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Kauf kostet 12 Millionen EuroLandrat will aus Kloster in Kerpen „Haus der Bildung“ machen

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Auf dem Foto ist das Kloster der Salvatorianerinnen in Kerpen-Horrem. Es soll zu einem „Haus der Bildung“ werden.

Der Kreis will das Kloster der Salvatorianerinnen erwerben und dort ein „Haus der Bildung“ einrichten.

Zu der Immobilie gehören neben dem sechsstöckigen Klostergebäude samt Kapelle unter anderem eine Sporthalle, ein Schwimmbad und ein großer Park.

Der Rhein-Erft-Kreis will in Horrem ein „Haus der Bildung“ gründen und dafür das Kloster der Salvatorianerinnen kaufen. Damit würde die Ära der Ordensgemeinschaft an diesem Standort, die seit 1954 in Horrem besteht, nach fast 70 Jahren enden.

Der Finanzausschuss des Kreises berät in kommenden Woche über den Kauf, für den rund zwölf Millionen veranschlagt werden. Im Schulausschuss hat die Kreisverwaltung am Mittwoch (1. März) eine Machbarkeitsstudie vorgestellt, die das Kloster als geeigneten Standort für ein „Haus der Bildung“ einstuft. Alternativen wurden nicht geprüft.

Zu der Immobilie gehören neben dem großen, bis zu sechsstöckigen Klostergebäude samt Kapelle ein Nebengebäude, eine Sporthalle, ein nicht mehr genutztes Schwimmbad, ein Archivgebäude und ein großer Park. Nach dem Willen des Kreises sollen hier Einrichtungen aller Art untergebracht und vernetzt werden, die mit dem Thema Bildung zu tun haben.

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Je mehr Teilnehmer wir finden, desto besser
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Platz finden sollen hier etwa das Hochbegabtenzentrum, das sozialpädiatrische Zentrum Heinrich-Meng-Institut (beide derzeit in Brühl angesiedelt), die Schulaufsicht, das regionale Bildungsbüro, die Medienberatung für Schulen oder auch das Amt für Integration und Flüchtlingsangelegenheiten.

„Je mehr Teilnehmer wir finden, desto besser“, sagt Landrat Frank Rock. Denkbar als Partner seien auch die Agentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammer, der Kreissportbund oder die Wirtschaftsförderung Rhein-Erft. Auch ein Kindergarten könne hier Platz finden und Räume sowie Nutzungszeiten der Sporthalle an die VHS vermietet werden. Das Archivgebäude wiederum könne vom Kreisarchiv genutzt werden.

„Haus der Bildung“ soll ein Leuchtturmprojekt werden

Das Haus der Bildung solle zentrale Anlaufstelle für Menschen werden, die Beratung suchten, und einen Beitrag zur Entwicklung junger Menschen leisten, sagt Rock. „Für mich ist klar, dass wir kaum eine bessere Investition für die Zukunft tätigen können als in die Bildung und Förderung unserer Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“

Das Haus der Bildung, für das es im ganzen Land kein Vorbild gebe, solle ein Leuchtturmprojekt werden, auch um „den Herausforderungen des Strukturwandels und des Fachkräftemangels wirksam zu begegnen“.

Nach dem Kauf der Immobilie stehen allerdings Sanierung und Umbau an. Die Kosten werden mit mindestens sechs Millionen Euro angesetzt. Angestrebt sei auch, das Schwimmbad wieder fit zu machen, um im Kreis mehr Schwimmangebote zu schaffen.

Das Kloster liegt zwischen der von den Salvatorianerinnen getragenen Realschule Mater Salvatoris für Mädchen und Jungen, der Clemensschule, dem Adolf-Kolping-Berufskolleg des Kreises und der Hauptschule. Auch mit den Schulen soll es Kooperationen geben. Die Nähe zum Bahnhof Horrem soll eine gute Anbindung gewährleisten.

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