In den vergangenen Jahren konnte sich die CDU auf FDP und WfP verlassen. Die scheiden nach Mandatsverlusten für eine Mehrheit aus.
Koalition im StadtratCDU hat ihren Partner in Pulheim offenbar gefunden

Im September verfolgten Pulheimer im Rathaus den Ausgang der Kommunalwahl. Am Dienstag (4. November) kommt der Rat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.
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Mit 37,6 Prozent war die CDU mit Abstand als stärkste Kraft aus der Kommunalwahl im September hervorgegangen. 25 der 66 Sitze im Rat hatte sie sich damit gesichert. Um die Suche nach neuen politischen Partnern kam sie allerdings nicht herum. Vor der heutigen konstituierenden Ratssitzung ist die CDU fündig geworden: Nach Recherchen dieser Zeitung bildet sie mit der SPD ein Bündnis. Da die Sozialdemokraten mit knapp 18 Prozent zwölf Sitze für sich verbuchen konnten, kommt Schwarz-Rot auf eine komfortable Mehrheit.
Auch Schwarz-Grün wäre rein rechnerisch möglich gewesen, verfügen die Grünen über elf Sitze. Aber eine Wiederaufnahme des Bündnisses von 2014 bis 2020 kam offenbar nicht ernsthaft in Betracht. Bereits in der vergangenen Wochen hatten die Grünen mitgeteilt, dass sich ihre neue Fraktion mit Anke Lundborg an der Spitze konstituiert habe und dass sie die grüne Politik in Pulheim für eine lebenswerte Zukunft, soziale Gerechtigkeit und den Schutz unseres Klimas gestalten wollen. Das klang nicht wie das Werben um eine Koalition mit der CDU.
Bei der SPD bringen sich Kandidaten für den Vize-Bürgermeisterposten in Stellung
Der SPD würde das Ganze mit einem Vize-Bürgermeisterposten versüßt. Nach der Wahl 2020 war sie noch leer ausgegangen. Elisabeth Rehmann (CDU) und Friederike Heyers (Grüne) wurden als Frank Keppelers Stellvertreter gewählt. Heyers schied allerdings bereits wenige Monate darauf aus – ihr folgte Walter Lugt. Er gehört der SPD-Abspaltung Wir für Pulheim (WfP) an.
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WfP und die FDP waren es, die in den vergangenen Jahren Seite an Seite mit der CDU strittige Entscheidungen durchboxten. Weil beide bei der Kommunalwahl insgesamt sechs Mandate verloren haben, sind sie für die CDU uninteressant geworden. So dass nun für die SPD die große Stunde schlägt. Als potenzielle stellvertretende Bürgermeister werden Dierk Timm oder Marita Pörner gehandelt. Dem Vernehmen nach liebäugelt Timm, der auch Vorsitzender der Kreistagsfraktion und Parteivize ist, schon länger mit diesem Posten. Außenseiter-Chancen werden Elmar Brix und Rolf Dohmen eingeräumt.
Die konstituierende Sitzung des Stadtrats findet am Dienstag, 4. November um 18 Uhr im Rathaus, Alte Kölner Straße 26, statt. Sie ist öffentlich.
