Die drei neuen Bürgermeister richten sich derzeit noch in ihren Büros ein - viel Inventar wird von den Vorgängern übernommen.
Neue BürgermeisterSo verlief der Start der neuen Stadtoberhäupter in Brühl, Frechen und Kerpen

Um kurz nach acht Uhr öffnete der neue Bürgermeister von Frechen, Uwe Tietz, die Tür zu seinem Büro und Vorzimmer - die Türschilder sind auch bereits aktualisiert.
Copyright: Alexa Jansen
Ihren ersten offiziellen Arbeitstag in den Rathäusern hatten am Montag (3. November) die drei neuen Bürgermeister Thomas Jurczyk (Kerpen, SPD), Marc Prokop (CDU, Brühl) und Uwe Tietz (Frechen, SPD). Mit einer Mischung aus Vorfreude und Respekt traten die drei ihr neues Amt an, das ihnen die Bürger bei den Stichwahlen der Kommunalwahl im September anvertraut haben.
In Frechen öffnete Uwe Tietz um kurz nach 8 Uhr morgens die braune Eingangstür zu seinem Vorzimmer und Büro neben dem Neuen Sitzungssaal im ersten Stock des Rathauses. Schon im Flur des Treppenhauses war für den Amtswechsel alles pünktlich vorbereitet: Sein Name stand auf dem Türschild und auf der Auflistung der Stadtoberhäupter neben der offiziellen „Ahnengalerie “ der bislang 20 Bürgermeister. Dort hängt nun auch ein Schwarz-Foto-Portrait seiner Vorgängerin Susanne Stupp (CDU), mit dem Hinweis auf ihre zehnjährige Amtszeit von 2015 bis zum 31. Oktober 2025.
Tietz hat nun das Büro von Stupp bezogen, das sie vergangenen Freitag auf- und leer geräumt von persönlichen Dingen verlassen hat. Er will –trotz des Angebots auf neue Büromöbel und Einrichtung – alles so belassen und denkt lediglich über die Anschaffung eines neuen Bürostuhls nach. „Der könnte wichtig für meinen Rücken sein“, so Tietz.
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Pünktlich um acht Uhr bezog der neue Bürgermeister von Frechen, Uwe Tietz, sein Büro im Rathaus.
Copyright: Alexa Jansen
Mit einem gewissen Respekt setzte er sich am frühen Montagmorgen auf den Stuhl seiner Amtsvorgängerin und fuhr den höhenverstellbaren Schreibtisch, auf dem schon ausgedruckte E-Mails und Akten warteten, um mehrere Stufen nach oben. Unter den Computermonitor platzierte er einige Glücksbringer, unter anderen ein rotes Herz mit dem Schriftzug SPD, und suchte einen Ehrenplatz für ein Farbfoto seiner Frau und Tochter.
Auf dem Programm des ersten Tages standen neben vielen Besprechungen unter anderem ein Treffen mit dem Verwaltungsvorstand und der Pressestelle sowie die Vorbereitung der Ratssitzung, die am Dienstag um 17 Uhr beginnt. Dort werden Tietz, seine Stellvertretungen sowie die Ratsmitglieder offiziell eingeführt und verpflichtet. Auch die Besetzungen aller Ausschüsse für die 18. Wahlperiode der nächsten fünf Jahre werden beschlossen.
Bereits am Wochenende hatte Tietz am Samstag seinen ersten offiziellen Termin als Bürgermeister – das traditionelle Grünkohlessen des VdK im Schützenhaus, aus dessen Vorstand er sich aus Neutralitätsgründen schon Mitte Oktober verabschiedet hatte. Sonntagabend sprach er bei der Kulturveranstaltung des Frechener Tanzvereins Ipsilantis sein erstes Grußwort als Bürgermeister.

Thomas Jurczyk sitzt in seinem neuen Bürgermeisterbüro.
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Thomas Jurczyk, der neue Kerpener Bürgermeister, hat sein neues Büro im Rathaus bereits vor zwei Wochen bezogen. Nach seiner Vereidigung in der konstituierenden Ratssitzung am Dienstag, 4. November, geht es ganz offiziell los für ihn.
Aktuell sei er noch mit der Dekoration seines Büros beschäftigt: So plane er etwa, einige postmoderne Bilder an den Wänden anzubringen. „Ich habe dort eine riesige weiße Wand, die kann so nicht bleiben“, berichtet Jurczyk.
Fotos von der Familie habe er auf seinem Schreibtisch nicht unbedingt geplant: „Nach dem, was in Verbindung mit dem Bürgermeisteramt anderen schon alles passiert ist, möchte ich Berufliches und Privates gerne trennen.“
Die Möbel seines Vorgängers übernimmt der SPD-Mann, nur der Teppich wurde ausgetauscht. „Mir wurde im Grunde keine Wahl gelassen, es hieß: Der alte Teppich muss raus!“, berichtet er scherzhaft. Bei der Farbwahl bleibt der neue Bürgermeister neutral und hat sich für schwarz entschieden.

Marc Prokop hat seine Arbeit als Bürgermeister im Brühler Rathaus angetreten.
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Einen Gruß in bunten Buchstaben hatten die Mitarbeiterinnen an der Wand hinter dem Schreibtisch ihres neuen Chefs angebracht, noch bevor Marc Prokop sein Büro erstmals am Montagfrüh betrat. „Herzlich Willkommen“ hieß es dort. Sehr schön habe er das gefunden, sagt Brühls neuer Bürgermeister, der zudem gleich etliche Dosen Cola als Energiespender für die kommenden Tage auf seinem neuen Schreibtisch vorfand und eigenhändig im Kühlschrank verstaute.
Ein bisschen Koffein wird er ab und zu gebrauchen können. „Der Terminplan ist richtig voll, ich habe direkt eine Menge zu tun“, erklärt Prokop und verweist auf erste Gespräche mit seinem engsten Team um den von der Kölner Verwaltung gekommenen Büroleiter Thomas Plep, den Austausch mit dem Verwaltungsvorstand und die erste Ratssitzung am Abend.
Nicht mal ein Mittagessen sei zeitlich drin gewesen. „Ein bisschen nervös bin ich schon. Ist ja alles Neuland“, sagt der 56-Jährige. Fotos von der Familie werde er nicht aufstellen. Wichtiger sei es ihm, dass ihn seine Frau am Morgen des ersten Bürotags mit einem Küsschen und netten Worten verabschiedet habe. „Sie hat mir viel Erfolg gewünscht. Das kann ja nicht schaden. “

