In fünf Städten werden Bürgermeister gewählt. Vor 14 Tagen hatte keiner die absolute Mehrheit erreicht. Auch zwei Landratskandidaten gehen ins Stechen.
StichwahlWahllokale geöffnet – SPD ruft in Bergheim auf, nicht AfD zu wählen

Rund 380.000 Wahlberechtigte können am Sonntag (28. September) ihre Stimme abgeben.
Copyright: Oliver Tripp
12.15 Uhr: Landrat Frank Rock (CDU), der sich in der Stichwahl Herausforderin Iris Heinisch (SPD) gegenüber sieht, hat am Vormittag seine Stimme in seinem Hürther Wahllokal abgegeben. Heinisch wiederum hat bereits per Briefwahl gewählt und nutzt den Sonntag für Zeit mit ihrem Mann in der Natur. Am Nachmittag besucht sie ein Konzert in der Marienkapelle in Erftstadt.

Landrat Frank Rock gibt am Sonntagmorgen, 28. September, seine Stimme für die Stichwahl in seinem Hürther Wahllokal ab. Iris Heinisch (SPD) und er ringen um den Chefposten im Kreishaus.
Copyright: Rock
11.30 Uhr: Auch der Frechener CDU-Bürgermeisterkandidat Gerd Koslowski nutzte den Vormittag zur Stimmabgabe. Er wurde von seiner Frau Ruth und seiner Mutter beim Wahlgang begleitet. Er holte im ersten Wahldurchgang 39,9 Prozent der Stimmen, sein Konkurrent von der SPD, Uwe Tietz, kam auf 34,9 Prozent.

Der CDU-Bürgermeisterkandidat Gerd Koslowski gab gemeinsam mit seiner Frau Ruth am Vormittag seine Stimme ab.
Copyright: CDU Frechen
Koslowski geht den Wahltag nach eigenen Angaben „entspannt“ an: „Erst einmal bin ich heute Morgen eine Runde Laufen gewesen. Dann habe ich mit meiner Mutter und meiner Frau gewählt. Vielleicht gehen wir heute Mittag noch etwas spazieren. Heute Abend treffen sich die CDU-Wahlkämpfer in der Kreisgeschäftsstelle der CDU in Frechen bei Pizza und Pasta.“
Alles zum Thema Frank Rock
- Stichwahl Nur drei Kandidaten in Rhein-Erft sind klar favorisiert
- Kommunalwahl 2025 Stechen um den Chefsessel im Kreishaus des Rhein-Erft-Kreises
- Wahlsonntag Diese Empfehlungen sprechen die Parteien in Rhein-Erft für die Stichwahl aus
- Bürgermeisteramt So positionieren sich die Parteien in Kerpen und Bergheim für die Stichwahl
- Kommunalwahl Fragezeichen hinter der Jamaika-Koalition im Kreistag in Rhein-Erft
- Kommunalwahl Frank Rock (CDU) und Iris Heinisch (SPD) gehen in Rhein-Erft in die Stichwahl
- 380.000 dürfen wählen Landrat Rock und CDU in ersten Auszählungen in Rhein-Erft weit vorn
10.30 Uhr: In Frechen hat der SPD-Bürgermeisterkandidat Uwe Tietz am Vormittag seine Stimme für die Stich- und Landratswahl im Wahllokal abgegeben. Er stimmte gemeinsam mit seiner Frau Kerstin und Tochter Muriel ab, auch Familienhund Titus kam mit an die Wahlurne.

Der Bürgermeisterkandidat der SPD in Frechen, Uwe Tietz, seine Frau Kerstin und Tochter Muriel gaben am frühen Vormittag ihre Stimmen ab.
Copyright: SPD Frechen
Tietz tritt gegen Gerd Koslowski (CDU) an. Koslowski erhielt im ersten Wahldurchgang 39,9 Prozent, Tietz kam auf 34,9 Prozent der Stimmen.
Den heutigen Wahlsonntag widmet Uwe Tietz seiner Familie: „Am Tag der Stichwahl gehört die Zeit ganz meiner Familie. In den vergangenen Monaten mussten meine Frau und meine Tochter oft zurückstecken. Deshalb ist das ihr Tag – und ich lasse mich überraschen, was sie mit mir vorhaben.“
Ab circa 18 Uhr wird er mit seinen Parteikollegen im Alten Sitzungssaal des Rathauses zusammen kommen – zu dieser Veranstaltung hat die Partei auch Vertreter der unterstützenden Parteien eingeladen. Tietz wird von allen demokratischen Parteien des neuen Stadtrats - bis auf die CDU- als Bürgermeister favorisiert: Die Perspektive für Frechen, die Grünen, die FDP, das BSW und die Linken hatten ihre Unterstützung für den SPD-Kandidaten im Vorfeld der Stichwahl öffentlich gemacht. Auch der dritte Bürgermeisterkandidat, Wolfgang Höfig von der Perspektive für Frechen, der es mit 25,2 Prozent nicht in die Stichwahl geschafft hat, hat sich für Uwe Tietz ausgesprochen und ihm viel Erfolg gewünscht.
Das Rathaus in Frechen ist im Gegensatz zum ersten Wahlsonntag ab 18 Uhr für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet: Im Neuen Sitzungssaal werden die Ergebnisse übertragen.
10.15 Uhr: Die SPD Bergheim hat ihre Anhänger erneut dazu aufgerufen, dem amtierenden Bürgermeister Volker Mießeler (CDU) ihre Stimme zu geben. Er tritt in der Stichwahl gegen Wolfgang Linke (AfD) an. „Als Sozialdemokraten sind wir dem Erhalt unserer Demokratie verpflichtet“, heißt es in einem Post der Sozialdemokraten auf ihrer Facebook-Seite. Und weiter: „Setzt ein Zeichen für Demokratie und gegen Populismus und Rechtsextremismus.“
Mießeler hatte vor 14 Tagen 49,7 Prozent erhalten, Linke, 18,7. Dem CDU-Politiker hatten 88 Stimmen für die absolute Mehrheit gefehlt.
Für sie sei es selbstverständlich, in einer Stichwahl gegen „gegen einen Kandidaten einer unserer Meinung nach verfassungsfeindlichen Partei“ den demokratischen Kandidaten zu unterstützen.
8 Uhr: Die Wahllokale zwischen Bedburg und Wesseling haben geöffnet. Bis 18 Uhr können rund 380.000 Wahlberechtigte ihre Stimme für die Stichwahl abgeben. Gesucht werden fünf Bürgermeister und ein Landrat.
Wird Simone Holderried die erste Bürgermeisterin der Grünen im Rhein-Erft-Kreis? Oder verteidigt Marc Prokop (CDU) in Brühl seinen Vorsprung aus der Wahl vor 14 Tagen – so wie auch die vier anderen Bürgermeisterkandidaten seiner Partei, die am Sonntag (28. September) in die Stichwahl müssen? Harald Stingl in Kerpen, Gerd Koslowski in Frechen, Frank Keppeler in Pulheim und Volker Mießeler in Bergheim?
Oder aber gelingt es Thomas Jurczyk und Uwe Tietz in Kerpen und Frechen, die Rathäuser für die SPD zu erobern? Was Balsam für die Sozialdemokraten wäre, die bei der Kommunalwahl erneut Stimmen einbüßen mussten.
Stichwahlen kommen erfahrungsgemäß nicht über 40 Prozent hinaus
Und am Abend wird auch die Frage beantwortet, ob Frank Rock (CDU) eine zweite Amtszeit als Landrat erhält, oder ob seine Herausforderin Iris Heinisch (SPD) den Rückstand von rund 45.000 Stimmen wettmachen kann.
Das entscheiden 380.000 Wählerinnen und Wähler am Sonntag zwischen 8 und 18 Uhr – so lange sind die Wahllokale zwischen Bedburg und Wesseling geöffnet. Doch längst nicht alle werden ihre Stimme abgeben. Vor 14 Tagen lag die Wahlbeteiligung bei knapp 60 Prozent – da wurden auch die Stadträte gewählt. Stichwahlen kommen erfahrungsgemäß nicht über 40 Prozent hinaus. Vor fünf Jahren betrug sie im Rhein-Erft-Kreis enttäuschende 34,4 Prozent.
Bergheim: Weniger Anträge für die Briefwahl als für den 14. September
Und es deutet nichts darauf hin, dass sich diese Entwicklung umkehrt. So teilte eine Sprecherin der Kreisstadt Bergheim gestern mit, dass bis Freitag 8292 Wahlbriefe im Wahlbüro eingegangen seien. Vor 14 Tagen waren es rund 2500 mehr. Ähnlich niedrige Zahlen über die Rückläufe sind auch aus anderen Rathäusern zu hören.
Am mangelnden Einsatz der zehn Männer und zwei Frauen und ihrer Parteien und Unterstützer hat es jedenfalls nicht gelegen. In den vergangenen Tagen wurde vielerorts noch einmal massiv plakatiert – die CDU in Frechen war besonders emsig –, die Social-Media-Kanäle wurden gefüllt, und zahlreiche Verbände und Organisationen haben die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, zur Wahl zu gehen.