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BaupanneNeunkirchen-Seelscheid plant Ankauf von Mietshäusern für Geflüchtete

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Zahlreiche Bürger nahmen das Angebot der Gemeinde an, die Container-Unterkunft zu besichtigen.

Wegen einer vermeintlich überraschend aufgetauchten Gasleitung müssen sechs Container in Hochhausen wieder abgebaut werden.

Weil die Unterkunft in Hochhausen verkleinert werden muss und es am Höfferhof zu Verzögerungen kommt, plant die Gemeinde den Ankauf von Miethäusern.

Keine Spur von Ferienstimmung im Rathaus, das Thema Geflüchtetenunterkünfte treibt Bürgermeisterin Nicole Berka und ihre Verwaltung um. Neueste Hiobsbotschaft: Der bezugsfertige Containerblock in Hochhausen, gedacht für anfangs 132, dann 126 Menschen, muss verkleinert werden.

Grund ist nach offiziellen Angaben eine Gasleitung im Untergrund, die demnach überraschend aufgetaucht ist. Sechs Elemente, drei Parterre, drei in der ersten Etage, müssen wieder abgebaut werden. Als Ersatz dienten zwei kleinere Einheiten, teilt die Gemeinde in Ihrem Newsletter mit. Für die interkommunale Entwicklungsgesellschaft Neunkirchen-Seelscheid/Much (GKU), die die Einrichtungen baut und betreibt, entstünden keine zusätzlichen Kosten. Man stehe in engem Austausch mit dem Energieversorger, der Abbau laufe ab sofort.

Am Höfferhof in Neunkirchen kommt es zu Verzögerungen

Bei dem Besichtigungstermin für die Nachbarn in Hochhausen und Wahn war indes schon von einer Gasleitung die Rede gewesen. Laut GKU-Vorstand Johannes Hagen hätten die Container daher in einem massiv wirkenden Block gestapelt werden müssen, für eine u-förmige Anordnung reichte das gemeindeeigene Grundstück nicht aus.     

Nun wird die Unterkunft in dem Seelscheider Örtchen 14 Plätze weniger bieten. 112 von insgesamt 200 Bewohnern der Container am früheren Thurn-Gelände werden voraussichtlich noch im August hierherziehen. Der Standort in Neunkirchen-Süd muss bis Ende des Jahres abgebaut werden. Zum einen erlischt die Nutzungserlaubnis, zum anderen steht das Areal gegenüber dem Lidl als Innovationscenter zur Vermarktung an.

Gemeinde benötigt kurzfristig mehr Platz für Geflüchtete

Die Gemeinde benötigt also noch mehr Plätze für Geflüchtete, und das kurzfristig. Denn auch am Sportplatz Höfferhof läuft es nicht rund. Auf dem Parkplatz sollten bis Jahresende Bauten in Modulbauweise entstehen für 84 Geflüchtete. Doch nach massiven Bürgerprotesten versprach die Verwaltung, dort nur noch 48 Leute unterzubringen.

Und selbst das steht infrage. In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause war das Thema erneut vertagt worden. Die CDU hatte noch offene Fragen unter anderem bezüglich der Parkplatzsituation und der Zukunft des Sportplatzes. Die Christdemokraten stellen die mit Abstand stärkste Fraktion, die Verwaltung wird geleitet von SPD-Bürgermeisterin Nicole Berka.

Hieß es aus dem Rathaus zunächst, die Verschiebung des Beschlusses werde voraussichtlich keine Probleme bereiten, spricht die Gemeinde nun von Verzögerungen, die Dauer sei „derzeit nicht vorherzusagen“, so Stadtsprecherin Anna Peters auf Nachfrage. 

Gemeindeverwaltung und Entwicklungsgesellschaft prüften Alternativen, um „kurzfristig den Bedarf an dezentralen Standorten zu decken“. Unter anderem sei der Ankauf von Wohnhäusern denkbar. Wie viele andere Kommunen müsse auch Neunkirchen-Seelscheid perspektivisch mit weiteren Zuweisungen rechnen, teilt die Gemeinde mit: „Die Unterbringung ist gesetzlich verpflichtend.“