Kurz vor der Kommunalwahl am 14. September schauen wir auf die Orte im rechtsrheinischen Kreisgebiet: Wo muss was angepackt werden?
Orts-Check Neunkirchen-SeelscheidAuch in den Dörfern drehen sich die Kräne

Der Durchgangsverkehr, schon jetzt ein großes Problem wie hier auf der Neunkirchener Hauptstraße, dürfte mit den Neubaugebieten noch zunehmen.
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Eine bezahlbare Wohnung zu finden, das ist auch in ländlichen Kommunen wie Neunkirchen-Seelscheid nicht mehr so leicht. Abhilfe soll die Ausweisung neuer Baugebiete schaffen.
Das Gesicht einiger Dörfer wird sich alsbald verändern. Eischeid ist so ein Beispiel, wo gerade der erste Spatenstich für ein neues Wohnviertel mit 100 Wohneinheiten vollzogen wurde. Auch andernorts werden sich wohl früher oder später die Kräne drehen.
Auch dringend benötigte Sozialwohnungen sollen in Neunkirchen-Seelscheid entstehen
Zudem soll nachverdichtet werden, ebenfalls keine unumstrittene Maßnahme. Es gilt, abzuwägen: Wie viele Freiflächen sollen bebaut werden? Wo finden die Menschen in den Hauptorten noch Ruhe und Erholung, und wie ist die Folge für das Klima, wenn das kühlende Grün immer weniger wird?
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Entstanden früher vor allem Einfamilienhaussiedlungen, liegt der Fokus aktuell auf dem Geschossbau, so sollen auch die dringend benötigten Sozialwohnungen entstehen. Das könnte ein weiteres, drängendes Problem lindern: Die Gemeinde rechnet mit weiteren Zuweisungen von Geflüchteten. Schon jetzt fehlt Raum für ihre Unterbringung.
Denn das Containerdorf am alten Thurn-Gelände muss aufgelöst werden, vertragsgemäß bis Ende des Jahres. 120 der etwa 200 Menschen kommen in Hochhausen unter, wo in kürzester Zeit ein zweigeschossiger Containerblock auf einem Grundstück der Gemeinde errichtet wurde. Am Höfferhof war eine Unterkunft für 82 Geflüchtete geplant, diese wurde nach Bürgerprotesten erheblich verkleinert und liegt nach Intervention der CDU derzeit auf Eis.
Das Innovationsquartier Neunkirchen-Süd soll Platz bieten für Firmen
Ein großer Teil der Asylsuchenden könnte auch auf dem freien, örtlichen Wohnungsmarkt auf die Suche gehen, wenn dieser nicht fast leergefegt wäre, hieß es aus dem Rathaus. Nach zwei Jahren auch überörtlich, wenn die Wohnsitzauflage erloschen sei. Doch andere Kommunen haben ähnliche Probleme.
Mehr Bewegung gibt es bei anderen Projekten: Kürzlich wurden der Bildungscampus und das neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Die „Kulturnhalle“ soll in zwei Jahren stehen und das Innovationsquartier Neunkirchen-Süd Platz bieten für Firmen, die sich neu ansiedeln oder ihren Betrieb erweitern wollen. Ein Beispiel für die interkommunale Kooperation mit Much. Unter diesem Dach laufen auch die Betreuung der Wohnheime für Geflüchtete und der Bauhof.
Mehr Menschen benötigen mehr Infrastruktur, zum Beispiel Kindergartenplätze. Die Verkehrsbelastung wird eher steigen: Der Busverkehr ist zwar ausgebaut worden, ein Auto in den Randgebieten aber kaum verzichtbar. Tempo 30 auf der Hauptstraße soll mehr Sicherheit bringen, bei Kreis- und Landesstraßen kann das die Gemeinde aber nicht allein entscheiden.