Der Wohnraum wird auch in ländlichen Kommunen knapp. Neben dem Bröltalbad soll ein neues Viertel mit Mehr- und Einfamilienhäusern entstehen.
Lärm- und SichtschutzInvestor in Ruppichteroth plant ein Wohnviertel neben dem Bröltalbad

Ein Wohngebiet mit Mehr- und Einfamilienhäusern soll auf diesem Hanggrundstück neben dem Hallenbad und oberhalb der Brölstraße entstehen.
Copyright: Cordula Orphal
Oberhalb des Bröltalbades gibt es bereits ein Wohngebiet. Nun soll auf einem knapp vier Hektar großen Hanggrundstück östlich vom Hallenbad ein neues Viertel entstehen. Die Firma AS Immobilien GmbH aus Wiehl plant hier vorrangig Einfamilienhäuser, darunter sowohl frei stehende Einzelhäuser als auch Doppelhäuser, sowie mehrere Mehrfamilienwohnhäuser mit jeweils acht bis zehn Wohneinheiten zu errichten.
Hierfür muss für das Flurstück in Oeleroth sowohl der Flächennutzungsplan geändert als auch ein Bebauungsplan aufgestellt werden, das Parallelverfahren soll Zeit sparen, da nicht nur in Groß- und Mittelstädten, sondern auch in ländlichen Kommunen der Wohnraum knapp wird. Bereits zwei Wochen nach Antragstellung des Investors befasste sich der Ausschuss für Planung, Klima- und Umweltschutz mit dem Thema.
Investor übernimmt alle Erschließungskosten im Ruppichterother Wohngebiet
Die Firma AS Immobilien erklärte die Übernahme aller mit den vorgenannten Planverfahren in Zusammenhang stehenden Kosten, teilte die Gemeindeverwaltung mit. Weiterhin würden die erforderlichen Erschließungsanlagen, also Kanäle, Anschlüsse und Zuwege „kosten- und lastenfrei in das Eigentum der Gemeinde Ruppichteroth beziehungsweise der Gemeindewerke Ruppichteroth GmbH übergeben“. Hierfür sei vor Satzungsbeschluss ein gesonderter Erschließungsvertrag abzuschließen.
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Diplom-Ingenieur Kurt Rethagen, vom Investor mit der Ausarbeitung der städtebaulichen Planungsleistungen beauftragt, stellte die Planung vor. Die Höhe der neuen Bebauung - sieben bis zehneinhalb Meter - wird ebenso festgelegt wie die Grundstücksgröße, bei frei stehenden Einfamilienhäusern 500 Quadratmeter. Die Mehrfamilienhäuser sollen das Baugebiet vom Lärm der Bundesstraße 478 abschirmen.
Kommunalpolitik regt an, eine Quote für öffentlich geförderte Wohnungen festzulegen
Die Schlaf- und Kinderzimmer zur Straßenseite erhalten schallgedämmte Lüftungseinrichtungen, um die Lüftung bei geschlossenen Fenstern und Türen sicherzustellen, da der Außenlärmpegel nachts höher als 45 dB(A) liegt. Eine mindestens 75 Zentimeter hohe Hecke soll die Lichtimmissionen und Blendwirkungen von im neuen Wohnviertel rangierenden Pkw begrenzen, sodass der fließende Verkehr auf der Brölstraße nicht gestört wird.
Aus der Kommunalpolitik kamen Anregungen, eine Quote von öffentlich geförderten Wohnungen festzulegen. Auch die Finanzierung von Kindergartenplätzen wurde angedacht. Der Ausschuss beschloss, dass der Investor einen Spielplatz anlegt, dafür darf er ein Grundstück der Gemeinde nutzen. Als nächster Schritt erfolgt die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange.
In den vergangenen fünf Jahren sind laut Gemeinde durch Nachverdichtung und Aktivierung von Baulücken etwa 460 Wohneinheiten geschaffen worden oder in Entstehung. Dennoch gebe es weiterhin einen deutlichen Bedarf an neuen Siedlungsflächen. Nicht überall, wo es theoretisch möglich wäre, könne Wohnungsbau realisiert werden. Private Grundeigentümer seien häufig nicht bereit zu verkaufen. In anderen Fällen machten die Topografie oder die fehlende Erschließung das Bauen zu teuer.