Der Gemeinderat von Ruppichteroth wird wie bisher auch 30 Mitglieder haben, mit der CDU in der Mehrheit. Neu in den Rat zieht die AfD ein.
Konservative in der MehrheitKlarer Sieg für die CDU in Ruppichteroth bei der Kommunalwahl

Der amtierende Bürgermeister Mario Loskill (l.) gratuliert seinem Nachfolger Matthias Jedich (CDU) in der Bröltalhalle.
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Die Bröltalgemeinde bleibt fest in der Hand der CDU. Schon der Erdrutschsieg des CDU-Bürgermeisterkandidaten Matthias Jedich hatte es gezeigt: Die erwartete Stichwahl blieb aus, mit 60,45 Prozent der Stimmen lag er deutlich vor seinen Konkurrenten Manuela Nahs (SPD, 15,69 Prozent), Ralf Wüllenweber (13,26 Prozent, parteilos) und Carmen Gummersbach (10,6 Prozent, AfD).
Auch im Gemeinderat, der wie bisher aus 30 Sitzen besteht, hat die CDU die absolute Mehrheit – wie auch schon in den Jahren zuvor: 53,9 Prozent der Stimmen gab es hier für die Christdemokraten. Sie holten alle Direktmandate und sicherten sich mit zwei Reservelistenplätzen einen Sitz mehr im Gemeinderat als zuvor. Damit verfügen sie über 17 statt wie bisher 16 Sitze und bei Abstimmungen noch über den Joker der Bürgermeisterstimme.
SPD bleibt mit 15,5 Prozent zweitstärkste Kraft in Ruppichteroth
Die SPD erzielte 15,5 Prozent und bleibt als zweitstärkste Kraft im Rat bei fünf Sitzen. Die Grünen rutschten auf 8,1 Prozent und verloren drei Sitze, sie stellen nur noch zwei Vertreter für den Rat. Ähnlich ergeht es der FDP (4,4 Prozent): Von den bisher drei Sitzen bleibt nur noch einer übrig, auch die Linkspartei holte mit 4,9 Prozent einen Sitz. Neu in den Rat zieht die AfD ein, die in Ruppichteroth 13,3 Prozent erreichte und sich damit vier Plätze sicherte. Deutlich mehr Stimmen hätte die AfD holen können.
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In vier von 15 Stimmbezirken hatte die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei keine Kandidaten aufgestellt, in drei von vier Winterscheider und einem von sieben Ruppichterother Bezirken. Dafür kratzten zwei Bewerber, einmal in Ruppichteroth-Ort, südlich der Brölstraße im Osten des Zentrums und im Westen Schönenbergs sowie in Teilen von Bröleck, Damm und Jünkersfeld an der 25-Prozent-Marke.
Besonders bitter war das für die SPD, die dort auf Rang drei zurückfiel, mit zehn Prozent Rückstand. In einem Schönenberger Stimmbezirk betrug der Abstand zum Sozialdemokraten auf dem dritten Platz „nur“ 8,5 Prozent. Im einzigen Winterscheider Stimmbezirk mit AfD-Beteiligung landete der Bewerber ebenfalls vor der Sozialdemokratin, genau so wie in zwei weiteren Wahllokalen.
Bemerkenswert ist das Abschneiden von Shanmugarajah Senthan. Der Sozialdemokrat mit Migrationshintergrund bewies mit 23,8 Prozent und deutlich über dem Wert seiner Partei, dass klare Präsenz und hartnäckiges Arbeiten auch im durchweg konservativen Umfeld der Bröltalgemeinde zu beachtlichen Erfolgen führen kann. (rvg, seb)
Der langjährige Bürgermeister Mario Loskill (parteilos) war nach 15 Jahren und drei Amtszeiten nicht mehr angetreten. Sein letzter Arbeitstag im Schönenberger Rathaus ist am 31. Oktober. Dann wird sein Nachfolger Matthias Jedich (CDU) Vorgesetzter von 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Dass er mit so überraschend klarer Mehrheit gewählt wurde, bezeichnete Jedich bei der Wahlparty in der Bröltalhalle als „riesigen Vertrauensvorschuss“. Der neue Bürgermeister betonte nach seiner Wahl: „Ich bin für die CDU angetreten, aber ich bin Bürgermeister für alle und reiche jedem, der mich nicht gewählt hat, die Hand.“
Seine ersten Aufgaben sehe er vor allem darin, die Mitarbeiter im Rathaus kennenzulernen, Abläufe zu überprüfen und durch Digitalisierung zu verbessern sowie frühzeitig Vereine, Schulen und Gewerbetreibende einzubinden.
Weit mehr als ein Viertel der 8862 Wahlberechtigten nutzten die Briefwahl, genau 2704 Menschen. „Das ist bei einer Kommunalwahl Rekord für uns“, sagte Loskill. Er moderierte die Wahlveranstaltung in der Bröltalhalle, zu der auch die Altbürgermeister Ludwig Neuber (CDU) und Hartmut Drawz (CDU) gekommen waren. (red)