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Ausbau der S13Helikopter flog zwischen Beuel und Troisdorf neue  Signale ein

Lesezeit 3 Minuten
Für den S-13-Ausbau ließ die Deutsche Bahn Signalmasten mit einem Hubschrauber einfliegen.
Fast zentimetergenau schwebten die 500 Kilo schweren Masten an ihren Platz, während die Spezialisten im aufgewirbelten Staub montierten

Für den S-13-Ausbau ließ die Deutsche Bahn Signalmasten mit einem Hubschrauber einfliegen. 

Während einer zweitägigen Sperrpause sollten 47 Masten installiert werden. Die Montage dauert jeweils nur wenige Minuten.

Das vertraute Geräusch rollender Züge fehlte am Wochenende, 14. und 15. Juni, entlang der Bahnstrecke Troisdorf–Koblenz. Dafür aber war der unverkennbare Klang eines Helikopters über viele Stunden zu hören: Auf einem Teilstück zwischen einem Punkt südlich von Oberkassel und Friedrich-Wilhelms-Hütte in Troisdorf ließ die Deutsche Bahn neue Signalmasten von einem Hubschrauber an ihren Verwendungsort fliegen.

Moderne Signaltechnik für den Betrieb des neuen elektronischen Stellwerks in Bonn-Beuel

„Heute und morgen sind es insgesamt 47 Masten“, erklärte am Samstag Michael Ries, Teilprojektleiter für die technische Ausstattung beim zweispurigen Ausbau der S13 zwischen Troisdorf und Oberkassel. Die moderne Signaltechnik sei notwendig für den Betrieb des neuen elektronischen Stellwerks in Beuel. Das soll im August in Betrieb gehen. Ab dann wird die Fahrdienstleitung nicht mehr im Stellwerk sitzen, sondern im Betriebszentrum Duisburg. „Es ist ein Lückenschluss“, so Ries: „Für Teilstrecken nördlich und südlich von Beuel geschieht das schon heute.“

Fast zentimetergenau schwebten die 500 Kilo schweren Masten an ihren Platz, während die Spezialisten im aufgewirbelten Staub montierten.

Staubige Angelegenheit: Fast zentimetergenau schwebten die 500 Kilo schweren Masten an ihren Platz, während die Spezialisten im aufgewirbelten Staub montierten.

Schon in der vergangenen Woche waren die Signalmasten angeliefert worden, harrten unweit der Bahntrasse auf die Montage. Vorab waren die massiven Sockel installiert worden. Rammrohre seien per Vibration tief in den Boden getrieben worden, erklärte Michael Ries. „Je nach Bodenbeschaffenheit“ gründeten die unterschiedlich tief, im Durchschnitt etwa sechs Meter.

Spektakuläre Aktion ist der Auftakt für eine letzte große Bauphase des S13-Ausbau

„Es wird schnell gehen“, hatte Michael Ries die wartenden Medienvertreter am Bahnübergang Küdinghovener Straße vorbereitet. Drei bis vier Minuten werde die Montage jedes einzelnen Signals nur dauern. Und in der Tat ist der Hubschrauber an diesem Samstagvormittag in engem Takt unterwegs.

Ein Mann mit Bauhelm.

Michael Ries, Teilprojektleiter der Bahn für die technische Ausstattung des S13-Ausbaus.

Mit der Last am Haken darf der Pilot nur entlang der Bahntrasse fliegen, nicht etwa über dem Wohngebiet. Über dem vorgesehenen Sockel lässt er das Fluggerät schweben, während am Boden Spezialisten den Mast in Position bringen. Im stürmisch aufgewühlten Sand greift einer aus der Bodencrew nach dem Akkuschrauber, ein anderer fixiert die Kontermutter mit einem mächtigen Schraubenschlüssel. Nur Augenblicke später löst sich die etwa 15 Meter lange Haltetrosse vom Mast, dreht der Hubschrauber ab.

Als „Systemausstatter“ für die ausgebaute S-Bahn-Strecke sei die Firma Siemens auch für die Montage zuständig, sagte Michael Ries am Samstag. Die Masten mit einem Hubschrauber an die Strecke zu bringen, sei nicht alltäglich, aber doch schon erprobt, ergänzte Bahn-Sprecherin Laura Reich. Deutlich schneller als die herkömmlichen Methoden sei das; so könnte die am Freitagabend begonnene Sperrpause effizienter genutzt werden.

Ein Helikopter transportiert einen Mast an einem langen Stahlseil.

An einer 15 Meter langen Trosse schwebten die Signalmasten an den vorgesehenen Platz.

Die spektakuläre Aktion, die auch viele Passanten interessiert verfolgten, markiere den Auftakt für eine letzte große Bauphase des S13-Ausbau, sagte Reich weiter, bevor im kommenden Jahr die Generalsanierung der rechten Rheinstrecke anstehe. Bis Ende 2025 lasse die Bahn unter anderem auch zeitgleich an unterschiedlichen Projekten arbeiten: Zwischen Beuel und Troisdorf werden Gleise verlegt, Weichen ausgetauscht, Brücken gebaut und saniert.

„Wir nehmen Anlauf für den Endspurt und haben in diesem Jahr eine Menge vor“, hatte Jens Sülwold, bei der DB Projektleiter für den Ausbau der S13, im Frühjahr angekündigt. Immer wieder wird in den kommenden Monaten die Bahnstrecke zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel, Bonn-Oberkassel und Niederdollendorf teilweise oder komplett gesperrt. Der Sperrpausenkalender der Bahn macht beispielsweise deutlich, dass während der Sommerferien vom 11. Juli bis zum 22. August die Strecke voll gesperrt wird. In dieser Zeit verkehren Busse.