Kommentar zur Sanierung des Siegburger RathausesDie Stadt muss es sich leisten können

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Luftaufnahme des Rathauses in Siegburg.

  • Die Sanierung des Siegburger Rathauses ist mit ernormen Kosten verbunden - das sagt Ralph Wesse von der Bürgerunion.
  • Fakt ist: Das Projekt braucht eine schnelle finanzielle rote Linie. Dabei ist das Erfolgsprinzip dahinter eigentlich ganz einfach...
  • Ein Kommentar von Andreas Helfer.

Siegburg – Um ein Vielfaches droht die Sanierung teurer zu werden: Angesichts einer solchen Behauptung sollte sich Ralph Wesse, Vorsitzender der frisch gegründeten Siegburger Bürgerunion (SBU), nicht wundern, wenn ihm Populismus vorgeworfen wird. Denn damit wäre er mindestens bei rund 40 statt 20 Millionen, und eine solche Summe kann man sich auch bei denkbar schlechtester Entwicklung der Dinge nicht vorstellen. Das Kalkül Wesses, mit solchen Zahlen bei der bevorstehenden Kommunalwahl zu punkten, ist allzu durchschaubar.

Dennoch braucht das Projekt schnell eine finanzielle rote Linie, die dann auch nicht mit dem Verweis auf niedrige Zinsen für Kredite wegargumentiert werden darf. Beim Bau der Rhein-Sieg-Halle kann Stadtbetriebe-Chef André Kuchheuser auf ein Budget von zehn Millionen Euro plus zehn Prozent Spielraum zurückgreifen, und alles sieht derzeit danach aus, dass die Kosten im Rahmen bleiben. Das Projekt wurde allerdings durch den Verzicht auf ein Staffelgeschoss schon einmal abgespeckt. Was an der einen Stelle teurer wird, wird an anderer Stelle eingespart, so einfach ist das Erfolgsprinzip. Warum sollte das beim Rathaus nicht gelingen?

Die Zahlen, die Planer Klaus Petersen schon vor dem Bürgerentscheid vorlegte, sind nicht einfach vom Tisch . Damals hatte er sich empört gezeigt, als seine Kalkulation von 19,9 Millionen Euro Baukosten noch einmal gegen- und schlechter gerechnet wurden. Er betonte, dass er bis in einzelne Bauteile hinein kalkuliert habe, trotz frühen Planungsstadiums.

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Eine damals noch nicht so vehement geführte Debatte wird aber auf die Rathaus-Sanierung durchschlagen: jene um Klimawandel und Klimaschutz. Sollte ein hoher Energiestandard in Maßen zum Kostentreiber werden, könnte das sogar eine Entwicklung sein, die die Bürger begrüßen. Eine architektonisch wertvolles Gebäude auf dem energietechnisch besten Stand wäre ein erheblicher Mehrwert, ein Vorzeigeprojekt in Siegburg. Die Stadt muss es sich aber auch leisten können.

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