Kurz vor der Kommunalwahl am 14. September schauen wir auf die Orte im rechtsrheinischen Kreisgebiet: Wo muss was angepackt werden?
Ortscheck TroisdorfCity-Belebung ist seit Jahren Hauptziel der Verwaltung

Die Belebung der Innenstadt ist und bleibt eine herausfordernde Aufgabe für die Kommunalpolitik und Stadtverwaltung.
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Die Kommunalwahl 2020 brachte in der größten Stadt des Rhein-Sieg-Kreises neue Mehrheiten für den Stadtrat: Eine Verbindung von SPD, Grünen, FDP, der Linken und Der Partei verfügt nun über die Majorität der Mandate. Zugleich gelang dem CDU-Bewerber Alexander Biber, bis dahin Fraktionsvorsitzender seiner Partei, ein äußerst knapper Wahlsieg in der Stichwahl um das Bürgermeisteramt.
Mit der Volksabstimmung sind auch die Rechtspopulisten im Rat vertreten, vor wenigen Monaten bildeten zwei CDU-Aussteiger eine eigene Fraktion unter dem Namen „Gemeinsam für Troisdorf“, später verstärkt durch eine Vertreterin der Linken.
Streit um DN-Gelände in Troisdorf macht bundesweit Schlagzeilen
Hohe Wellen schlug in den zurückliegenden zwei Jahren die Auseinandersetzung um das ehemalige DN-Gelände: Das dort ansässige Firmenkonsortium wollte das Areal ebenso kaufen wie die Stadt; der Streit machte bundesweite Schlagzeilen. Grüne und CDU brachten letztlich einen Mehrheitsbeschluss für Vorkaufsrecht und Bebauungsplan zustande und schauten am Ende doch in die Röhre: Der Rüstungskonzern Diehl Defence kaufte Grundstück und Rechteinhaber und hebelte so die Vorkaufsrechtssatzung aus.
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Platz für Wohnbebauung bleibt Mangelware in Troisdorf, auch wenn unweit des Rathauses in den kommenden Jahren das „Kronenquartier“ entsteht. „Auf dem Grend“ in Sieglar ist längst vermarktet, städtische Grundstücke oder Immobilien sind laut Internetseite der Stadt nicht zu haben.
Gesamtschulneubau ist bislang teuerstes Vorhaben in der Stadtgeschichte
Als dringend haben die Ratsfraktionen den Bau mehrerer Gerätehäuser für Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr ausgemacht. In einzelnen Ortschaften sind die Gebäude zu klein für die notwendigen neuen Fahrzeuge. Streitthema war in der zu Ende gehenden Ratsperiode auch der seit vielen Jahren in Altenrath ersehnte Bau einer Mehrzweckhalle, den die CDU als zu teuer ablehnt. Sie favorisiert stattdessen eine Sanierung der alten Halle.
Der zukünftige Stadtrat wird die ersten Projekte des Integrierten Handlungskonzepts für den Stadtteil Oberlar auf den Weg bringen und die Vollendung des Gesamtschulneubaus in Sieglar feiern können – des bislang teuersten Vorhabens in der Geschichte der Stadt. Der Bauhof wurde für mehrere Millionen Euro saniert und ausgebaut, die Stadt hat große Unterkünfte für Geflüchtete errichten lassen.
Dass der Ersatzbau für die Melanbogenbrücke zwischen Friedrich-Wilhelms-Hütte und Sankt Augustin-Menden in der neuen Wahlperiode eröffnet wird, ist mehr als fraglich. Allerdings hat hier die Stadt Troisdorf auch nicht die Karten in der Hand. Das gilt gleichermaßen für den Ausbau der S-Bahn-Linie 13, dessen Baustellen in Troisdorf nicht zu übersehen sind. Großprojekt der Infrastruktur ist überdies die Umgehung EL332, deren zweiter Abschnitt mit dem Anschluss an die A59 in der neuen Wahlperiode fertig werden soll.
Eine Daueraufgabe bleibt die Belebung der Innenstadt, auch wenn das Happy Franky am Ursulaplatz erfolgreich gestartet ist und in der Galerie erst zuletzt langfristige Verträge mit wichtigen Mietern geschlossen oder verlängert wurden. Mit Spannung blicken nicht nur die Sieglarer auf die Pläne des Klinikträgers GFO, seine bisher zwei Standorte St. Josef und St. Johannes in Sieglar zu vereinen: Die bisherigen Beratungen in Fachausschüssen machten klar, dass die Mitglieder aus der Politik vor allem die Verkehrsbelange im Blick haben. Allerdings steht auch dieses Vorhaben noch unter einem großen Vorbehalt: Die Gemeinnützigen Franziskanerinnen zu Olpe machen das Projekt von einem Zuschuss des Landes abhängig.
Hier finden Sie bei Veröffentlichung die vier Vorstellungen der Bürgermeister-Kandidaten für Troisdorf:
Thomas Möws (Grüne)
René Wirtz (SPD)
Leo Müller (Unabhängige Wählergemeinschaft UWG Regenbogen)
Alexander Biber (CDU)