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AfD-Mitglieder gewähltSo sind in Rhein-Sieg die Integrationsräte besetzt

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Wahlergebnisse werden in einer Grafik abgebildet.

Bei der Wahl des Integrationsrats in Sankt Augustin gewann die Blaue Liste - Alternative für Integration eine Mehrheit von sechs Sitzen.

In Troisdorf und Sankt Augustin werden AfD-Stadtratsmitglieder auch im Integrationsrat sitzen.

Am vergangenen Sonntag wurde bei der Kommunalwahl nicht nur über die künftige Zusammensetzung von Stadt- und Gemeinderäten entschieden, wurden nicht nur die Verwaltungsspitzen gewählt oder in die Stichwahl geschickt. In vier Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises waren überdies Wählerinnen und Wähler aufgerufen, Mitglieder der Integrationsräte zu bestimmen.

„Alternative für Troisdorf“ entsendet drei AfD-Stadtverordnete

Die längste Tradition hat eine derartige Vertretung von Menschen mit Migrationsgeschichte in Troisdorf. Dort wurde bereits 1972 ein Ausländerparlament ins Leben gerufen. In diesem Jahr waren in der größten Stadt des Rhein-Sieg-Kreises 22.694 Personen wahlberechtigt: Sie sind nicht Deutsche im Sinne des Artikels 116 Absatz 1 des Grundgesetzes, sie haben eine ausländische Staatsangehörigkeit oder wurden eingebürgert.

3023 Wahlberechtigte gaben ihre Stimme ab, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 13,3 Prozent. Im künftigen Integrationsrat wird die Liste Tro-Integration mit fünf Sitzen vertreten sein, drei Sitze bekommt auch die Troisdorfer Union. Die Alternative Europa kann zwei Vertreter entsenden, als Einzelbewerberin wird Olena Baranova dem Gremium angehören. 

Mit ebenfalls drei Mandaten wird die „Alternative für Troisdorf“ im Integrationsrat vertreten sein: Gewählt wurden mit einem Stimmenanteil von 18,9 Prozent ausnahmslos Kommunalpolitiker, die in der sieben Mandate starken AfD-Fraktion auch im Stadtrat sitzen. Insgesamt hat der Integrationsrat 20 Mitglieder.

Fast 18 Prozent der 14.096 Wahlberechtigten gaben in Sankt Augustin ihre Stimme ab, zwei Listen standen zur Wahl. Eine Mehrheit von sechs der zehn durch Wahl vergebenen Plätze des Integrationsrats (51,6 Prozent der Stimmen) ging an die Blaue Liste, die im Namenszusatz „Alternative für Integration“ deutlich macht, woher sie politisch kommt. In ihren Reihen werden künftig zwei Mitglieder Platz nehmen, die auch der AfD-Fraktion im Stadtrat angehören. Mit vier Mandaten kommt die Internationale Liste in den Integrationsrat; weitere Listen standen nicht zur Wahl.

Kreisstadt Siegburg verzeichnet das geringste Interesse an der Wahl

Auf das offensichtlich geringste Interesse stieß die Wahl zum Integrationsrat in Siegburg: Lediglich 8,3 Prozent der 11.287 Wahlberechtigten in der Kreisstadt beteiligte sich. Die Siegburger Union erhielt 713 Stimmen (77 Prozent), auf Patrick Pazur (Siegburger Bürgerunion) entfielen 213 Stimmen. In Siegburg konnten überhaupt nur zehn von 14 Mandaten vergeben werden, weitere sieben Vertreterinnen und Vertreter entsendet der Stadtrat aus seiner Mitte.

15,1 Prozent der Stimmberechtigten wollten in Niederkassel über die künftige Zusammensetzung des Integrationsrats entscheiden. 7791 Personen sind wahlberechtigt, 1173 kamen an die Wahlurnen. Mit 42,7 Prozent war die Liste Interkultur Niederkassel am stärksten, erhält drei Sitze. Die Liste Teilhabe für Alle erhielt 37,2 Prozent der Stimmen (zwei Sitze), die Internationale Liste Niederkassel kommt auf 20,2 Prozent und bekommt ein Mandat.