In Nettersheim startet Bürgermeister Norbert Crump in die zweite Amtszeit. Doch die absolute Mehrheit seiner CDU ist futsch.
BvE neue starke KraftIm Nettersheimer Gemeinderat gibt es einige Veränderungen

Bürgermeister Norbert Crump (Mitte) stehen Gertrud Schruff (CDU) und Andre Knips (BvE) als Stellvertreter zur Seite.
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Norbert Crump (CDU), der sich bei den Kommunalwahlen über die Wiederwahl zum Bürgermeister der Gemeinde Nettersheim freuen durfte, blickte auf einen veränderten Gemeinderat. Dieser hatte sich zur konstituierenden Sitzung in der Aula des Schulzentrums eingefunden. Erstmals seit 56 Jahren haben die Christdemokraten die absolute Mehrheit eingebüßt. Nach einigen Parteiaustritten ist die Bürgervereinigung Eifel (BvE) aus dem Stand zur zweitstärksten Fraktion geworden und hat nun insgesamt sechs Sitze im Rat.
Deutlich vor der UNA mit fünf, der SPD mit drei und der AfD mit zwei Sitzen blieb die CDU mit zehn Sitzen stärkste Kraft. Doch Norbert Crump hob das Thema „Einigkeit“ mehrfach hervor: „Die Wahlbeteiligung betrug 75 Prozent. Das zeigt, dass den Bürgerinnen und Bürgern die Zukunft Nettersheims nicht egal ist.“ Daher dürfe man nicht vergessen, dass das Wahlergebnis mit einem Auftrag der Nettersheimer Wählerinnen und Wähler gleichzusetzen sei.
Nettersheim wurde vom Sibirien Deutschlands zum Erfolgsmodell
Die Aufgabe des Rates sei es nun, konstruktiv und gemeinschaftlich zusammenzuarbeiten und bevorstehende Debatten auf einem zwar intensiven, aber stets fairen Niveau zu halten. „Vor 56 Jahren wurde die Gemeinde Nettersheim gegründet“, erinnert Norbert Crump: „Aber selbst die Gründerväter hätten die Entwicklung wohl kaum absehen können.“ Die früher oftmals als „das Sibirien Deutschlands“ betitelte Region habe sich aufgrund ihrer vielfältigen Natur, der geologischen Eigenschaften inmitten der Kalkeifel und auch der archäologischen Zeitzeugen zum Erfolgsmodell entwickelt, das es nun weiterzuentwickeln gelte.
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Auch in jüngerer Vergangenheit sei diese Aufgabe durch die Coronapandemie, die Flutkatastrophe sowie weitere regionale und globale Krisen nicht einfacher geworden. Daher stehe man auch in der bevorstehenden zwölften Legislaturperiode zahlreichen Herausforderungen gegenüber, die es gemeinsam zu meistern gelte.
Für diese Aufgabe stehen Norbert Crump nach der knappen Abstimmung des Gemeinderates mit zwölf zu zehn Stimmen (bei zwei Enthaltungen) künftig Gertrud Schruff (CDU) als erste Stellvertreterin sowie André Knips (BvE) als zweiter stellvertretender Bürgermeister zur Seite. „Dies ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, aber ich denke, dass wir zu dritt gut zurechtkommen werden“, so der Bürgermeister. Dazu sei jedoch auch ein enger Zusammenhalt des Rates von Nöten. „Wir können diesen Weg ausschließlich gemeinsam gehen. Es gibt viel zu tun, also lasst es uns anpacken.“

