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Zweite AmtszeitTroisdorfs Bürgermeister gewinnt klar die Stichwahl

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Ein Mann und eine Frau lachen in die Kamera.

Wahlsieger: Alexander Biber und seine Lebensgefährtin Simone Duggan am 14. September. Am Tag der Stichwahl war er für die Redaktion nicht erreichbar.

In der größten Stadt des Rhein-Sieg-Kreises sicherte sich der Amtsinhaber eine zweite Amtszeit mit klarem Vorsprung.

Der alte Bürgermeister ist auch der neue: Amtsinhaber Alexander Biber von der CDU setzte sich in der Stichwahl in der größten Stadt des Rhein-Sieg-Kreises gegen seinen Herausforderer René Wirtz durch. Biber erhielt 59,7 Prozent der gültigen Stimmen, für den Sozialdemokraten Wirtz votierten 40,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,2 Prozent.

Troisdorfer Bürgermeister äußerte sich in einer Mitteilung

Er freue sich sehr, „die begonnene Arbeit für die Menschen aller Generationen in Troisdorf weiterführen zu dürfen“, erklärte Biber am Wahlabend in einer Pressemitteilung seiner Partei. Für die Redaktion war er am Sonntag trotz wiederholter Versuche nicht zu erreichen. „Ab sofort und nahtlos“ gehe seine Arbeit für die Stadt weiter. Neben seinen Parteifreunden bedankte er sich auch bei den Beschäftigten der Stadtverwaltung, „die mich in den vergangenen fünf Jahren auf meinem Kurs der Entbürokratisierung unterstützt haben“.

Ganz nach den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger wolle er die Stadtverwaltung gestalten, „ohne Ideologie und unnötige Verbotspolitik“. Er wolle „weiterhin alles daran setzen, der Bürgermeister für alle Menschen in Troisdorf zu sein.“

Klares Ergebnis in Troisdorf zeichnete sich früh am Abend ab

Ein Sieg des Christdemokraten hatte sich im Lauf des Abends schon früh abgezeichnet: Stimmbezirke in Altenrath und in den „Kolonien“ in Friedrich-Wilhelms-Hütte konnte Wirtz für sich verbuchen. Doch schon nach 47 von 72 ausgezählten Wahlbezirken lag Biber um 19 Prozentpunkte vor dem Herausforderer. Um 19.15 Uhr wandte sich René Wirtz an seine Parteifreunde, die sich mit ihm in der SPD-Zentrale Burghof versammelt hatten. „Ich bin Sportler, ich trete an, um zu gewinnen“, das sei nicht gelungen.

Ein Mann und eine Frau. Hinter ihnen werden Wahlergebnisse auf die Wand projiziert.

In der Troisdorfer Parteizentrale verfolgten René Wirtz und Ehefrau Katharina den Eingang der Wahlergebnisse aus den Stimmbezirken.

Seine Niederlage schrieb er auch einem Kommunikationsproblem zu: „Schöne Erfolge“ der Ratsmehrheit habe der Bürgermeister öffentlich für sich reklamiert, zum Beispiel eine Senkung der Grundsteuer in einem Brief an die Troisdorferinnen und Troisdorf. „Den Menschen in Troisdorf geht es ganz gut“, so Wirtz. „Das liegt aber nicht unbedingt am Bürgermeister.“

Bei den Genossinnen und Genossen bedankte er sich für die Unterstützung in den zurückliegenden Wahlkampfmonaten. Und er kündigte an: „Wir werden dem Bürgermeister auf die Finger schauen und auch hauen“.

In der ersten Runde der Kommunalwahl am 14. September hatte der Christdemokrat 48,7 Prozent der Stimmen geholt und damit die absolute Mehrheit nur knapp verfehlt. Der 41-Jährige aus Spich lag damit um mehr als 20 Prozentpunkte vor dem SPD-Mitbewerber aus Bergheim (26,2 Prozent).

Troisdorfer Grüne hatten zur Wahl des SPD-Bewerbers aufgerufen

Vor fünf Jahren hatten nach dem ersten Wahlgang Alexander Biber und seinen Kontrahenten, den Sozialdemokraten Frank Goosens, 11,8 Prozentpunkte getrennt. In der Stichwahl gaben wenig mehr als 500 Stimmen den Ausschlag zugunsten Bibers.

Vor dem entscheidenden Wahlgang 2025 hatten die Troisdorfer Grünen für eine Wahl des 48-jährigen Juristen Reńe Wirtz zum neuen Verwaltungschef geworben. Ihr eigener Bürgermeisteraspirant Thomas Möws war am 14. September auf 10,2 Prozent der Stimmen gekommen. Die Liberalen hatten keinen eigenen Kandidaten aufgestellt und schon vor etlichen Wochen die Wahl Bibers empfohlen.

Im Troisdorfer Stadtrat sind verschiedene Mehrheiten möglich

Bürgermeister Alexander Biber wird mit einem Stadtrat arbeiten müssen, der sich gegenüber der Wahl von 2020 erheblich verändert hat: Zwar ist die CDU nach wie vor die stärkste Fraktion mit 21 Sitzen, doch braucht sie für eine Mehrheit im 54 Mandate großen Stadtrat Partner: Denkbar sind die SPD (insgesamt 35 Sitze), Grüne und FDP (zusammen 29 Sitze) und die AfD (in Summe 28 Mandate). Absprachen oder eine Kooperation mit den sieben Vertretern der als rechtsextrem eingestuften Partei im Stadtrat hat Alexander Biber vor der Stichwahl ausgeschlossen.

Sollten allerdings Verwaltungsvorlagen eine Mehrheit auch mit   den Stimmen der AfD zustande kommen, sei das ja nicht zu verhindern. Grüne und SPD hatten vor wenigen Tagen noch einmal für eine „Mehrheit jenseits der AfD“ geworben. Der Stadtrat kommt am Dienstag, 4. November (18 Uhr, Stadthalle) zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.

Kommunalwahl 2025: So hat Troisdorf gewählt

Hier können Sie am Abend der Stichwahl (28. September) die Ergebnisse der Bürgermeisterwahl live mitverfolgen. Sobald die ersten Ergebnisse ausgezählt sind, können Sie in unserer NRW-Übersichtskarte sehen, wie Ihr Kreis abgestimmt hat. Die Ergebnisse des ersten Wahlgangs in Troisdorf finden Sie hier: Ergebnisse Troisdorf.