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1. FC KölnFür Kwasniok kommen die Highlights nach den beiden „Krachern“

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4 min
Zwei Optionen für eine Position in der Kölner Offensive:  Linton Maina (l.) und Said El Mala.

Zwei Optionen für eine Position in der Kölner Offensive:  Linton Maina (l.) und Said El Mala.

Der 1. FC Köln startet am Samstag in Dortmund in eine Englische Woche, deren wichtigstes Spiel das dritte ist.

Nico Kovac ist schon länger im Geschäft. Wenn Borussia Dortmund am Samstagabend vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park in der Fußball-Bundesliga auf den 1. FC Köln trifft, sitzt der 54-Jährige zum 414. Mal als Trainer auf einer Bank. Ganz zu schweigen von seinen 580 Einsätzen als Profi und den 83 Länderspielen für Kroatien. Kovac hat vor dem BVB schon Eintracht Frankfurt, den FC Bayern München, den VfL Wolfsburg und sein Heimatland gecoacht.

Kovac fällt es mit all seiner Erfahrung leicht, Fragen nach Spielern zu beantworten, deren Stern gerade aufgeht, und es kam auch wenig überraschend, dass der BVB-Coach vor dem Duell mit dem FC nach Said El Mala gefragt wurde. Es gehört in dieser Saison längst zum guten Ton, sich nach dem 19-jährigen Spektakelspieler der Kölner zu erkundigen.

Wie dieser „Wunderknabe“ zu stoppen sei, lautete die Frage. „Meine Jungs haben in München Diaz und Olise gut verteidigt“, antwortete Kovac lächelnd. Er wollte mit diesem Vergleich zwischen den beiden Bayern-Stars und dem jungen El Mala ausdrücken, dass es die Dortmunder Defensive dann wohl auch locker mit dem dribbelstarken Linksaußen der Kölner aufnehmen könnte. „Wir müssen ihn dorthin lenken, wo er nicht so seine Stärken hat“, schlug der BVB-Trainer vor.

Kovac lobte anschließend noch artig die „tollen Sachen“, die El Mala so drauf hat, und wies auf etwas hin, was sein Kölner Kollege Lukas Kwasniok seit Beginn dieser Saison in stoischer Ruhe wiederholt: „Es geht nicht nur um einen Spieler. Köln hat auch Bülter, Waldschmidt oder Kaminski“, zählte Kovac auf und erinnerte daran, dass Fußball eine Mannschafts- und keine Einzelsportart sei.

Kwasniok dürfte diese Aussagen gefallen haben, nachdem er tags zuvor erneut versucht hatte, den Fokus auf seine ganze Mannschaft zu richten, obwohl er bei jeder Gelegenheit nach El Mala gefragt wird. „Ich verstehe euch alle, das ist normal“, hatte der Kölner Trainer mit Blick auf das Business in Richtung Journalisten nach einem längeren Zögern geantwortet. Dieses Topspiel in Dortmund sei aber doch nicht nur für El Mala eine Bühne, sondern für jeden Spieler.

„Das geht allen so, alle freuen sich auf dieses Spiel. Deswegen haben sie angefangen, Fußball zu spielen“, erklärte Kwasniok. Auch ein Messi, ein Ronaldo oder ein Neymar: „Die haben in dem Alter nicht immer von Anfang an oder immer über 90 Minuten gespielt“, wagte der FC-Coach den Vergleich mit den ganz Großen des Weltfußballs.

Marius Bülter und Linton Maina als Optionen

Kwasniok entscheidet auch für das Spiel in Dortmund darüber, ob der bislang dreimal erfolgreiche Said El Mala von Beginn an spielt. Und, wenn ja, wie lange. Nach dem Ausfall von Jan Thielmann (Muskelfaserriss im linken Oberschenkel) hat der FC-Coach auf den offensiven Positionen mehr Optionen als erhofft.

Marius Bülter ist nach überstandener Achillessehnenreizung und einem halbstündigen Einsatz beim 1:1 gegen Augsburg mit seinen bereits fünf Torbeteiligungen in dieser Saison wieder ein Startelf-Kandidat. Am Freitag meldete sich auch der zuletzt erkrankte Linton Maina auf dem Trainingsplatz zurück. Dem Einsatz des schnellen Linksaußen in Dortmund steht damit nichts mehr im Weg.

Lukas Kwasniok wird bei seinen Gedankenspielen über die Startelf das nächste Bundesliga-Heimspiel am 2. November gegen den Hamburger SV miteinbeziehen. Die Partie beim BVB und das Zweitrunden-DFB-Pokalspiel am kommenden Mittwoch gegen Bayern München sind laut Kwasniok zwar „richtige Kracher“, die „Highlightspiele“ seien aber die Duelle mit dem HSV und eine Woche später das Derby in Gladbach.

Joel Schmied droht Gelbsperre

„Das ist die Wahrscheinlichkeit höher, Punkte zu holen, und darum geht es“, erklärte der FC-Coach seine Einsortierung. Deshalb schaue er auch genau hin, welche seiner Spieler eine Englische Woche körperlich und psychisch so verkraften können, dass er sich keine Sorgen um Verletzungen machen müsse. „Es wäre fahrlässig, nicht die gesamte Woche zu betrachten. Wir sind es nicht gewohnt, Samstag, Mittwoch, Samstag zu spielen“, sagte der 44-jährige Trainer.

Deshalb überlegt er zum Beispiel, ob er Joel Schmied in Dortmund draußen lässt, damit der Schweizer gegen den HSV auf jeden Fall dabei sein kann. Dem FC-Innenverteidiger droht nämlich eine Gelbsperre.


Voraussichtliche Aufstellungen:

Borussia Dortmund: Kobel; Süle, Schlotterbeck, Bensebaini; Ryerson, Sabitzer, Bellingham, Svensson, Adeyemi, Chukwuemeka; Guirassy. – 1. FC Köln: Schwäbe; Schmied, Hübers, Krauß; Sebulonson, Johannesson, Martel, Lund; Bülter, Kaminski, El Mala. – SR.: Brand (Schwebheim).