Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Frisch gebackener VaterMarius Bülter vor Rückkehr in die Startelf des 1. FC Köln

4 min
Zurück auf dem Platz: Marius Bülter (l.) bei seinem Jokereinsatz am vergangenen Samstag gegen den FC Augsburg.

Zurück auf dem Platz: Marius Bülter (l.) bei seinem Jokereinsatz am vergangenen Samstag gegen den FC Augsburg.

Nach seiner Achillessehnen-Verletzung ist der FC-Stürmer zurück und blickt optimistisch auf das Topspiel im Westfalenstadion. Mit elf Punkten aus sieben Spielen reist Köln selbstbewusst zum BVB.

Es duftete nach leckerem Speck und heißem Frittierfett, als Marius Bülter am Mittwoch die Mixed Zone am Geißbockheim erreichte. Der 32-Jährige outete sich auch gleich als Verantwortlicher für die appetitanregenden Gerüche. Er hatte den vor der Kabine der Bundesliga-Profis des 1. FC Köln aufgestellten Foodtruck geordert — und zwar aus doppeltem Grund. Der im Sommer aus Hoffenheim gekommene Stürmer ist vor kurzem zum ersten Mal geworden und löste mit dem Burger-Mobil Schulden an.

„Ich habe den Jungs gesagt, wenn wir in Hoffenheim gewinnen, gebe ich einen aus. Wir haben gewonnen und heute löse ich mein Versprechen ein“, erklärte Bülter. Er selbst hatte das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub am 3. Oktober wegen einer Achillessehnenreizung verpasst und musste den 1:0-Sieg durch den Treffer von Said El Mala als Zuschauer verfolgen.

Die Reizung ist inzwischen abgeklungen. Beim 1:1 gegen den FC Augsburg gab er am vergangenen Samstag ein gut halbstündiges Comeback und bereitete nach der Balleroberung von Denis Huseinbasic den Ausgleich durch El Mal vor. Es war im fünften Einsatz seine dritte Vorlage und sein fünfter Scorerpunkt. Eine Bilanz, die sich mehr als sehen lassen kann und neben seiner Berufung in den Mannschaftsrat deutlich macht, wie wichtig er mit seiner Erfahrung aus 151 Bundesligaspielen für den FC ist.

Ob es am Samstag (18.30 Uhr/Sky) im Topspiel des achten Spieltags Bundesliga-Saison 2025/26 bei Borussia Dortmund schon wieder für einen Startelfeinsatz und über 90 Minuten reicht, konnte Bülter nicht beantworten: „Es sind noch zwei Trainingstage, aber es fühlt sich von Tag zu Tag besser an. Schauen wir mal, was der Trainer mit mir vorhat.“

Es ist davon auszugehen, dass FC-Coach Lukas Kwasniok in den anstehenden Duellen mit den „großen Aufgaben“ gegen Dortmund und kommenden Mittwoch im DFB-Pokal gegen Bayern München auf einen fitten Marius Bülter nicht verzichten wird. Zumal der Angreifer sich mit der Atmosphäre vor mehr als 80.000 Zuschauern im deutschen Fußball-Tempel Westfalenstadion auskennt: „In unserer Situation mit elf Punkten aus den ersten sieben Spielen können wir ohne großen Druck nach Dortmund fahren und mit viel Selbstvertrauen sagen, dass wir etwas holen wollen. Die Vorfreude ist da, es sind viele Augen auf das Topspiel gerichtet.“

Bülter vor BVB-Spiel: 110 Prozent geben

Bülters Rezept für eine Überraschung beim Champions League-Teilnehmer scheint umsetzbar: „Möglichst wenig Fehler machen, diszipliniert spielen, 110 Prozent geben, jeden Ball und jeden Zweikampf gewinnen wollen. Wir haben die Qualität, auch gegen Dortmund Tore zu schießen.“ Klingt, als könnten die Geißböcke ihren guten Saisonstart als Aufsteiger fortsetzen: „Es gibt keinen Grund weniger zu machen. Die elf Punkte sollten uns eher motivieren, noch mehr zu geben“, sagte Bülter und schaute tabellarisch auch mal nach unten: „Ich weiß gar nicht, wie viele Punkte Vorsprung wir auf einen Abstiegsplatz haben. Ich glaube, nicht so viele.“ Sieben sind es auf Mainz und auf Heidenheim, acht auf den Erzrivalen Borussia Mönchengladbach.

Um den positiven Lauf auch gegen die Bundesliga-Schwergewichte fortführen zu können, muss sich der FC laut Bülter weiter verbessern. Für den kopfballstarken Offensivspieler gibt es vor allem im Bereich der offensiven Standards „viel Luft nach oben“. Tatsächlich ist der FC trotz zwölf erzielter Tore der einzige Bundesligist, der noch ohne Standardtreffer dasteht.

„Es sind viele neue Spieler in der Mannschaft und bei Standards braucht man einstudierte Abläufe, ein Gefühl für die Mitspieler und das richtige Timing. Das fehlt bei uns noch. Wir können uns das im Training holen und natürlich würde es helfen, wenn wir auch mal ein Tor nach einem Standard machen. Dann bekämen wir ein anderes Selbstverständnis“, erklärte Marius Bülter die Problematik. Ein Erfolgserlebnis als Extra-Push, analog zur Geburt seines Sohnes: „Schlaf ist etwas weniger geworden, aber die Freude und die Glücksgefühle übertrumpfen das. Deswegen fühle ich mich noch fitter als vorher“, teilte Bülter seine ersten guten Erfahrungen als Vater.