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1. FC Köln „Wir spielen endlich wieder daheim“

4 min
Zwangspause: FC-Stürmer fällt gegen Stuttgart aus.

Zwangspause: FC-Stürmer fällt gegen Stuttgart aus. 

Der 1. FC Köln darf zum zweiten Mal in dieser Saison im Rheinenergiestadion antreten. Dem 4:1 gegen den SC Freiburg soll ein zweiter Sieg gegen Stuttgart folgen.

Es ist in diesen Tagen kaum zu glauben, aber in Köln wird am kommenden Wochenende auch Bundesliga-Fußball gespielt. 50.000 Menschen werden am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) ins Rheinenergiestadion pilgern, um ihren 1. FC Köln bei der Arbeit anzufeuern, mit ihm zu leiden und sich im besten Fall am Ende mit ihm über einen Sieg gegen den VfB Stuttgart zu freuen. Zum Vergleich: Wenn am Samstag 10.000 der mehr als 150.000 Mitglieder zur wegweisenden Vorstandswahl des FC im Stadion erscheinen, wäre dies ein großer Erfolg und gleichzeitig neuer Rekordbesuch.

Worum es am Ende geht, ist und bleibt aber das Spiel. Das Duell mit dem Pokalsieger aus Stuttgart ist im sechsten Pflichtspiel der Saison 2025/26 erst das zweite im heimischen Müngersdorf: „Yabba Dabba Doo“, lieh sich Lukas Kwasniok den Begeisterungsruf von Fred Feuerstein aus, um seiner Vorfreude mit Blick auf den Sonntag Ausdruck zu verleihen: „Wir spielen endlich wieder daheim. Es ist ein Vorteil vor 50.000 positiv verrückten Menschen zu spielen. Du gehst raus, die Hymne kommt, es ist alles vertraut und du willst den Menschen etwas zeigen“, sagte der FC-Trainer mit einem Lachen im Gesicht.

Stuttgart ist in Schwung gekommen

Der 44-Jährige benennt dann auch gleich den Anspruch, den er und sein Team spätestens nach dem triumphalen 4:1 gegen den SC Freiburg beim ersten Auftritt im eigenen Stadion haben: „Mit vier Punkten aus drei Auswärtsspielen kannst du als Aufsteiger leben, auch wenn wir gerne einen fünften, sechsten oder siebten gehabt hätten. So ticken wir mittlerweile, immer mehr haben zu wollen.“ Seinen Spielern impft er dieses Selbstbewusstsein   regelmäßig ein: „Ich sage den Jungs immer am Anfang einer Woche, wir trainieren nicht, um am Wochenende Zweiter zu werden, sondern um ein Tor mehr zu schießen als der Gegner und als Sieger vom Platz zu gehen.“

Gegen den VfB dürfte das ein schwieriges Unterfangen werden, denn das Team von Trainer Sebastian Hoeneß hat sich nach Schwierigkeiten zu Saisonbeginn rund um den 90 Millionen-Transfer von Torjäger Nick Woltemade gefangen, am zurückliegenden Bundesliga-Spieltag den Höhenflug des FC St. Pauli   gestoppt und am Donnerstag beim 2:1-Heimsieg gegen Celta Vigo in der Europa League voll überzeugt: „Sie haben eine brutale Qualität und einen Top-Trainer. Der VfB verfügt über Spieler, die nicht nur kicken können, sondern die auch marschieren, malochen und versuchen dich zu stressen“, lobte Kwasniok den Kontrahenten, ohne mit den eigenen Stärken hinterm Berg zu halt: „Wir haben auch was drauf und mit unseren Fans im Rücken kann es ein wildes Spiel werden, weil beide Teams nach vorne spielen wollen.“

Ich erwarte das gleiche Engagement und den gleichen Willen, auch den zeiten und dritten Ball zu verteidigen.
Lukas Kwasniok, Trainer 1. FC Köln

Trotz dieser Aussichten möchte es der FC-Trainer vermeiden, wie zuletzt in Wolfsburg und Leipzig wieder drei Gegentore zu kassieren. In diesem Zusammenhang hat er diese Woche das Problem mit gegnerischen Standards zum Thema gemacht. Fünf der sieben Gegentreffer des FC in dieser Saison fielen nach ruhenden Bällen. „Was uns im Spiel auszeichnet, mit extremer Bereitschaft zu verteidigen, kommt uns bei den Standards ein bisschen abhanden. Ich erwarte das gleiche Engagement und den gleichen Willen, auch den zweiten und dritten Ball zu verteidigen. Das ist eine Willensfrage“, forderte Kwasniok.

Während Luca Waldschmidt nach seinem Umknicken am Freitag wieder trainieren konnte und für Sonntag zur Verfügung steht, fällt Marius Bülter aus. Der Stürmer leidet unter einer Achillessehnenreizung. Bei der Suche nach einem Ersatz hat Kwasniok nach eigener Aussage die Qual der Wahl. „Wir brauchen nach dem Ausfall von Bülti eine gewisse Körperlichkeit“, kündigte der Trainer ein mögliches Startelfdebüt von Ragnar Ache an. Ein dickes Lob von Kwasniok erhielt auch Linton Maina: „Linton ist grundsätzlich eine Waffe, die wir versuchen im richtigen Moment zu nutzen. Er ist auf einem sehr guten Weg und wird im richtigen Moment seine Möglichkeit auch von Beginn an bekommen.“ Vielleicht schon am Sonntag.


Voraussichtliche Aufstellungen:

1. FC Köln: Schwäbe; Schmied, Hübers, Krauß; Sebulonsen, Johannsson, Martel, Lund; Thielmann, Ache, Kaminski. — VfB Stuttgart: Nübel; Vagomann, Jaquez, Chabot, Hendriks; Karazor, Stiller, Bouanani, El Khannouss, Führich; Demirovic. — SR.: Jöllenbeck (Freiburg).