Bayer Leverkusen will nach der 2:7-Niederlage gegen Paris St. Germain gegen SC Freiburg mit neuer defensiver Stabilität punkten.
Bundesliga am SonntagBayer 04 Leverkusen empfängt den SC Freiburg — Schick vor Comeback

Trainer Kasper Hjulmand Leverkusen
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Paris St. Germain hatte Bayer Leverkusen in seine Einzelteile zerlegt. Nach dem 2:7 im dritten Champions League-Spiel am Dienstag ging es für Kasper Hjulmand also darum, die getrennten Elemente wieder zusammenzufügen. „Ein Thema bei uns ist der „Bounce back“, stellte der Trainer der Werkself drei Tage nach der Demütigung klar: „Wir brauchen diese Atmosphäre in der Kabine, dass wir das nächste Spiel gewinnen müssen.“
Um tatsächlich wieder auf die Beine zu kommen und die Position als Bundesliga-Fünfter zu festigen, wählte der Chefcoach den „normalen Weg“. „Am Mittwoch hatten wir alle diese Schmerzen im Kopf“, gab geschlagene Hjulmand, „aber dann haben wir analysiert, alles gemacht wie immer, egal ob Sieg oder Niederlage, um jetzt nach vorne zu schauen.“ Wenn es nach dem 53-jährigen Dänen gegangen wäre, hätte das folgende Heimspiel gegen den SC Freiburg nicht erst am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) stattgefunden, sondern schon eher.
Bayer 04 braucht neue Ausrichtung
Nach der ersten Pflichtspiel-Niederlage unter Hjulmand braucht die Werkself aber so oder so eine neue Ausrichtung. Wenn seine Spieler gegen den amtierenden Champions League-Sieger unstrukturiert, ohne defensive Disziplin und Durchsetzungsvermögen agiert hatten, braucht es gegen die Breisgauer genau diese Tugenden. „Freiburg war erfolgreich im Europapokal“, erinnerte der Bayer-Coach an das 2:0 des Sportclubs gegen Utrecht und ergänzte: „Bei ihnen ist klar, was sie machen, aber sie machen es sehr, sehr gut.“
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Der strukturierte Spielaufbau der Freiburger im 4:2:3:1-System, eine Menge direkter Pässe, zudem gefährliche Flanken und Freistöße, machen den Tabellenzehnten zu einem gefährlichen Team. Gegen dieses hatte Bayer 04 schon im Vorjahr unter Xabi Alonso endgültig die Meisterschaft verspielt. Eine Wiederholung des 2:2 würde zwar Hjulmands Nimbus als unbesiegter Bundesliga-Trainer bei Bayer wahren, er will aber mehr.
Bayer 04 braucht bessere Defensive
Dazu braucht es vor allem mehr defensive Stabilität. Nach zehn Gegentoren in den Jüngsten beiden Pflichtspielen in Mainz (4:3) und gegen Paris (2:7) sind defensive Prinzipien auch bitter nötig. Nicht nur, um den bei Teilen der Fan-Szene in Misskredit geratenen Stammkeeper Mark Flekken zu schützen.
„Abwehrarbeit ist eine Teamleistung“, stellte Hjulmand klar und ergänzte: „Wir wollen sehr hoch und aggressiv sein. Auch wenn wir den Ball verlieren, wollen wir im Gegenpressing direkt da sein. Aber auch wenn wir tief stehen gegen einen dominanten Gegner, müssen wir es kompakt halten“. Dafür steht Hjulmand der britische Abwehrrecke Jarell Quansah nach Knieproblemen wieder zur Verfügung. Offensiv dürfte Patrik Schick nach überstandener Oberschenkelverletzung zurückkehren. Auch die für die Champions League nicht gemeldeten Martin Terrier und Jonas Hofmann sind mit von der Partie.
Beim Sieg in Mainz spielten die beiden Letztgenannten als Torschütze zum 4:2 und cleverer Elfmeter-Produzent vor dem Führungstreffer, eine wichtige Rolle. Anders als die weiterhin verletzten Nathan Tella und Lucas Vazquez sind Terrier, Hofmann, Quansah und auch Schick also neue Puzzleteile, die der Trainer einfügen könnte. Keiner aus diesem Quartett hat die 2:7-Schmach gegen Paris miterlebt. Ihr Trainer könnte darin einen psychologisch, wie spieltaktischen Vorteil sehen und sie für die schnelle Rückkehr in die Erfolgsspur einbauen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Bayer 04 Leverkusen: Flekken; Quansah, Badé, Tapsoba; Garcia, Fernandez, Andrich, Hofmann, Grimaldo, Poku; Kofane.
SC Freiburg: Atubolu; Kübler, Ginter, Lienhart, Makengo; Eggestein, Manzambi, Beste, Höler, Scherhant; Adamu. – SR.: Harm Osmers (Hannover).

