1. FC KölnYoungster Tim Lemperle verlängert seinen Vertrag

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Tim Lemperle beim Training des 1. FC Köln

Tim Lemperle beim Training des 1. FC Köln

Der 1. FC Köln und Tim Lemperle haben sich nach Rundschau-Informationen auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit über den kommenden Sommer hinaus geeinigt. Eine Leihe gilt als wahrscheinlich.

Der 1. FC Köln befindet sich in einer richtungsweisenden Phase. Ursprünglich zehn Spielerverträge laufen im Sommer aus, die Christian Keller in seinem ersten vollständigen Kalenderjahr am Geißbockheim reichlich Arbeit bereiten. Erste Vollzugsmeldungen konnte der Sportchef bereits verbuchen. Topscorer Florian Kainz hat sein Arbeitspapier bis 2025 verlängert. Auch der in dieser Saison von Verletzungspech geplagte Offensiv-Allrounder Mark Uth bleibt dem Tabellenzwölften der Fußball-Bundesliga mindestens noch zwei weitere Jahre erhalten. Gleiches gilt für Trainingstorhüter Matthias Köbbing.

Verhandlungen mit Tim Lemperle zum Abschluss gebracht

Während sich die öffentlichen Diskussionen vor allem um den wahrscheinlichen Abgang von Dauerläufer Ellyes Skhiri sowie die unklare Zukunft von Kapitän Jonas Hector drehen, haben die Kölner nach Rundschau-Informationen Einigung mit einem ihrer Eigengewächse erzielt. Demnach sind die Verhandlungen mit Tim Lemperle (21) zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht worden.

Zuletzt galt es als unsicher, ob sich beide Seiten auf einen weiteren gemeinsamen Weg verständigen würden. Schließlich wartet das 2017 vom FSV Frankfurt in die Kölner Jugend gewechselte Offensiv-Talent auch mehr als anderthalb Jahre nach seinem Profi-Debüt weiter auf den Durchbruch. In seinen 26 Einsätzen (zwei Tore) für das Bundesliga-Team schaffte es Lemperle kein einziges Mal in die Startelf. Die Konkurrenz in der Offensive stellte sich als zu groß heraus für den grundsätzlich hochveranlagten Lemperle, der allerdings als nicht ganz einfach gilt. Eine auf Dauer unbefriedigende Situation für den U21-Nationalspieler und seinen Club.

In der Rolle des Jokers

Auch in der laufenden Saison musste sich Tim Lemperle mit der Jokerrolle begnügen. In seinem Arbeitszeugnis stehen lediglich 111 Einsatzminuten. Zusätzlich erschwert wurde seine Position durch eine Sprunggelenkverletzung, die den Rechtsfuß von Anfang Oktober bis zur WM-Pause Mitte November acht Bundesliga- sowie vier Conference League-Spiele verpassen ließ. In den ersten sechs Spielen im Jahr 2023 wurde Lemperle viermal eingewechselt. Die jüngste 0:3-Niederlage in Stuttgart verfolgte er von der Bank aus.

Dennoch sind die Verantwortlichen am Geißbockheim weiterhin überzeugt von dem gebürtigen Frankfurter. „Ich halte Tim für ein sehr großes Talent, er bringt extrem viel mit“, erklärte Christian Keller erst kürzlich gegenüber dem „Express“. Der Sportchef schränkte jedoch ein: „Gleichermaßen muss er noch einige Entwicklungsschritte gehen, um sich auf Bundesliga-Niveau konstant durchzusetzen.“

Sollte Lemperle auch in den kommenden Monaten über gelegentliche Einsätze nicht hinauskommen, ist eine Leihe wahrscheinlich. Den gleichen Weg sind die Geißböcke in jüngerer Vergangenheit bereits bei Jens Castrop (1. FC Nürnberg) und Marvin Obuz (Holstein Kiel) gegangen. Spielzeiten bei einem anderen Verein hatte Lemperle – entgegen dem Anraten der Kölner Verantwortlichen – bislang jedoch abgelehnt. Dabei hatte es mit den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und SpVgg Greuther Fürth konkrete Interessenten gegeben.

„Wir wollen ihn unbedingt halten, haben ihm aber auch einen klaren Plan aufgezeigt, wie er sein Ziel – Bundesliga-Spieler zu werden – verwirklichen kann“, berichtete Christian Keller unlängst. „Zu diesem gehört, dass wir ihn kurzfristig nicht als Stammspieler sehen. Deshalb ist die Frage, ob es für ihn eine gute Lösung ist, hier weiter auf überschaubare Einsatzzeiten zu kommen, oder ob man sich ein anderes Konzept überlegen muss.“ Ein Konzept, auf das sich beide Seiten nun einigen konnten.

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