Brisante Rückkehr1. FC Köln bemüht sich um Mark Uth von Gegner Schalke

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Mark Uth

Mark Uth

Köln – Die Umstände sind nicht gerade schön. Wenn der 1. FC Köln und Mark Uth am Samstag (15.30 Uhr, Sky) im Rheinenergiestadion zu einem Wiedersehen zusammenkommen, geht dies in angespannter Atmosphäre vonstatten. Für Uths aktuellen Arbeitgeber, den FC Schalke 04, heißt es Abschied nehmen von der Fußball-Bundesliga, aus der der Revierclub nach einer historisch schlechten Saison bereits vor Wochen zum vierten Mal abgestiegen ist.

Die Geißböcke haben den Gang in die Zweitklassigkeit zwar ebenfalls vor Augen, doch immerhin bietet sich dem Tabellenvorletzten noch eine letzte Chance zur Rettung. Voraussetzung dafür ist ein eigener Sieg über das abgeschlagene Schlusslicht aus Gelsenkirchen bei gleichzeitiger Schützenhilfe von Borussia Mönchengladbach (beim SV Werder Bremen) und/oder des VfB Stuttgart (gegen Arminia Bielefeld).

Für reichlich Brisanz ist also allein schon aus tabellarischer Sicht gesorgt. Eine zusätzliche pikante Note erhält das Kölner Abstiegsfinale aus der Tatsache heraus, dass der FC sich intensiv um eine erneute Rückkehr von Mark Uth bemüht. Entsprechende Gespräche darüber laufen und sind von gegenseitigem Interesse geprägt.

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Wechsel nur bei Klassenerhalt

Die Sache hat allerdings einen Haken: Der Wechsel zurück ans Geißbockheim würde nur dann klappen, wenn dem FC der Klassenerhalt gelingt. Zudem müsste der gebürtige Kölner, an dem auch sein früherer Verein TSG Hoffenheim interessiert sein soll, finanzielle Abstriche in Kauf nehmen. Mit einem kolportierten Jahresgehalt von vier Millionen Euro gehört Uth zu den Großverdienern auf Schalke, wo er noch bis 2022 unter Vertrag steht. Dennoch ist eine frühzeitigere Trennung wahrscheinlich. Die Königsblauen plagen sich mit einem gewaltigen Schuldenberg herum, der den Club nach dem Abstieg noch stärker zum Sparen zwingt.

Hector zurück im Mannschaftstraining

Aufatmen am Geißbockheim: Jonas Hector hat am Mittwoch erstmals nach anderthalbwöchiger Verletzungspause wieder am Mannschaftstraining des 1. FC Köln teilnehmen können. Einem Mitwirken des Kapitäns im Saisonfinale am Samstag gegen den FC Schalke 04 dürfte somit nichts mehr im Wege stehen. Eine Risswunde am Bein hatte Hector im jüngsten Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin (0:0) in die Zuschauerrolle gezwungen.

Derweil steht fest, dass der FC auch in einer möglichen Abstiegs-Relegation auf die Unterstützung von Zuschauern im Stadion verzichten müsste. Grund ist, dass die Inzidenz in Köln am Mittwoch weiterhin über der entscheidenden 100er-Marke lag. Bis zum denkbaren Relegations-Heimspiel am Mittwoch kommender Woche gegen den Tabellendritten der Zweiten Bundesliga (aktuell: SpVgg Greuther Fürth) wären fünf aufeinanderfolgende Werktage mit einer Inzidenz unter 100 nötig gewesen, um zumindest 500 Fans die Rückkehr ins Rheinenergiestadion zu ermöglichen. Diese Voraussetzung ist wegen des anstehenden Pfingstwochenendes nun nicht mehr erfüllbar. (tca)

Mark Uths Abgang käme einer Flucht gleich. In der Nacht des Abstiegs war sein Auto bis zur Fahruntauglichkeit demoliert worden. Verursacht durch Krawallmacher, die die Schalker Mannschaft nach der Rückkehr von der 0:1-Niederlage bei Arminia Bielefeld attackiert hatten. Es war der absolute Tiefpunkt einer alptraumhaften Saison, die auch für Uth rein sportlich nicht gut verlief. Der 29-Jährige verpasste verletzungsbedingt zwölf Bundesligapartien. Vor dem letzten Spieltag steht er bei nur drei Treffern und einer Torvorlage.

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Dass sich daran noch etwas ändert, erscheint fraglich. Denkbar ist nämlich, dass Trainer Dimitrios Grammozis in Anbetracht der schwierigen Gemengelage und der aus Schalker Sicht fehlenden sportlichen Bedeutung des Spiels darauf verzichtet, Mark Uth bei der Rückkehr an dessen ehemalige Wirkungsstätte einzusetzen. Dort hatte der ausgeliehene Offensivakteur in der Rückrunde der vergangenen Saison mit elf Scorerpunkten maßgeblich dazu beigetragen, dass der FC den Klassenerhalt schaffte. Sportchef Horst Heldt wollte Uth daraufhin bereits im Sommer 2020 fest verpflichten. Doch für zehn Millionen Euro Ablöse fehlte schlichtweg das Geld.

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