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Kellerduell 1. FC Köln gegen MainzFC bereitet sich hinter verschlossenen Türen vor

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Training hinter Sichtschutz: Die Mannschaft des 1. FC Köln bei ihrer Einheit am Dienstag.

Köln – Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie umgibt ein schwarzer Bauzaun den Trainingsplatz eins am Geißbockheim. Der Sichtschutz soll Kiebitze fernhalten und somit Menschenansammlungen verhindern. Medienvertreter hatten in den vergangenen Monaten zumindest einmal wöchentlich noch Gelegenheit dazu, sich ein Bild von den Einheiten der FC-Profis zu machen.

Vor dem Keller-Showdown am Sonntag (18 Uhr, Rheinenergiestadion) gegen den 1. FSV Mainz 05 schottet sich der Tabellensechzehnte der Fußball-Bundesliga nun aber vollumfänglich ab. Die am Dienstag eingeläutete neue Trainingswoche findet unter komplettem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zudem stehen die Spieler für Interviews vorerst nicht zur Verfügung. Stellung bezieht der Club in dieser Woche ausschließlich auf der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz am Freitag mit Trainer Markus Gisdol und Sportchef Horst Heldt.

Partie von immenser Bedeutung

Die Konzentration soll einzig und allein auf dem Duell mit den Rheinhessen liegen; einer Begegnung, deren Ausgang für den weiteren Verlauf des Abstiegskampfes aus FC-Sicht höchsten Stellenwert hat. „Es ist ganz wichtig, die Bedeutung dieser Partie klarzumachen und sich mehr denn je darauf zu konzentrieren, was wichtig ist: Intensiv zu arbeiten auf dem grünen Rasen, um gut vorbereitet zu sein, und alle Nebengeräusche auszublenden“, erklärt Heldt.

Ziel dieser Maßnahmen sei es, „die Trainingseinheiten so zu nutzen, um am Ende dieses extrem wichtige Spiel zu gewinnen“. Dafür sei es „wichtig, unter sich zu bleiben, sich voll und ganz auf die tägliche Arbeit zu konzentrieren und die dafür entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen“.

Am vergangenen Spieltag hat sich die Lage für die Geißböcke noch einmal zugespitzt. Trotz einer dominanten ersten Halbzeit stand letztlich die zu erwartende Niederlage bei Champions League-Aspirant VfL Wolfsburg (0:1) zu Buche. Da die Konkurrenten Mainz (1:1 im Kellerduell gegen den mit Köln nun punktgleichen Tabellensiebzehnten Arminia Bielefeld) und Hertha BSC Berlin (1:1 beim Stadtrivalen 1. FC Union) immerhin zu Unentschieden kamen, vergrößerte sich der Rückstand des FC auf den rettenden 15. Rang auf zwei Zähler. Das Blatt im Tabellenkeller hat sich damit radikal gewendet. Nach dem Derbysieg in Mönchengladbach Anfang Februar hatte der FC noch acht Punkte vor den 05ern gelegen, ehe der FSV in der Rückrunde unter seinem neuen Trainer Bo Svensson zu einer fulminanten Aufholjagd ansetzte.

Bornauw zurück im Mannschaftstraining

Die Kölner Situation vor dem 28. Spieltag ist somit sehr ernst, andererseits aber auch nicht hoffnungslos. „Wir können es immer noch aus eigener Kraft schaffen“, betont Sportchef Heldt. Gelingt den seit nun schon wieder sieben Partien sieglosen Geißböcken nämlich der dringend benötigte Befreiungsschlag, zögen sie im Tableau mindestens an Mainz vorbei. Das wäre zwar keine Rettung aus der Krise, würde aber zumindest für neuen Schwung sorgen vor den dann folgenden Spielen in Leverkusen und gegen Leipzig.

Ein Unentschieden oder sogar eine Niederlage würde die Hoffnung auf die direkte Rettung hingegen nahezu zerstören und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Entlassung von Markus Gisdol nach sich ziehen. Kommt es dazu, gilt der erfahrene Friedhelm Funkel (67/zuletzt Fortuna Düsseldorf) als Topfavorit auf den Posten als Feuerwehrmann. Als Plan B wird Ex-Bayern-Profi Thorsten Fink (53/zuletzt Vissel Kobe) gehandelt. Heldt hält sich diesbezüglich bedeckt: „Ich kommentiere keine Namen.“

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Ein nicht unerheblicher Teil der Kölner Hoffnungen im Saisonendspurt ruht indes auf Spielern, die lange fehlten, nun aber wieder einsatzfähig sind. Mittelstürmer Sebastian Andersson sowie Außenbahnspieler Florian Kainz kamen in Wolfsburg immerhin zu einem Kurzcomeback. „Es ist ein großer Schritt, beide Spieler wieder zur Verfügung zu haben. Sie werden uns in den nächsten Wochen noch helfen, da bin ich mir sicher“, sagt Markus Gisdol. Weitere Hilfe ist zum Greifen nah: Abwehrchef Sebastiaan Bornauw trainierte am Dienstag erstmals nach seiner Wirbelsäulen-Operation wieder mit der Mannschaft.