Nach der von vielen Fehlern geprägten 4:7-Niederlage im Eishockey-Klassiker gegen die Adler Mannheim will das Team von Trainer Kari Jalonen neue Kräfte für den Hauptrunden-Endspurt tanken.
DEL-PauseWarum den Kölner Haien die Unterbrechung gelegen kommt

Haie-Trainer Kari Jalonen
Copyright: dpa
Noch am Sonntagabend setzte sich Kari Jalonen an seinen Rechner und schaute sich die 4:7-Niederlage seiner Kölner Haie gegen die Adler Mannheim noch einmal an. Denn die Art und Weise, wie die Niederlage zustande gekommen war, schmeckte dem Finnen überhaupt nicht. „Die Trainer müssen herausfinden, warum wir in keiner Phase die Balance in der Defensive und der Offensive gefunden haben“, sagte Jalonen. „Wenn wir zu Hause vier Tore schießen, sollten wir immer die Möglichkeit haben, Spiele zu gewinnen. Das hatten wir diesmal nicht.“
Nach den zuletzt positiven Ergebnissen mit zehn von zwölf möglichen Punkten und dem 4:1-Sieg bei Spitzenreiter ERC Ingolstadt am Freitag bedeutete die zwölfte Heimniederlage der Saison einen Rückschlag vor der anstehenden Länderspielpause der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Die Haie agierten in vielen Situationen zu fehlerhaft und wurden so mit vermeidbaren Gegentoren bestraft.
„Defensiv war es nicht unsere beste Leistung“, erklärte Kapitän Moritz Müller. In der Offensive fehlten in der entscheidenden Phase eine Prise Kreativität, die volle Überzeugung und der totale Wille, den Rückstand zu drehen. „Wir haben seit Weihnachten sehr viele Spiele absolvieren müssen. Wenn man trotzdem viel investiert und aufgrund von Kleinigkeiten verliert, ist das ärgerlich“, meinte Müller, dessen Team durch Alexandre Grenier (2), Brady Austin und Justin Schütz viermal ausgeglichen hatte, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen.
Alles zum Thema Deutsche Eishockey Liga
- Zuschauermagnet Kölner Haie werden eigenen Rekord brechen
- Kölner Haie Rantakari und Ancicka tüten ersten Saisonsieg gegen Ingolstadt ein
- Kölner Haie Jalonen lässt die Torhüter-Frage offen
- Krebskranker Nationalspieler Tobias Eder ist gestorben – Berliner Eisbären trauern
- Kölner Haie Die Effizienz kehrt rechtzeitig zum Derby zurück
- Deutsche Eishockey Liga Nullnummer der Kölner Haie in Schwenningen
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie verlieren in der letzten Minute
Viele Dinge spielen sich im Kopf ab. Deshalb nimmt man eine Pause gerne an, da sich irgendwann die Erschöpfung einstellt.
Nach 17 Partien in 44 Tagen dürfen die Haie-Profis nun mal durchatmen, ehe es am 14. Februar in die entscheidende Phase der Hauptrunde geht. Für die Kölner stehen noch neun Begegnungen auf dem Programm, dabei muss der KEC sechsmal auswärts antreten und erwartet in der Lanxess Arena nur noch die Düsseldorfer EG (16. Februar, 16.30 Uhr) sowie die Iserlohn Roosters und die Fischtown Pinguins Bremerhaven am letzten Wochenende der regulären Saison.
Den Montag hat Kari Jalonen freigegeben, am Dienstag und Mittwoch wird trainiert, ehe das Team für mehrere Tage nicht aufs Eis geht. „Wir werden am Sonntag einen Teamabend machen und uns zusammen den Super Bowl anschauen. Danach geht die Vorbereitung weiter. Dann wollen wir alle wieder frisch sein und den Akku aufgeladen haben“, verriet Kapitän Müller. Auch Jalonen hat erkannt, dass „sein Team mental und physisch dringend eine Pause benötigt“.
Um endlich auch wieder in den Playoffs Erfolg zu haben, wollen die Haie an den offensichtlichen Defiziten arbeiten. Das Powerplay ist mit nur 22 erzielten Toren das schwächste der Liga, zudem soll die Balance in der Defensive wiedergefunden werden. „Viele Dinge spielen sich im Kopf ab. Deshalb nimmt man eine Pause gerne an, da sich irgendwann die Erschöpfung einstellt. Die Jungs sollen jetzt regenerieren, denn der Endspurt wird ebenfalls kraftraubend werden“, erklärte Sportdirektor Matthias Baldys. Das sieht auch Maximilian Kammerer so: „Wir müssen uns daran gewöhnen, dass die Spiele nun intensiver und härter werden und die Schiedsrichter auch anders pfeifen.“
Wir haben gut daran getan, dass wir nicht nur auf die Ergebnisse schauen, sondern auch auf die Leistung. Und wir haben uns stabilisiert und sind erwachsen aufgetreten.
Trotz der Niederlage im DEL-Klassiker ist bei den Haien keine Krisenstimmung angesagt. „Wir haben gut daran getan, dass wir nicht nur auf die Ergebnisse schauen, sondern auch auf die Leistung. Und wir haben uns stabilisiert und sind erwachsen aufgetreten“, findet Geschäftsführer Philipp Walter. In die letzten neun Spiele gehen die Haie mit einem Polster von neun Punkten auf Rang sieben, den ersten Pre-Playoffplatz. Sieben Zähler Rückstand sind es aber auch schon auf Mannheim und den EHC Red Bull München auf den Plätzen drei und vier, die in den Playoffs Heimrecht garantieren würden. Bremerhaven als Fünfter hat ebenfalls wie der KEC 69 Punkte auf dem Konto, aber noch drei Aufgaben mehr zu bestreiten. So wird es also noch ein hartes Stück Arbeit für Kari Jalonen und die Haie, sich tabellarisch zu verbessern. Die Analyse hat der Coach bereits am Sonntagabend begonnen.