Zuletzt war es ruhig geworden an der Gummersbacher Straße. Auf der Zielgeraden der Saison kursierten zwar zahlreiche Transfergerüchte zu den Kölner Haien, eine Vollzugsmeldung gab es allerdings nicht. Nun ist die Funkstille vorbei. Einen Monat nach dem verlorenen Playoff-Finale verkündete der deutsche Eishockey-Vizemeister seinen ersten Zugang für die Spielzeit 2025/2026. Eine Überraschung stellt die Personalie nicht dar. Dominik Bokk, der seit geraumer Zeit mit einer Rückkehr nach Köln in Verbindung gebracht wurde, hat beim KEC einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Der 25 Jahre alte Flügelstürmer kommt vom Ligakonkurrenten Löwen Frankfurt und erhält die Rückennummer 78.

„Dominik hat in den vergangenen Jahren sein Potenzial unter Beweis gestellt und wird auch unser Spiel mit seinem Tempo und seiner Spielfreude bereichern. Wir freuen uns sehr, ihn ab sofort in unserem Kader zu haben“, erklärt Haie-Sportdirektor Matthias Baldys, der sich auf einen gereiften Angreifer freut: „Dominik hat sein Spiel in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und zählt in seiner Altersgruppe zu den am besten ausgebildeten Spielern. Dazu hat er in jungen Jahren in Frankfurt bereits viel Verantwortung übernommen. Wir möchten ihm die Möglichkeit bieten, seine nächsten Schritte zu gehen.“

Mit 52 Toren und 66 Vorlagen in 142 Partien für Frankfurt zählte der Rechtsschütze in den vergangenen drei Jahren zu den besten deutschen Scorern der DEL. „Ich freue mich sehr, ab der kommenden Saison für die Haie zu spielen und nach meiner Zeit hier im Nachwuchs wieder nach Köln zurückzukommen“, sagt Dominik Bokk über seine Rückkehr. „Ab sofort für die Haie-Profis aufzulaufen und in der Lanxess Arena vor den Haie-Fans spielen zu dürfen, erfüllt mich mit viel Stolz. Ich möchte der Mannschaft dabei helfen, an die starken Leistungen der vergangenen Saison anzuknüpfen.“

Der in Schweinfurt geborene Stürmer wurde zwischen 2014 und 2017 im Nachwuchs der Haie ausgebildet. Danach zog es ihn für vier Jahre nach Schweden, wo er für Växjö, Rögle und Djurgardens in 133 SHL-Spielen (48 Punkte) auflief. 2018 wurde Bokk im NHL-Draft in der ersten Runde von den St. Louis Blues gedrafted. Ein Einsatz in der nordamerikanischen Eliteliga blieb ihm allerdings verwehrt. Nach einer Station in der AHL bei den Chicago Wolves kehrte Bokk während der Saison 2021/2022 nach Deutschland zurück. Mit den Eisbären Berlin gewann er in seiner DEL-Premierensaison auf Anhieb die deutsche Meisterschaft.

Kölner Haie: Zukunft von Kapitän Moritz Müller weiter offen

Die Verpflichtung von Dominik Bokk ist nur der Anfang eines personellen Umbruchs. Trainer Kari Jalonen will sein Aufgebot, das während der Playoff-Phase von Ausfällen gebeutelt war, breiter aufstellen. „Unser Kader war am Ende zu dünn besetzt. Wir werden für die nächste Saison an diesem Punkt arbeiten“, kündigte der Finne in seiner Saisonanalyse an. Torhüter Felix Brückmann (Adler Mannheim), Verteidiger Sten Fischer (EHC Red Bull München) sowie die Stürmer Daniel Fischbuch, Ryan MacInnis (beide Mannheim), Patrick Russell (Linköping HC/Schweden), Dominik Uher (Fischtown Pinguins Bremerhaven) und Nate Schnarr (JYP Jyväskylä/Finnland) werden als weitere Zugänge gehandelt.

Weiter offen ist die Zukunft von Kapitän Moritz Müller, seinem Verteidigerkollegen Adam Almquist und Stürmer Josh Currie. Bei Angreifer Juhani Tyrväinen sollen die Zeichen auf Verbleib stehen. Nicht mehr zum Kölner Aufgebot zählen die Torhüter Julius Hudacek (Dresdner Eislöwen), Mirko Pantkowski und Niklas Lunemann, die Verteidiger Otso Rantakari (alle Ziel unbekannt) und Edwin Tropmann (ERC Ingolstadt) sowie die Stürmer Justin Schütz (Mannheim), Tim Wohlgemuth (Augsburger Panther), Elias Lindner, Alexandre Grenier (beide Ziel unbekannt) und Hakon Hänelt (Schwenninger Wild Wings).