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KEC im FormcheckKölner Haie haben sich auf allen Ebenen positiv entwickelt

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Shutout beim Debüt: Der Finne Janne Juvonen verstärkt das Goalie-Team der Haie.

Shutout beim Debüt: Der Finne Janne Juvonen verstärkt das Goalie-Team der Haie.

Die Kölner Haie haben sich in dieser DEL-Saison stark verbessert und rangieren derzeit auf dem dritten Tabellenplatz. Wir geben einen Überblick.

14 Spiele sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert. Die Kölner Haie stehen nach einem Viertel der Hauptrunde mit 27 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz gut da, obwohl der Rückstand auf das Führungsduo Adler Mannheim und Straubing Tigers sechs Zähler beträgt. Cheftrainer Kari Jalonen kann zufrieden sein. Die Leistungen sind konstant und besser als zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison, obwohl der KEC 2024/25 auch 26 Punkte gesammelt hatte.

„Unsere aktuellen Werte sind zufriedenstellend. Man merkt, die Mannschaft wächst immer mehr zusammen“, lobte Jalonen zufrieden nach dem souveränen 5:0-Heimsieg am Sonntag gegen die Löwen Frankfurt und erklärte die positive Entwicklung: „Vergangenes Jahr haben wir dreieinhalb Monate benötigt, bis das Team unser System verinnerlicht hat. Das ist uns in dieser Saison viel besser und schneller gelungen.“ In diesen Rubriken haben sich die Haie verbessert:

Heimstärke

Nach dem verpatzten Start mit zwei Pleiten gegen München und Meister Berlin hat sich der KEC gefangen und zuletzt sechs Heimsiege in Serie in der Lanxess-Arena feiern dürfen. Dabei haben die Fans gegen Topteams wie Wolfsburg, Ingolstadt, Bremerhaven und Straubinghochklassiges Eishockey mit vielen Toren und Spektakel gesehen. Der klare Sieg gegen Frankfurt bestätigte die Tendenz und war eine gute Reaktion auf das 2:5 am Freitag in Mannheim: „Das war unsere beste Vorstellung über 60 Minuten“, meinte Torschütze Maximilian Kammerer. Die Haie hatten sich in der vergangenen Saison auf heimischen Eis schwer getan und viele Punkte liegen gelassen. In den ersten acht Spielen im Henkelmännchen gab es drei Siege und fünf Niederlagen. 2025/26 könnte der Zuschauerkrösus (Schnitt nach acht Heimspielen liegt bei 17.695) zu einer Heimmacht werden.

Special Teams

Zwölf Tore in 43 Überzahlsituationen haben die Kölner in dieser Spielzeit geschossen. Damit rangiert das Jalonen-Team hinter Spitzenreiter Mannheim und den Grizzlys Wolfsburg auf dem dritten Platz. Im Vorjahr waren es in der gesamten Hauptrunde lediglich 28 Treffer. Diesen Wert sollte der KEC diesmal verbessern und somit mehr Punkte holen. Auch mit einem Spieler weniger auf dem Eis hat sich die Mannschaft gesteigert. Hinter dem ERC Ingolstadt und den Straubing Tigers liegt der KEC mit einer Quote von 85,29 Prozent überstandener Unterzahlspiele auf dem dritten Rang. Ein wichtiger Faktor ist auch die Disziplin. Pro Spiel kassiert der Vizemeister lediglich 7,07 Strafminuten und ist damit hinter den Iserlohn Roosters das zweitfairste Team der DEL.

Kadertiefe

Sportdirektor Matthias Baldys bewies ein gutes Händchen bei der Verpflichtung der Neuzugänge. Mit Patrick Russell (sechs Tore, elf Vorlagen) und Nate Schnarr (fünf Treffer, zehn Assists) wurden zwei Topstürmer nach Köln gelockt. Der Däne ist für Taktgeber und Topscorer Gregor MacLeod (acht Tore, elf Vorlagen) ein kongenialer Partner, Das Duo kann alleine eine Partie entscheiden. Alle vier Sturmformationen sind ausgeglichen besetzt, Verletzungen können somit besser kompensiert werden. Eine vierte Reihe mit Fredrik Storm, Juhani Tyrväinen und Kevin Niedenz können nicht viele DEL-Vereine toppen.

Torgefahr durch Verteidiger

Als Glücksgriff hat sich auch Valtteri Kemiläinen entpuppt. Der Finne ist nicht nur ein Anker in der Defensive, sondern auch in der Offensive eine Waffe. Mit seinen beiden Toren zum 2:0 ebnete der 33-Jährige den Sieg über Frankfurt. Kemiläinen hat bereits sieben Treffer erzielt. Sein Landsmann Oliwer Kaski (vier Tore) ist auch eine Verstärkung, so dass die Abwehr wesentlich stabiler wirkt, als letztes Jahr. Und mit dem verletzten Jan-Luca Sennhenn (Schulter-OP) hat ein Stammverteidiger noch keine Sekunde spielen können.

Torhüter

Mit Tobias Ancicka, Felix Brückmann und Neuzugang Janne Juvonen verfügen die Haie über ein überdurchschnittliches Torwarttrio. Der im Sommer aus Mannheim verpflichtete Brückmann wird nach starken Vorstellungen aufgrund einer Knieverletzung länger ausfallen. Die jüngsten Spiele haben aber bewiesen, dass der KEC zwei starke Schlussleute hat. Nach einem schwachen Saisonstart hat sich Ancicka gefangen, Juvonen feierte bei seiner Premiere gegen Frankfurt gleich einen Shutout. „Ich habe mich wirklich gut gefühlt“, erklärte der Finne, der mit mehr Spielpraxis wohl noch besser werden wird.

„Als Trainer träumt man davon, dass seine Mannschaft über 60 Minuten gutes Eishockey spielt. Die Jungs haben taktisch, läuferisch und auch mental eine sehr gute Partie abgeliefert. Das ganze Team hat einen guten Job gemacht“, lobte Jalonen nach dem Dreier gegen Frankfurt. „Wir sind auf dem richtigen Weg und voll im Plan.“ Die Haie wollen den positiven Trend am Dienstag (19.30 Uhr/Magenta Sport) bei den Iserlohn Roosters fortführen.