Nach drei SpielzeitenKein Baskets-Angebot für Josh Mayo

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Die Baskets trennen sich von Kapitän Josh Mayo (M.), der keinen neuen Vertrag erhält.

Die Baskets trennen sich von Kapitän Josh Mayo (M.), der keinen neuen Vertrag erhält.

Bonn – Eine Bestätigung der Telekom Baskets gibt es noch nicht, aber nach Informationen der Rundschau haben sich die Bonner entschlossen, ihrem bisherigen Kapitän Josh Mayo keine Vertragsverlängerung anzubieten.

Der 31-Jährige US-Point Guard war vor drei Jahren zu den Baskets gestoßen und hatte nicht nur sportlich überzeugt, sondern sich auch durch seine offene Art auf Fans zuzugehen, zu einem Publikumsliebling entwickelt.

Seine größte Stärke für das Team war, dass er aufgrund seiner Gefährlichkeit aus der Distanz Spiele ganz alleine entscheiden konnte. So war Mayo auch in der abgelaufenen Saison nicht nur Bonns Topscorer mit einem Schnitt von 14,5 Punkten pro Spiel, sondern traf auch mit 104 Dreiern in der Hauptrunde die meisten Distanzschüsse in der gesamten Bundesliga.

Positiver und integrierender Faktor

Auch in seinen beiden ersten Jahren in Bonn hatte er mit 15,7 Punkten und 5,0 Assists (2016/17) sowie 14,4 Punkten und 3,1 Assists (2017/18) einen guten Job gemacht.

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Die Trennung von Mayo dürfte den Baskets auch deshalb schwer gefallen sein, weil er im Team nicht nur als Kapitän, sondern auch aufgrund seiner Ausstrahlung ein positiver und integrierender Faktor war. Dass sich der Daumen bei den Verantwortlichen jetzt trotzdem nach unten senkte, hat damit zu tun, dass Mayo vor allem im defensiven Bereich unbestreitbar Schwächen hat und schon durch seine Körpergröße von 1,81 Metern limitiert war. Das wurde vor allem gegen stärkere Gegner und Mannschaften mit großen Guards zu einem letztlich unlösbaren Problem.

Schwache Spiele in den Play-Offs

Typisch dafür war das Viertelfinale vor einem Monat gegen Oldenburg, bei dem Mayo im Bonner Defensivverbund erkennbar die Schwachstelle war. Cheftrainer Chris O’Shea versuchte noch, seinen besten Verteidiger Yorman Polas Bartolo gegen den Liga-Topscorer Will Cummings zu stellen, nur fehlte Bartolo dann als Sonderbewacher für Rickey Paulding – das Problem war nicht gelöst, sondern nur verlagert.

Dass Mayo ausgerechnet in diesen Play-offs schwächere Spiele hinlegte und in fünf der sechs Halbzeiten kein großer Faktor war, dürfte die Baskets-Chefetage in ihrer Überzeugung bestärkt haben, auf der Schlüsselposition einen Wechsel ins Auge zu fassen. Hinzu kommt, dass die Weichen durch die Verpflichtung des neuen Trainers Thomas Päch (bislang Co-Trainer bei Alba Berlin) eh schon in Richtung Neuanfang gestellt waren.

Mayo soll in Kontakt zu Varese stehen

Laut Internetportal Sportando steht Mayo schon seit einiger Zeit in Kontakt mit dem italienischen Erstligisten Varese. Sobald in Bonn die Trennung von Mayo offiziell bestätigt wird, könnte dieser Deal sehr schnell vollzogen werden.

Nachdem Neutrainer Thomas Päch seit Sonntag mit der 0:3-Niederlage von Berlin in den BBL-Finals gegen München den Kopf frei hat für die Aufgabe in Bonn, dürfte auch hier das Personalkarussell Fahrt aufnehmen. Als nächstes könnte die Entscheidung anstehen, ob T.J. DiLeo eine Vertragsverlängerung akzeptiert – der Deutsch-Amerikaner würde in sein viertes Jahr bei den Baskets gehen.

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