Play-off-HalbfinaleBaskets starten am Montag gegen Angstgegner Ludwigsburg

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Die Fans der Telekom Baskets Bonn stehen auf der Tribüne.

Die Play-off-Shirts der Fans werden auch im Halbfinale zum Einsatz kommen.

Jetzt kämpfen beide Mannschaften in maximal fünf Spielen um den Finaleinzug.

Respekt haben die Telekom Baskets vor jedem Gegner. Aber es gibt Teams, gegen die die Aufmerksamkeit automatisch auf höchstem Niveau ist. Dazu gehören die Riesen Ludwigsburg, gegen die es jetzt im Play-off-Halbfinale geht.

Sie waren über Jahre ein Angstgegner. Vor allem in Ludwigsburg holten sich die Baskets immer wieder eine blutige Nase: Von den letzten acht Auswärtsspielen gewann Bonn nur eines.

Von acht Auswärtsspielen hat Bonn nur eines gewonnen

Jetzt kämpfen beide in maximal fünf Spielen um den Finaleinzug. Die ersten zwei Begegnungen am Montag (19 Uhr) und Mittwoch (20.30 Uhr) sind in Bonn, Spiel drei (Samstag, 3. Juni) und vier (Montag, 5. Juni) in Ludwigsburg. Sollte es bei einem 2:2 zum Entscheidungsspiel kommen, hat Bonn am 7. Juni (Mittwoch) Heimrecht.

Der Run auf die Tickets ist allenfalls mit der Euphorie von 1997 im ersten Bundesligajahr vergleichbar. Die 12.000 Karten für die ersten beiden Spiele waren in zehn Minuten ausverkauft. Unter Trainer John Patrick, der in Ludwigsburg von 2013 bis 2022 das Sagen hatte, entwickelten die Riesen einen speziellen Stil, der auf physischem Einsatz und aggressiver Defense basierte. Ein Stil, der überaus erfolgreich war: In den vergangenen vier Jahren stieß Ludwigsburg jedes Mal ins Halbfinale vor, 2020 sogar ins Finale. Schienen die Riesen in dieser Saison unter dem neuen Coach Josh King mit Platz fünf und 19:15-Siegen an Stärke verloren zu haben (Bonn 32:2), korrigierten sie dies im Viertelfinale, als sie die viertplatzierten Oldenburger mit 90:80, 73:72 und 86:72 aus dem Rennen warfen.

Das ist ein sehr gefährlicher Gegner
Tuomas Iisalo, Bonns Headcoach

„Das ist ein sehr gefährlicher Gegner“, warnt deshalb Bonns Headcoach Tuomas Iisalo: „Ludwigsburg hat sehr talentierte Guards und einen sehr physischen Frontcourt.“ Ein Schlüsselspieler ist Yorman Polas Bartolo, der von 2016 bis 2020 für die Baskets spielte und trotz seiner 37 Jahre noch ein absoluter Leistungsträger ist. War er in Bonn berüchtigt für seine kompromisslose Verteidigung, hat er in Ludwigsburg an offensiven Qualitäten dazugewonnen: Im Viertelfinale glänzte er in Spiel 1 mit 24 Punkten und 6 Rebounds und in Spiel 2 mit einem Double-Double von 13 Punkten und 10 Rebounds.

Nach den umkämpften Viertelfinals gegen Chemnitz rechnet Iisalo auch gegen Ludwigsburg mit keiner Schönspielerei: „Wie immer gegen Ludwigsburg erwarte ich einen sehr physischen Kampf.“ Durch die Siegesserien (die Baskets sind seit 22 Spielen gegen deutsche Teams unbesiegt) und die Champions-League-Schlachten sieht er seine Truppe aber bestens vorbereitet: „Beides hat uns geholfen, ein kollektives Selbstvertrauen aufzubauen.“ Deshalb komme auch bei Rückständen keine Hektik auf: „Wir wissen, dass wir uns auch nach einem Einbruch zurückarbeiten können.“ Er mache sich auch keine Sorgen, dass seine Spieler in den Auswärtsspielen durch Druck von den Tribünen verunsichert werden könnten. Immerhin haben die Bonner 15 der 17 Spiele in fremden Hallen gewonnen. Dass dabei ausgerechnet Ludwigsburg den Baskets (neben Meister Berlin) eine Niederlage beibrachte, dürfte ihren Ehrgeiz eher noch anstacheln. Mit einer 14:3-Bilanz in eigener Halle sind die Schwaben nach Bonn (17:0) und Berlin (16:1) drittstärkstes Heimteam, sind aber in fremden Hallen mit 5:12-Siegen weitaus anfälliger.

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