Klimaaktivistin Luisa Neubauer geht Bundeskanzler Olaf Scholz nach seinem Besuch in den Hochwassergebieten im Saarland hart an.
Hochwasser im SaarlandLuisa Neubauer kritisiert Scholz: „Sein Job wäre es, Alarm zu schlagen“

Luisa Neubauer wählt deutliche Worte zu Olaf Scholz' Besuch in den Hochwassergebieten im Saarland.
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Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat vor dem Hintergrund der Hochwasserlage im Saarland Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisiert. „Und ja, natürlich kann man als Kanzler an einem Tag das Klimagesetz abschwächen & am nächsten hochbesorgt in #Hochwasser-Gebiete fahren. Es ist mittelfristig bloß eine maximal fragile Strategie in der Klimakrise“, schrieb Neubauer am Samstag auf X. 2024 habe jede Wetterlage auch etwas mit dem Klima zu tun - mal direkter, mal indirekter, argumentierte sie.
Scholz hatte sich am Samstag nach den Unwettern im Saarland selbst ein Bild von der Lage gemacht. Konkrete finanzielle Hilfen des Bundes kündigte er nicht an, sprach aber von einer „Praxis der Solidarität“. Neubauer schrieb auf X, Scholz' Job wäre es, Alarm zu schlagen. „Das wäre kein „Alarmismus“, das wäre im Jahr 2024 schlicht verantwortungsbewusst. Menschen müssen Bescheid wissen, wie bedrohlich die Lage ist, um sich vorbereiten und Schlimmeres verhindern zu können.“
Der Klimawandel macht Extremwetterereignisse wahrscheinlicher. Vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach hieß es, ob die aktuelle Wetterlage Folge des Klimawandels ist, sei nur durch aufwendige Berechnungen zu analysieren.
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Ende April hatte der Bundestag die umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes beschlossen. Damit soll die Einhaltung der Klimaziele nun nicht mehr rückwirkend nach Sektoren kontrolliert werden, sondern in die Zukunft gerichtet, mehrjährig und sektorübergreifend. Entscheidend ist, dass Klimaziele insgesamt erreicht werden. Die Reform des Gesetzes kam vor allem auf Verlangen der FDP zustande.
Die extrem heftigen Regenfälle am Freitag und in der Nacht zu Samstag im Saarland, aber auch in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wirken sich auf den Pegel des Rheins in Köln aus. So dramatisch wie in Teilen des Saarlandes, wo es zu Erdrutschen und Überflutungen kam, wird es in Köln nicht werden. Die zunächst vorausgesagten Starkregenfälle gab es hier nicht.
Jedoch steigt der Rheinpegel schnell, bedingt durch die Niederschläge am Oberrhein und an der Mosel, die die Pegel dort bereits haben ansteigen lassen. Die aktuellen Pegel lassen sich bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (Elwis) des Bundes abfragen. (dpa, red)