Das Aus für den FiestaIn Köln gebauter Ford-Kleinwagen macht Platz für E-Autos

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Der Ford Fiesta wird nach 47 Jahren eingestellt.

Köln – Ford stellt den Fiesta nach Medienberichten ein Jahr früher ein als bislang geplant. Nach einem Bericht des angesehenen britischen Fachblatts „Autocar“ sowie der „Sun“ kommt das Aus für den Kleinwagen jetzt bereits im kommenden Jahr.

Ford wollte die Berichte nicht bestätigen, für sie spricht aber jede Logik.  2023 läuft in Köln ein mittelgroßer Crossover – ein Pkw mit Anklängen an einen Geländewagen - mit fünf Sitzplätzen  und E-Antrieb vom Band. Der wird gerade auf Basis einer VW-Plattform im Entwicklungszentrum in Köln-Merkenich konzipiert. Ein Jahr später folgt ein weiterer Crossover. Da wäre für den Fiesta kein Platz mehr gewesen.

Ford investiert 2 Milliarden in das Kölner Werk

Der für die E-Autos nötige Umbau des Werks in Niehl läuft seit einigen Monaten. Ford investiert insgesamt zwei Milliarden Dollar in das Kölner Werk, das Zentrum für die E-Autofertigung von Ford in Europa wird. Insgesamt sollen auf VW-Basis 1,2 Millionen Autos in sechs bis sieben Jahren entstehen, hatte Ford im Sommer mitgeteilt. Das sollte die Beschäftigung sichern, da mehr Fahrzeuge pro Jahr gebaut würden als vom aktuellen Fiesta. 

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Acht Generationen Ford-Fiesta

Am 3. Dezember 1973 Beschließt Ford den Bau des Fiesta als Antwort auf die Energiekrise. Entstehen soll  ein neues, kleines Fahrzeug mit Quermotor, Frontantrieb und Heckklappe.

Entwickelt in Köln starte die Fertigung des 3,57 Meter langen Fahrzeugs am 11. Mai 1976 allerdings in Saarlouis, etwas später im spanischen Valencia und im britischen Dagenham.

8440 Mark kostet die Basisversion mit 40 PS. Antreten muss der Wagen gegen etablierte Konkurrenten wie VW Polo, Fiat 127 oder Renault 5. Und er schlägt sich wacker. Im Januar 1979 wird nach 31 Monaten der millionste Fiesta gebaut. Im gleichen Jahr startet die Produktion in Köln.

2016 stellte Ford die achte und letzte Version des Kleinwagens vor. Nach 47 Jahren endet nun die Fiesta-Geschichte.

Zuletzt schwächelte der Fiesta. Nicht nur wegen fehlender Chips musste die Produktion häufig unterbrochen werden. Trotz eines Facelifts verlor der Wagen im wichtigen britischen Markt an Fans. Laut Autocar ist dort der Corsa aus dem Hause Opel, das zum Stellantis-Konzern gehört, am Fiesta vorbeigezogen.  Auch der Puma, der im rumänischen Ford-Werk in Craiova gefertigt wird, hatte dem Kölner Kleinwagen Kunden  abgejagt.

Nach ursprünglichen Plänen sollte der Fiesta dennoch auf einer von zwei Produktionslinien gebaut werden, das erste E-Auto auf der anderen. Offenbar beschleunigt Ford jetzt aber den Umstieg auf die E-Mobilität.  Entwickelt wurde der Fiesta in Köln. Die Fertigung des 3,57 Meter langen Fahrzeugs startete am 11. Mai 1976 in Saarlouis, etwas später im spanischen Valencia und im britischen Dagenham. Im Jahre 1979 kam der Fiesta ins Kölner Werk. Später wurde Köln der einzige Standort für die Fiesta-Fertigung.  Auf Fiesta-Plattformen basieren aber Varianten wie der höherbeinige Fusion oder der Mini-Van B-Max, die aber in Valencia oder Craiova gefertigt wurden.

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Zeitweise liefen in Köln mehr als 400 000 Autos, die im Drei-Schicht-Betrieb gefertigt wurden, pro Jahr vom Band. Seit 2016 gibt es nur noch einen  flexiblen Zwei-Schicht-Betrieb.  2021 wurden noch gut 81 000 Fiesta gebaut. Da hatten nicht nur der Puma, sondern auch der Kuga und zwei Transit-Modelle dem ehemaligen Bestseller von Ford den Rang abgelaufen.

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