IHK-KonjunkturumfrageStimmung in Köln und der Region ist besser als befürchtet

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Die Unternehmen in Köln und der Region schätzen ihre eigene Situation besser als befürchtet ein.

IHK-Konjunkturumfrage für Köln und die Region.

Die Unternehmen in Köln und der Region zeigen sich widerstandsfähiger als noch im Herbst 2022 befürchtet. Die Sorgen beim Einzelhandel wegen anhaltender Umsätze bleiben allerdings.

„Die Unternehmen in Köln und der Region haben in der Krise gute Resilienz bewiesen und stehen besser da als dies noch im Herbst 2022 erwartet wurde“, stellte Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer (IHK) Köln, Uwe Vetterlein, bei der Präsentation der aktuellen Konjunkturumfrage der Kammer am Mittwoch fest. Nun müsse die Politik liefern und den Reformstau bei Genehmigungsverfahren und in der Infrastrukturentwicklung abbauen.

Die Stimmungslage

Noch im Herbst ergab die Umfrage bei den Unternehmen in Köln und der Region einen Konjunkturklimaindex von 79 Punkten. Vetterlein begründete dies mit den damaligen Sorgen vor einer massiven Energieknappheit, der Zinsentwicklung im Euroraum und dem Einbruch in der Nachfrage. Dieser schlechte Wert hat sich gedreht. Die jüngste Umfrage von Anfang Januar ergab einen Wert von 98 und bewegt sich damit wieder auf die neutrale Marke von 100 Punkten hin. Der Klimaindex setzt sich zusammen aus der Beurteilung der Gesamtlage und den Erwartungen für die nächsten Monate.

36 Prozent der Unternehmen beurteilen die Gesamtlage besser als zuletzt, 16 Prozent sehen sie eher schlechter. Sorgen bereiten die Werte bei den Erwartungen für die kommenden Monate: Hier gehen nur 15 Prozent der Befragten von einer Besserung aus, 27 Prozent sind pessimistischer.

Die Branchen

Teilweise gravierend sind die Unterschiede in den Branchen. Das Baugewerbe ist relativ schadlos durch die Corona-Pandemie gekommen und auch im vergangenen Jahr bezeichnete jeder zweite Betrieb seine Lage als gut. Auch Anfang 2023 liegt die Bewertung im Branchenvergleich auf einem Klimaindex-Höchstwert von über 140.

Weiter auf Erholungskurs nach der Pandemiekrise ist das Hotel- und Gaststättengewerbe, wenn auch der Wert seit der letzten Umfrage im Herbst mit um die 120 Punkten in etwa gleich geblieben ist.

Das Konjunkturklima in der Industrie hat sich zum Jahresbeginn deutlich verbessert. Auch wenn der Wert von 89 weiter im negativen Bereich liegt, so hat er sich gegenüber dem Herbst um rund 20 Punkte verbessert. Sorge bereiten jedoch die geringeren Auftragseingänge zum Jahresanfang (minus sechs Prozent).

Sorgenkind bleibt der Einzelhandel. Die Lage hat sich im Vergleich zum Tiefpunkt im Herbst 2022 kaum verbessert. Die Mehrheit der Unternehmen (65 Prozent) bewertet die eigene Situation als höchstens befriedigend.

Die Risiken

Hauptrisiko bleiben für die meisten Betriebe nach wie vor die hohen Energie- und Rohstoffpreise (71 Prozent). Danach folgt aber schon der Fachkräftemangel mit 63 Prozent. Bei den befragten Kölner Unternehmen liegen die beiden Problem-Felder mit jeweils 66 Prozent gleich auf.

Auch die zurückgegangene Konsumnachfrage und die hohe Inflation bleiben für 50 Prozent der befragten Betriebe in Köln und der Region weiterhin ein großes Risiko.


Lage in Rhein-Berg und im Rhein-Erft-Kreis

Auch in der Region hat sich die Lage fast in allen Branchen und Gebieten zum Jahresbeginn gebessert. Im Oberbergischen Kreis haben 37 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, dass sie die Lage als gut oder besser einschätzen – ein Plus von rund fünf Punkten gegenüber im Herbst 2022. Das Stimmungsbarometer im Rhein-Erft-Kreis zeigt ebenfalls leicht nach oben: Nur noch 21 Prozent sehen ihre Lage als schlecht oder schlechter an (im Herbst 2022: 24 Prozent). Anders sieht es im Rhein-Bergischen Kreis aus: Hier gaben nur 22 Prozent an, dass sie ihre Lage als gut ansehen. Das ist ein Rückgang zum Herbst 2022 um drei Punkte.

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