„Reine Notwehr“Streik an Unikliniken in Köln und NRW wird fortgesetzt

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Die Kölner Uniklinik

Essen/Köln – Die Gewerkschaft ver.di hat den Streik an den Unikliniken bis zum 2. Juni verlängert. Die Uniklinik Köln informiert auf ihrer Website darüber, dass sich die massiven Auswirkungen auf die Patientenversorgung damit fortsetzen. Weiter heißt es: „Der teilweise Personalmangel, vor allem in Pflegebereichen, stellt auch Universitätskliniken vor besondere Herausforderungen. Die Uniklinik Köln hat Verständnis für den Wunsch der Beschäftigten nach verbesserten Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen.“

Im seit Monaten andauernden Kampf um bessere Arbeitsbedingungen beklagen die Beschäftigten der sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen eine mangelnde Kooperationsbereitschaft und zermürbende Hinhaltetaktik der Arbeitgeber. „Die Kolleginnen und Kollegen sind entschlossen, so lange zu streiken, bis ein Tarifvertrag Entlastung unterzeichnet ist“, kündigte die zuständige Verdi-Sekretärin im Bezirk Ruhr-West, Katharina Schwabedissen, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Streikzelt am Uniklinikum Essen an.

Grundlegende Übereinkunft nach zwei Verhandlungsrunden

Nach zwei Verhandlungsrunden gebe es zumindest die grundsätzliche Übereinkunft, dass es für die sechs Unikliniken in Bonn, Aachen, Köln, Düsseldorf, Essen und Münster einen Tarifvertrag Entlastung geben wird, betonte Verdi. Allerdings seien noch Hindernisse zu überwinden. Es herrschten offenbar sehr unterschiedliche Auffassungen der Parteien darüber, wie die konkrete Ausgestaltung eines Tarifvertrags mit einer verbindlichen Personalbemessung für die einzelnen Bereiche aussehen solle.

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„Dass wir streiken, ist reine Notwehr“, sagte eine Intensivpflegerin der Essener Uniklinik. „Niemand von uns streikt gerne. Bisher gab es aber nur leere Versprechungen der Arbeitgeber. Und ohne Streik nimmt uns niemand wahr.“ Schwabedissen betonte: „Die Streiks sind keine Freizeitbeschäftigung. Den Beschäftigten geht es darum, die Patientinnen und Patienten gut versorgen zu können, ohne selbst wegen Überbelastung krank zu werden. Wir erwarten, dass die Arbeitgeber jetzt schnell, fair und ernsthaft verhandeln.“

Die Beschäftigten der sechs NRW-Uni-Kliniken sind seit drei Wochen mehr oder minder dauerhaft in einem Erzwingungsstreik für einen Tarifvertrag Entlastung. Sie fordern laut Verdi verbindliche Personalbemessungen für alle Arbeitsbereiche an den Krankenhäusern und einen Belastungsausgleich für unterbesetzte Schichten.

An diesem Freitag werden die Tarifverhandlungen fortgesetzt. Beide Parteien haben sich zunächst auf acht Verhandlungstermine bis zum 14.Juni geeinigt. (dpa, red)

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