Kölner KarnevalAlle Infos zu den Sperrungen für den Rosenmontagszug

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Bunt verkleidete Menschen jubeln an Rosenmontag 2020 einem Wagen des Rosenmontagszugs zu. Sie heben die Hände und sind gut gelaunt.

Bunt verkleidet drängten die Kölner auch Rosenmontag 2020 an den Zugweg.

Erstmals führt der Rosenmontagszug auch durchs Rechtsrheinische. Dadurch entstanden ganz neue Herausforderungen für das Festkomitee Kölner Karneval, das nun das Sicherheitskonzept für den besonderen Tag vorstellte.

Vor gut dreieinhalb Jahren entstanden die ersten groben Pläne für einen Rosenmontagszug über beide Rheinseiten. Aus dem Brückenschlag entwickelten sich zahlreiche neue Herausforderungen. Die Euphorie im Festkomitee ist riesig, oberste Priorität aber hat die Sicherheit aller Teilnehmer und Besucher.

Weil der Zug im Jubiläumsjahr des Festkomitees erstmals auch über den Rhein führt, vergrößerte sich auch die Zahl der beteiligten Behörden. So sind in diesem Jahr etwa auch das Brückenamt oder die Wasserschutzpolizei involviert. Am Dienstag stellte das Festkomitee die Sicherheitsmaßnahmen vor. „Wir können uns selbstbewusst hinstellen und sagen: ,Es ist an alles gedacht’“ ist sich Zugleiter Holger Kirsch sicher.

Einschränkungen für den Verkehr

Bereits ab 6 Uhr in der Früh versetzen Stadt und Festkomitee Deutz in den Ausnahmezustand. Der Bereich zwischen Deutzer Bahnhof, Auenweg und Rheinufer, der als Aufstellfläche für die Zugteilnehmer vorgesehen ist, wird für den Verkehr gesperrt. Genau wie die Deutzer Brücke. Mit dem Auto solle man ab diesem Zeitpunkt nicht mehr nach Deutz kommen, sagt das Festkomitee.

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Die anderen Optionen zur Anreise: Zu Fuß, etwa über die Hohenzollernbrücke, auf der ein Einbahnstraßensystem eingerichtet wird, oder per Bahn. Die KVB-Linien 1 und 9 fahren ab 9 Uhr nicht mehr über die Deutzer Brücke.

Rund um den Endpunkt des Zochs an der Severinstorburg beginnt ein weiträumiges Verkehrsverbot ab 11.30 Uhr. Die Stadtbahnlinien 3, 4 und 17 sollen den ganzen Tag über fahren. Lediglich die Haltestelle Kartäuserhof fahren die Bahnen nicht an.

Zugang an Start und Ziel eingeschränkt

Rund um den Startpunkt des Zugs am Ottoplatz richtet die Stadt einen Sperrring ein. Sollte der Andrang in diesem Bereich zu groß werden, ist für weitere Besucher kein Einlass mehr möglich.

Eine solche Sperrzone gibt es auch auf der Zielgeraden auf der Severinstraße. Läuft die Straße zu voll, wird der Zugang gesperrt. „Die Severinstraße ist auch beim normalen Zugweg schon morgens sehr voll“, sagt der stellvertretende Zugleiter Sebastian Schulmeister. „Weil der Zug nun erst später dort ist, rechnen wir damit, dass es noch einmal voller wird.“

Mit einem Anliegerschein haben Anwohner jederzeit Zugang zur Zone. Die Scheine gibt das Festkomitee in der kommenden Woche in den Bürgerbüros Deutz und Chlodwigplatz aus. Insgesamt kommen rund zehn Kilometer Absperrmaterial zum Einsatz.

Klare Regeln für die Brücke

5000 Besucher fasst der Besucherbereich auf der Deutzer Brücke.   Lichtschranken erfassen den ganzen Tag über jeden, der den Brückenbereich betritt und verlässt. Die Nordseite der Brücke ist Sicherheitskräften und Rettungswegen vorbehalten. Der Zug verläuft südlich der Bahnschienen, wiederum südlich davon ist Platz für Zuschauer. Tribünen gibt es dort nicht. Großen Gegenstände, die den Fluss stören, sind verboten – etwa Fahrräder oder Bierzeltgarnituren.

Engmaschige Bauzäune erhöhen die Brüstung der Deutzer Brücke. Auch, damit das Wurfmaterial nicht im Rhein landet. „Wer darüber werfen will, wird das trotzdem schaffen“, sagt Zugleiter Holger Kirsch. Demjenigen drohten dann allerdings harte Sanktionen, bis zum Ausschluss vom Zug.

Für die Pferde im Zug sei der neue Weg über die Brücke übrigens kein Problem, betont Kirsch. Das hätten Experten und Gutachter bestätigt. „Aufgrund der Breite der Brücke merken die Pferde gar nicht, dass sie auf einer Brücke sind“, sagt Kirsch.

Am Ende wird es dunkel

Um 10 Uhr setzt sich der Zug am Ottoplatz in Bewegung, nach rund vier Stunden sollen die ersten Teilnehmer die Severinstorburg erreichen. Das Dreigestirn am Ende des Zuges kommt vermutlich erst nach 18 Uhr dort an. „Wir gehen erstmals bewusst ins Dunkle“, sagt Kirsch. Eine atmosphärische Beleuchtung soll die Severinstraße dann erhellen, die im Notfall auch auf Weißlicht umgestellt werden kann. Auf der Torburg erstrahlen Illuminationen. Nur das Dreigestirn fährt durch die Torburg, alle anderen biegen vorher ab.

Hohe Kosten für den Jubiläumszug

Der Rosenmontagszug sei für das Festkomitee auch in normalen Jahren ein Defizit-Geschäft. Durch die aufwendigen Sicherheitsmaßnahmen sei das Defizit in diesem Jahr noch einmal größer. Konkrete Zahlen nennt das Festkomitee dazu nicht. „Es gab auch noch größere Ideen, wo wir dann aber den Rotstift ansetzen mussten“, sagt Kirsch. Eines aber sei klar: „An der Sicherheit haben wir definitiv nicht gespart.“

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