Analyse zur Kölner OB-WahlKann Kossiski gefährlich werden für Henriette Reker?

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OB-Kandidat Andreas Kossiski

  • Der Kölner Ex-DGB-Chef soll Kölns OB Henriette Reker herausfordern.
  • Damit ist die Hängepartie bei der SPD beendet.
  • Was das nun für die Wahl bedeutet und wie realistisch seine Chancen sind, haben wir zusammengefasst.

Köln – Wie wirkt sich die bevorstehende Kandidatur von Andreas Kossiski auf die Oberbürgermeisterwahl am 13. September aus? Drei Fragen und Antworten dazu.

Was sagt die politische Konkurrenz generell?

Öffentlich äußern wollte sich am Dienstag noch keiner der Beteiligten, noch ist Kossiski ja nicht der offizielle Kandidat. Trotzdem schwingt zumindest Respekt mit, ein Ratsmitglied nannte Kossiski einen „guten Typen“, einer anderes nannte die Idee der SPD „nachvollziehbar und gut, es ist eine kreative Lösung in einer verzweifelten Situation“.

Andreas Kossiski (61, SPD) bei einem Fototermin in seinem Wahlbezirk im Kölner Norden.

Andreas Kossiski (61, SPD) bei einem Fototermin in seinem Wahlbezirk im Kölner Norden.

Das Wahlkampfteam von Oberbürgermeisterin Henriette Reker wollte sich ebenfalls nicht äußern. Sie ist die Kandidatin von CDU und Grünen.

Kann Kossiski gefährlich für Reker werden?

Er gilt zumindest nicht als reiner Kandidat nach dem Motto: „Zum Glück macht es einer.“ Ein Beteiligter sagte: „Den muss man ernst nehmen.“ Trotzdem: „Eigentlich war er doch auf dem Weg in den Ruhestand“, sagt ein Politiker. Und man hört: „Die SPD hat nur noch sieben Monate, ihn bekannt zu machen.“ Kossiski sei nicht in der Öffentlichkeit bekannt. Und: „Er ist schon der sechste oder siebte Kandidat, der öffentlich diskutiert wird.“

Was bedeutet das für die Wahl?

Dass es im zweiten Wahlgang zu einer Stichwahl zwischen Reker und Kossiski kommen dürfte, wenn keiner eine absolute Mehrheit im ersten Durchgang erreicht. Danach sieht es aus. Die aktuelle OB gilt als Favoritin, Kossiski als ernsthaftester Konkurrent – trotz weiter Kandidaten von Linken (noch offen), AfD (noch offen), Ratsgruppe Gut (Thor Zimmermann) sowie Roberto Campione und Robert Nussholz (beide Einzelkandidaten). Die FDP verzichtet auf einen eigenen Kandidaten. (mhe)

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