Ab Dienstag, 8.30 Uhr, sind etliche Straßen gesperrt. Um 9 Uhr beginnt der erste Klingelrundgang zur Evakuierung in Köln-Lindenthal.
Bombenentschärfung in LindenthalAuch ein Seniorenheim muss in Köln evakuiert werden

Auch das Bettenhaus der Uniklinik muss evakuiert werden.
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In Lindenthal laufen die Vorbereitungen auf die angekündigte Bombenentschärfung eines Blindgängers am Dienstag auf Hochtouren: Innerhalb der Uniklinik wurden Patienten in Klinikbereiche verlegt, die nicht von der Evakuierung betroffen sind, sowie in extra gesicherte Bereiche innerhalb des Radius. Wie berichtet ist ein Großteil der Gebäude auf dem Campus betroffen, unter anderem das Bettenhaus, die Psychiatrie, das onkologische Zentrum und die Kinderklinik.
Am Freitag hatte der Leiter des Krisenstabs der Uniklinik, Dr. Felix Kolibay, unserer Zeitung gesagt: „Wir müssen dank guter Planung nicht aufwendig in externe Krankenhäuser verlegen.“ Ambulante Behandlungen wurden abgesagt, ebenso wie geplante stationäre Aufenthalte.
Anlaufstelle im Rheinenergie-Stadion in Müngersdorf
Einige wichtige Straßen sind heute bereits ab 8.30 Uhr gesperrt, unter anderem Teile der Gleuler und Bachemer Straße, die KVB-Linie 146 wird weiterhin umgeleitet. Ab 9 Uhr soll der erste Klingelrundgang beginnen. 2750 Menschen sind von der Entschärfung der amerikanischen Fünf-Zentner-Bombe betroffen. KVB-Busse sollen den Transport ins RheinEnergie-Stadion in Müngersdorf übernehmen, wo die Anlaufstelle für Anwohner eingerichtet ist.
Seniorenheim bekommt Asyl bei den SBK in Riehl
Ebenfalls betroffen von der Evakuierung sind 180 Seniorinnen und Senioren des Cellitinnen-Seniorenhaus St. Anna in der Franzstraße. Diejenigen, die nicht von Angehörigen abgeholt werden, werden mit KVB-Bussen in das Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria in Longerich gebracht. „Um zu viel Stress zu vermeiden, werden die Bewohnerinnen und Bewohner, denen es nicht so gut geht, bereits heute in unsere Krankenhäuser oder die Kurzzeitpflege verlegt“, sagte Seniorenhausleiterin Marlies Gabriel am Montag auf Nachfrage. Um Menschen mit Demenz nicht zu überfordern, habe man erzählt, man mache einen gemeinsamen Ausflug.
Der führt nach Riehl, denn dort haben ihnen die Sozial-Betriebe Köln (SBK) Asyl angeboten: Man freue sich sehr über das Angebot, den Tag in einem großen Saal zu verbringen, so Gabriel. Für die Leiterin des Seniorenhaus St. Anna ist es in zehn Jahren die dritte Evakuierung wegen eines Bombenfunds. „Ich kann die frühzeitige Planung dieses Mal nur loben“, so Marlies Gabriel. Sie hoffe, dass alle Anwohnerinnen und Anwohner im betroffenen Gebiet heute ihre Häuser und Wohnungen frühzeitig verlassen. „Damit unsere Bewohnerinnen und Bewohner schnell wieder zurück können.“
Teddybär-Krankenhaus verschoben
Das Teddybär-Krankenhaus der Uniklinik öffnet nicht wie geplant am heutigen Dienstag und dem morgigen Mittwoch seine Türen. Die Kinderveranstaltung wurde aufgrund der Bombenentschärfung um eine Woche verschoben. Uhrzeiten und Ablauf bleiben gleich: Am 27. Mai ist das Teddybär-Krankenhaus von 14 bis 18 Uhr geöffnet, am 28. Mai von 14 bis 16 Uhr. Auf der Freifläche hinter der Klinikkirche geben Studierende spielerisch einen Einblick in medizinische Behandlungen, wie Röntgenaufnahmen oder Operationen. Diese finden am Beispiel von Kuscheltieren statt, die von den Kindern mitgebracht werden. Der Zugang zu dem Platz liegt links neben der Frauenklinik (Gebäude 47, Kerpener Straße 34).