„Das wird ein Gemetzel“Vierkampf in der CDU im Kölner Südwesten

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CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau

Köln – Dass gleich drei Kandidaten im Wahlkreis II im Kölner Südwesten den aktuellen Bundestagskandidaten Heribert Hirte herausfordern wollen, bringt Teile der Kölner CDU auf. Sie sprechen angesichts der Kandidaturen von Martin Schoser, Sandra von Möller und Detlef Gysan von „einem Gemetzel“, oder: „Das wird ein Kampf bis aufs Messer.“ Andere Mitglieder hingegen sagen: „Der Wettkampf tut uns gut.“

Wie berichtet, positionieren sich gerade Kandidaten in den vier Wahlkreisen für die Bundestagswahl im September. Falls die Pandemie es zulässt, entscheiden die Vertreter der Wahlkreise Ende März, wen sie ins Rennen gegen die Kandidaten anderer Parteien schicken. Aktuell hat Köln drei CDU-Bundestagsabgeordnete: Hirte im Südwesten, Karsten Möring im Südosten und Gisela Manderla im Nordwesten. Bislang hat aus diesem Trio nur Hirte drei Gegenkandidaten.

„Er ist der falsche Kopf!“

Zumindest zeigen die Reaktionen, dass der Vierkampf für Emotionen sorgt, unter anderem nutzen Kanzlerenkel Konrad Adenauer und sein gleichnamiger Sohn die Chance, Kölns Partei- und Fraktionschef Bernd Petelkau anzugreifen. Die Adenauers gelten als Kritiker Petelkaus, nun werfen sie ihm vor, die Gegenkandidaturen gefördert zu haben. Und Adenauer junior sagt angesichts der zuletzt schwachen Wahlergebnisse bei der Kommunalwahl: „Die Kölner CDU würde ohne Bernd Petelkau an der Spitze besser dastehen. Er ist der falsche Kopf!“ Zur Erinnerung: Bei der Kommunalwahl am 13. September hatte die CDU mit 21,49 Prozent das schlechteste Ergebnis seit 1946 eingefahren.

Petelkau wollte sich nicht zu Adenauers Vorwürfen äußern, zum Vierkampf im Kölner Süden sagte er: „Das ist gelebte innerparteiliche Demokratie. Alle vier sind sehr respektable Kandidatinnen und Kandidaten und am Ende wird die Mitgliederversammlung entscheiden, wer für den Bundestag kandidieren soll.“ Auch zu Hirtes Arbeit wollte Petelkau sich gegenüber der Rundschau nicht äußern. Hirtes Kritiker werfen ihm zu wenig Engagement in Köln vor, Hirte sagt: „Ich bin damals aufgestellt worden, weil ich in der Bundespolitik verankert war und damit Köln eine Stimme in Berlin hat: Das ist mir gelungen.“

NRW-Integrations-Staatssekretärin Serap Güler hat sich noch nicht entschieden, ob sie kandidieren will, sie wird für den Wahlkreis im Nordosten gehandelt, der Wahlkreis schließt auch Leverkusen ein. Aktuell kandidieren Paloma Krassa und Robert Budde. (mhe)

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