Domwallfahrt startet mit NeuerungBesucher kommen Heiligen Drei Königen so nah wie nie

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Aus dem Dreikönigenschrein werden drei Gebeinspartikel in ein Berührungsreliquiar ausgelagert.

Aus dem Dreikönigenschrein werden drei Gebeinspartikel in ein Berührungsreliquiar ausgelagert.

Köln – Unter dem Schrein entlang schreiten: Mehr Nähe zu den Heiligen Drei Königen war für die Gläubigen bisher nicht drin. Doch das wird sich ändern. Am kommenden Sonntag, 18. September, startet die Domwallfahrt. In diesem Jahr bildet sie den Abschluss des Domjubiläums zur Fertigstellung des Domchors vor 700 Jahren.

Zwei gute Gründe, um eine Neuerung zu schaffen, die eine der berühmtesten Reliquien der katholischen Kirche betrifft. An dem Gitter, das den Schrein der Heiligen Drei Könige umgibt, wird ein Behältnis angebracht. In dieses Reliquiar kommen drei Partikel der Gebeine der Heiligen. Gläubige können dann das Reliquiar berühren.

Domwallfahrt

Um eine Woche verlängert ist die Domwallfahrt zum Jubiläum. Sie beginnt am Sonntag mit einer Messe um 10 Uhr und endet am 27. September. Eine Reihe besonderer Gottesdiensten sind geplant, beispielsweise für Jugendliche, Ehejubilare und Demenzerkrankte.

Für eine Orgelnacht haben sich gleich fünf Virtuosen an diesem Instrument angemeldet. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hält ein Pontifikalamt (25. September). Ein Hochamt zum 700. Weihejahr des Domchors findet am 27. September statt. Nahezu täglich gibt es bis zu vier Pilgermessen.

Ein Pilgerfest findet erstmals auf dem Roncalliplatz statt.

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„Das hat es in dieser Form noch nicht gegeben“, sagt der Sprecher des Doms, Markus Frädrich. Zu besonderen Anlässen wurde der Schrein schon mal geöffnet und den Gläubigen ein Blick auf die Gebeine gewährt. Eine Berührungsreliquie war der Schrein aber nie, alleine schon wegen seines Edelsteinschmuckes.

Neues Reliquiar bleibt permanent

Und vor allem: Das Reliquiar wird zum Ende der Domwallfahrt nicht wieder entfernt. „Es wird am Sonntag als Höhepunkt zum Ende eines Pontifikalamtes präsentiert und bleibt von da an permanent an dem Gitter befestigt“, so Frädrich.

Es versteht sich von selbst, dass für die weltberühmte Reliquie nicht ein beliebiges Behältnis gewählt werden kann. Aus einem Gestaltungswettbewerb ging die Nürnberger Silberschmiedin Juliana Schölß als Siegerin hervor. Bilder des Reliquiars veröffentlicht der Dom noch nicht. Erst am Sonntag wird der Blick darauf freigegeben. So viel kann aber schon gesagt werden: Das neue Reliquiar ist aus Messing und in Form eines Ikosaeders gehalten. Dabei handelt es sich um ein aus 20 gleichseitigen Dreiecken zusammengesetztes Gefäß, das zu den sogenannten fünf Platonischen Körpern gehört. Der Ikosaeder für die Partikel misst in Höhe und Breite rund 15 Zentimeter.

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Warum die kugelartige Form, aus Dreiecken zusammengesetzt wird? „Die Zahl Drei nimmt auf die Heiligen Drei Könige und ihre drei Gaben Bezug“, erklärt Frädrich. Je nach Blickwinkel sei ein Stern erkennbar, der je nach Lichteinfall leuchtet.

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