Elektroautos für Stadt KölnOB Reker testet Ford Mustang Mach-E

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Neues Auto? Henriette Reker testete im Beisein von Ford-Chef Gunnar Herrmann den neuen elektrischen Mustang Mach-E. Im Dienst wird sie weiter einen Mondeo Hybrid fahren. Der E-Mustang wird aber in die Testreihe der Stadt aufgenommen.

Köln – Im vergangenen Jahr hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) auf einer Ford-Veranstaltung von der Autostadt Köln geschwärmt. Dass der motorisierte Individualverkehr nicht wegzudenken sei, aber dass man das Auto neu denken müsse. Ford-Chef Gunnar Herrmann ahnte damals wohl noch nicht, wie ernst es Reker damit war.

Dann folgte die Ankündigung, dass die Stadtspitze Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb und Plug-in-Hybride testen wolle. Bislang war sie mit dem Ford Mondeo unterwegs. Die Aufregung war groß.

Am Montag nun trafen sich Reker und Herrmann in den Ford-Werken zum Austausch. Das Foto vor dem vollelektrischen Ford Mustang Mach-E legt den Verdacht nahe, Reker habe ihr Traumauto gefunden.

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Symbolträchtiges Bekenntnis zu Ford

Doch auf den E-Mustang (kommt erst Ende des Jahres auf den Markt) steigt sie zumindest vorerst nicht um: Im Frühjahr werde Reker einen neuen Dienstwagen geliefert bekommen, teilte Ford mit – wieder einen Mondeo Hybrid. Mehr symbolträchtiges Bekenntnis zu Ford ging nicht für die OB.

In der Testphase der Stadt sollen drei Mercedes-Modelle erprobt werden: ein wasserstoffbetriebener GLC F-Cell, den Stadtdirektor Stephan Keller fährt, sowie zwei Varianten der E-Klasse mit Plug-in Hybrid. Wenn der Mustang Mach-E im Handel ist, soll er ebenfalls getestet werden, teilte die Stadt mit.

Die Flotte der Stadtspitze umfasst 13 Fahrzeuge: für die OB, sieben Dezernatschefs, drei der vier Bürgermeister und die Vorsitzenden der beiden größten Fraktionen (CDU und SPD). Das ist angesichts von 18.000 Mitarbeitern überschaubar, die Stadt legt Wert auf die Feststellung, dass 80 Prozent aller städtischen Fahrzeuge von Ford kommen.

Der Mustang Mach-E

540 Kilometer beträgt die Reichweite des Ford Mustang Mach-E nach Angaben des Herstellers. Ende des Jahres soll das in den USA gebaute Fahrzeug in den Handel kommen. Reker nahm in den Kölner Ford-Werken am Montag testweise Platz.

Dass das Wildpferd auf der Haube mal mit vollelektrischem Antrieb losreiten könnte, hätten Fachleute vor einigen Jahren noch für ein Hirngespinst gehalten. Für den US-Geschmack ist der 4,71 Meter lange Elektro-SUV eher sportlich gehalten, vier Erwachsene finden dennoch in ihm Platz.

Die Basisvariante mit Elektromotor an der Hinterachse bringt 255 PS auf die Straße. Die Beschleunigung von 0 auf 100 beträgt sieben Sekunden. Nach 10 Minuten Ladezeit sollen gut 80 Kilometer Fahrleistung drin sein. Für 2021 kündigt Ford auch eine Hochleistungsvariante „GT“ mit elektrischem Allradantrieb an. Der Einstiegspreis des E-Flitzers liegt bei 46.900 Euro. (mft)

Im Herbst hatte es bei der Dienstwagen-Debatte ordentlich gerummst. Der Ford-Chef war verärgert, der Betriebsrat polterte, Reker könne ja demnächst die Karnevalswagen selbst ziehen. Im Stadtrat musste die OB eine Aktuelle Stunde über sich ergehen lassen, die SPD packte Ford-T-Shirts aus.

Das Pressestatement von Montag dürfte zur Beruhigung der Lage beitragen. Es sei ein konstruktives Gespräch gewesen, teilten die Ford Werke mit. Reker, Verkehrsdezernentin Andrea Blome sowie Hermann und Ford-Marketing-Chef Hans Jörg Klein haben demnach „Anknüpfungspunkte einer erweiterten Zusammenarbeit“ besprochen.

Schon jetzt kooperiert die Stadt in vielen Feldern eng mit Ford. In einem zweijährigen Pilotprojekt werden zehn Ford Transit Plug-in Hybrid-Fahrzeuge getestet. Unter anderem die AWB, der Flughafen und die Rheinenergie testen die Wagen. Sie sollen etwa selbstlernend erkennen, wenn sie in die Umweltzone fahren und dann auf Elektrobetrieb umschalten.

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