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Entwurfsplan vorgestelltSo soll der Rheinboulevard in Köln erweitert werden

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Erweiterung Rheinboulevard

Die Rheinpromenade in Deutz soll bis zum Tanzbrunnen im Stile des Rheinboulevards modernisiert werden. 

Köln – Der Rheinboulevard in Deutz ist ein Hingucker, zumindest bis Spaziergänger die andere Seite der Hohenzollernbrücke erreichen. Dann wundern sie sich: Die sandsteinfarbene Plattendecke endet abrupt. Dahinter ist der Weg für Fußgänger an regnerischen Tagen unpassierbar: Mit jedem Tropfen wird das Meer aus Pfützen tiefer. Zudem ist es kaum vier Wochen her, dass sich ein Spaziergang dort anfühlte wie Schlendern in der Wüste. Mit jedem Tritt wirbelte der Staub vom ausgetrockneten Boden auf. Das soll sich ändern: Der Boulevard soll auf einer Strecke von rund 500 Metern bis hin zum Tanzbrunnen erweitert werden.

Optische Fortsetzung

Federico Bordin, Architekt bei „Planorama“ in Berlin, erklärt: „Es wird eine Aufwertung und Neugestaltung des Rheinufers. Wir werden eine grünere Wegeverbindung und einen Ort mit Aufenthaltsqualität schaffen.“ Das helle Plattenband des Boulevards soll weitergeführt werden, bis zu den bestehenden Bäumen auf Höhe des alten Messeturms. Neben diesen Platten sind Streifen geplant, zum Rhein hin mit Basaltsteinen – so wie auch zwischen Hohenzollern- und Deutzer Brücke – und auf der anderen Seite aus Schotter und Kies – eine sogenannte wassergebundene Wegedecke. Auch Metallbänke zum Verweilen sind auf beiden Seiten des Plattenbands angedacht. Das Band selbst bleibt frei, da sich dort Radfahrer und Fußgänger begegnen.

Die Hochwasserschutzmauer bleibt, sie ist die Grenze des Arbeitsbereichs des Amts für Landschaftspflege und Grünflächen, für das Landschaftsarchitekt Per Dullin und der stellvertretende Leiter, Dr. Joachim Bauer, die Pläne bei einem Spaziergang vorstellten. Dort, wo heute noch ein Parkplatz direkt neben der Brücke ist, entsteht Grünfläche.

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Radverkehr

Die Rampe, die am Tanzbrunnen unter die Rheinterrassen führt, soll gestreckt werden, um die Barrierefreiheit herzustellen. Aktuell ist sie zu steil. Damit die Radfahrer die Rampe auch weiterhin nutzen und nicht einfach von der Promenade geradeaus in die Unterführung brettern, sind ein paar Stufen in einer parkähnlichen Fläche eingeplant, die um die Bestandsbäume herum entstehen soll.

Anstoß der Politik

Die Grundidee der Planung ist gefühlt uralt. Der Architektenwettbewerb fand bereits 2007 statt, damals mit dem Entwurf für die Freitreppe und auch den nördlichen Abschnitt. Der Bereich zwischen Deutzer und Hohenzollernbrücke wurde zum Pilotprojekt. Nachdem das jedoch fast zehn Jahre dauerte und knapp 25 Millionen Euro kostete, hielt sich das Amt bedeckt. Die Politik habe den Anstoß gegeben, die Fortsetzung des Rheinboulevards nun voranzutreiben, so Joachim Bauer, und jetzt seien die Pläne soweit, dass sie Öffentlichkeit und Politik vorgestellt werden könnten.

Kosten und Dauer

Für die Planung hat der Rat der Stadt dem Amt 500 000 Euro zur Verfügung gestellt. Insgesamt könnte das Projekt laut ersten Schätzungen rund 2,8 Millionen Euro kosten. „Unter Vorbehalt, denn der Rat muss erst zustimmen“, so Bauer. Die Verantwortlichen gehen von einem Baubeginn in drei Jahren aus, der dann rund anderthalb Jahre dauern soll.

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