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Für nachhaltige ClubkulturDiese Kölner Clubs fördert die Stadt mit Klimastipendien

Lesezeit 3 Minuten
Moritz Swars, William Wolfgramm, Sophia Legge (Klubkomm), Julian Krieger (Gewölbe), Claudia Wedell und Julius Materne (beide Gloria)

Moritz Swars, William Wolfgramm, Sophia Legge (Klubkomm), Julian Krieger (Gewölbe), Claudia Wedell und Julius Materne (beide Gloria).

Zehn Clubs erhalten von der Stadt eine Fördersumme von insgesamt 120.000 Euro.

Ökologische und soziale Nachhaltigkeit spielt auch im Freizeit- und Kulturbereich eine immer größere Rolle. So vergibt Hamburg bereits seit 2023 Klimastipendien an die Clubszene der Hansestadt, mit der Stellen für Nachhaltigkeitsmanager finanziert werden, über die verschiedene Projekte zum Thema koordiniert und gesteuert werden. Nun setzt auch Köln in Kooperation mit dem Interessenverband Klubkomm dieses Vorhaben um - in den kommenden zwei Jahre hat die Stadt Klimastipendien an zehn Kölner Clubs in Höhe von insgesamt 120.000 Euro vergeben.

Damit werden neue Stellen geschaffen, um vor Ort konkrete Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Davon profitieren das Bootshaus, der Club Bahnhof Ehrenfeld, der Stadtgarten, das Subway, das Gewölbe, die Wohngemeinschaft, das Gloria, Odonien, das Luxor sowie Bumann & Sohn. Ausgewählt wurden diese von einer Jury.

Bumann & Sohn: Begrünter Biergarten und Toilettenspülung mit Regenwasser

„Zunächst konzentrieren wir uns auch die acht Kernthemen Energie, Abfälle, Ressourcen, Mobilität, Kommunikation, Kompensation, Soziales und Naturschutz. Ziel ist es, jetzt die Projekte auch umzusetzen und sich unter den Clubs, aber auch mit anderen Städten kontinuierlich auszutauschen“, sagt Moritz Schwars als zuständiger, externer Projektleiter bei der Klubkomm.

„Bei uns bedeutet das eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die den Strom für den Klub erzeugt. Der Biergarten wurde begrünt und für die Toilettenspülung wird Regenwasser genutzt“, sagt die Nachhaltigkeitsbeauftragte vom Bumann & Sohn in Ehrenfeld. Auch in der direkten Nachbarschaft achtet man auf Nachhaltigkeit: „Das Thema steht bei uns schon seit 2010 auf der Agenda. Wir benutzen nur Ökostrom, erstellen eine Gemeinwohlbilanz, nutzen ein Lastenrad für Kurzstrecken, haben die Technik erneuert und bieten keine Parkplätze an, weil wir wollen, dass unsere Gäste mit Bus und Bahn kommen“, sagt Silvia Gleske vom Club Bahnhof Ehrenfeld.

Intelligente Lichtsteuerung, Ökostrom und moderne Kühlaggregate in Odonien

In Odonien setzt man unter anderem auf eine intelligente Lichtsteuerung, Ökostrom und moderne Kühlaggregate. Auch eine eigene Photovoltaikanlage gehört zum Plan. „Da gibt es aber hohe Hürden bei der baulichen Umsetzung und im Genehmigungsverfahren“, sagt Ansgar Frackenpohl. Bei der Wohngemeinschaft umfasst das Nachhaltigkeitsprogramm alle drei Etagen des eigenen Hauses. „Das beginnt bei einer Photovoltaikanlage, veganem beziehungsweise vegetarischen Catering und wasserlosen Urinale. Dazu kommen viele Details wie mehr Pflanzen und Grün, nachfüllbare Waschprodukte oder eine noch konsequentere Mülltrennung“, berichtet die Nachhaltigkeitsbeauftragte Matilde Feigs.

Im Gloria wurde zum Beispiel die Technik komplett auf stromsparende LEDs umgestellt, die Klimaanlage überarbeitet, das Kühlhaus und die Toilettenanlage modernisiert sowie das Büro digitalisiert. „Gerade läuft zudem eine Sammelaktion für einen eigenen Wald“, sagt Claudia Wedell. Auch beim Bootshaus hat man die Umwelt und das Klima im Blick: „Der Großteil unserer Emissionen entsteht durch das Reisen. Das betrifft insbesondere unsere international angesagten DJs, die auf mit dem Flieger anreisen. Hier versuchen wir Einfluss auf das Management zu nehmen oder wenn das nicht klappt, kompensieren wir die entstandenen Emissionen finanziell über entsprechende Programm“, berichtet Geschäftsführer Niclas Aigner.