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Bühnen Köln
Wiedereröffnung am Offenbachplatz im September ist geplatzt

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Blick auf die Kölner Oper mit Baucontainern.

Die Oper am Offenbachplatz ist weiterhin hinter Bauzäunen und Containern versteckt.

Die Kölner Bühnen werden die neue Spielzeit 2024/25 nicht wie geplant am Offenbachplatz, sondern erneut in den Interims Staatenhaus und Depot eröffnen.

Schauspiel und Oper Köln können nicht wie erhofft zur neuen Spielzeit an den Offenbachplatz im Kölner Zentrum zurückkehren. Das teilte die Stadt Köln am Mittwoch mit. Die Spielzeit 2024/2025 wird also erneut an den beiden Interimstandorten, im Depot in Mülheim (Schauspiel) sowie im Staatenhaus (Oper), eröffnet.

Im Januar ging es erneut auf der Baustelle nur schleppend voran, heißt es in Mitteilung. Zwar habe Ende Februar die Rauchschutzdruckanlage fertiggestellt werden können, doch gebe es erhebliche Verzögerungen im Baufortschritt. Dies liege unter anderem an der zeitaufwendigen Koordination zwischen den Baufirmen und den Gewerken. Chefsanierer Bernd Streitberger musste auch fehlende Kapazitäten auf der Baustelle einräumen: „Wir sind permanent im Dialog mit den Firmen, um mehr Manpower auf die Baustelle zu bekommen.“ An der Schlüsselübergabe am 28. Juni hält der frühere Baudezernent dennoch fest. Da es aber anders als geplant bislang nicht möglich war, mit einzelnen Teilumzügen zu beginnen, wurde die Rückkehr ins Zentrum für den Spätsommer nun abgesagt. Damit ist auch mehr als zwölf Jahre nach Beginn der Sanierungsarbeiten offen, wann die Kölnerinnen und Kölner die renovierten Häuser betreten können. Ursprünglich sollte die Sanierung 253 Millionen Euro kosten und drei Jahre dauern. Inzwischen sind die reinen Baukosten auf 703 Millionen Euro gestiegen. Die Finanzierungskosten liegen bei 317 Millionen Euro. Dazu kommen 131 Millionen Euro für die Interimspielstätten. Damit sind die Gesamtkosten für Kölns prominenteste Baustelle auf 1,15 Milliarden Euro gestiegen.

Die Stadt hatte ein mögliches Eröffnungsfest für Mitte September ins Auge gefasst, diese Option ist nun hinfällig. Schon Anfang des Jahres hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Rundschau-Gespräch zu den Bühnen gesagt: „Ich nenne überhaupt keine Termine mehr.“

Kölns Kulturdezernent: Bühnen sind gut vorbereitet

Kulturdezernent Stefan Charles sieht trotz der Verzögerung die Bühnen für die kommende Spielzeit gut vorbereitet: „Varianten für den Neustart der Bühnen am Offenbachplatz werden in Abhängigkeit der Meilensteine auf der Baustelle weiterentwickelt.“ Konkret geht es um die Fertigstellung der Elektrogewerke mit ihren weitreichenden Trassenführungen. Hier befindet sich die Feinmontage in Verzug. Streitberger sagt: „Zum Erreichen des Terminziels ist es unabdingbar, diesen Verzug wieder aufzuholen, um die Sachverständigenabnahmen bis zum 17. Mai 2024 abschließen zu können.“ Nächstes wichtiges Nahziel ist, die Technikräumen „staubfrei“ zu stellen. Dies soll bis Ende April passieren. Wenn dies nicht funktioniert oder die Sachverständigenabnahmen nicht im Mai beginnen können, wäre die Schlüsselübergabe Ende Juni gescheitert.

Kulturdezernent Charles betonte, dass nach der Staubfreistellung der Technikräume bis zu acht Monate Zeit notwendig seien, um den Betrieb von Oper oder Schauspiel zu starten. Im Umkehrschluss heißt dies, dass mit einer Neueröffnung der Häuser vermutlich nicht vor Ende des Jahres zu rechnen ist. Die Stadt teilte mit, es gebe verschiedene Varianten. Reker hatte der Rundschau im Januar gesagt: „Ich kann mir eine Eröffnung im Dezember nur schwer vorstellen, weil wir die verknüpfen wollen mit einem besonderen Event.“

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