Fulminanter Saisonauftakt mit Cat Ballou und bewegendes Gedenken an Michi Kraus vor vollkommen stillem Publikum.
12.500 Menschen bei ACat Ballou spielte „Et jitt kei Wood“ für verstorbenen Michi Kraus

Besser geht's nicht: Oliver Niesen, Sänger von Cat Ballou, vor 12.5000 begeisterten Fans beim Saisonauftakt.
Copyright: Nabil Hanano
Dafür gibt es kein Wort: Zum Ende eines stimmungsvollen und fröhlichen Saisonauftakts in die Open-Air-Saison am Tanzbrunnen herrschte plötzlich Stille. Cat Ballou beendeten das Eröffnungskonzert am Samstag mit ihren größten Hits – vor dem bekanntesten Song der Band erinnerte Sänger Oliver Niesen an den ehemaligen Drummer Michael „Michi“ Kraus, der vor kurzem nach langer Krankheit gestorben ist. „Et jitt kei Wood“ – der Hit beschreibt die Sprachlosigkeit angesichts der Schönheit Kölns. Dieses Mal beschrieb er die Gefühle der Bandmitglieder im Gedenken an ihr Gründungsmitglied.
Niesen stimmte eine leise und nachdenkliche Version des Hits an – vor einem vollkommen ruhigen Publikum am Tanzbrunnen. Die Nachricht vor einer Woche hatte die Kölner Musikszene aufgewühlt: Michi Kraus wurde nur 39 Jahre alt. Der ehemalige Schlagzeuger hatte Cat Ballou 2018 verlassen – schon damals hatte er mit seiner schweren Erkrankung gekämpft.
„Wir waren vier Freunde, wir sind zusammen groß geworden, kennen uns von klein auf. Und wir hatten einen Traum.
Nach einem zunächst ausgelassenen Eröffnungsfest kamen Niesen am Ende fast die Tränen: „Dieser Abend heute ist für uns wirklich etwas Besonderes – das ist wohl der schwierigste Moment, den man auf so einer Bühne haben kann.“ Noch im vergangenen Jahr hatte die einstige Schülerband ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert, und Michi Kraus war 1999 am Schlagzeug dabei gewesen. „Wir waren vier Freunde, wir sind zusammen groß geworden, kennen uns von klein auf. Und wir hatten einen Traum“, erinnerte sich Niesen auf der Bühne.
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Dieser Traum ist für Cat Ballou Wirklichkeit geworden: Heute touren die fünf Jungs nicht mehr nur durch den Kölner Raum, sondern durch ganz Deutschland. Michi Kraus fehlt dabei. Wie groß der Erfolg der Band mittlerweile ist, beweist die Zahl von 12.500 Fans im ausverkauften Tanzbrunnen, die die Band frenetisch feierten. Cat Ballou sind mittlerweile eine Institution der Kölner Musiklandschaft. „Die Stääne stonn joot“ für die Band, so sagt es auch einer ihrer größten Hits, der ebenso bejubelt wurde wie „Gute Zeit“, „Liebe deine Stadt“ oder der neue Hit „Wasser im Rhing“, der gemeinsam mit Sänger Joris geschrieben wurde. „Oh, wie schön, dich widder laache zo sinn“, schmetterte Oliver Niesen, und die Fans lachten um die Wette, gerne auch in jeder Menge Selfies und Videos.
Schülerband Knallblech überzeugte als Vorgruppe
Vor Cat Ballou hatte die Bonner Schülerband Knallblech den Fans eingeheizt — mit tanzbaren Cover-Hits, die auf Blechblasinstrumenten umso knalliger klingen. Die Band vom Kardinal-Frings-Gymnasium hatte kürzlich ihren großen Durchbruch und überzeugt mit verrückten Kostümen, einem DJ und einer Brass-Band. Kurz vor 20 Uhr betrat Cat Balou die Bühne und spielte bis in die Dunkelheit. Bei den Zugaben durfte auch „Hück steiht de Welt still“ nicht fehlen, in extra langer Ausfertigung.
Als Überraschung betrat Klüngelköpp-Sänger Frank Reudenbach die Bühne und übernahm für Niesen, um „Stääne“ zum Besten zu geben. Als Cat Ballou mit „König“ ihr Konzert beendeten, wollten die Fans noch lange nicht gehen, und wurden mit einem Feuerwerk belohnt. Am Ende eines gefeierten Konzerts blieben jedoch die Worte von Oliver Niesen, die er an Michi Kraus richtete, wohl am meisten hängen: „Auch wenn der Michi nicht mehr ist, wird er diese Reise immer weiter mit uns gehen. Er wird immer in unseren Herzen bleiben.“