Auch nach vielen Jahren auf der Deutzer Bühne schaffte es die Band tausende Fans in ihren Bann zu ziehen.
Tanzbrunnen in KölnKöbes Underground begeistert mit 20. Sommerkonzert

Nicht nur mit ihrem Humor, sondern auch mit ihren musikalischen Fähigkeiten überzeugte Köbes Underground. (Archiv)
Copyright: Meike Böschemeyer
So wie Schneeglöckchen und Krokusse den Frühling ankündigen, kündigt ein Köbes Underground Konzert im Tanzbrunnen meist das Sommerende an. Auch in diesem Jahr gastierte die elfköpfige Band in Deutz. Bereits zum 20. Mal in Folge gab sie dort am Freitagabend ihr Spätsommer Open-Air-Konzert. Die „Hausband“ der Stunksitzung schaffte es, über 2600 Fans in den Tanzbrunnen zu locken, um ihnen einen Abend voller schräger Charaktere, unzähliger Kostümwechsel, Big Band Musik und ganz viel Humor zu bescheren.
Das Markenzeichen der Gruppe sind ihre berühmt-berüchtigten Umtextungen von Hit-Songs: Miley Cyrus' „Wrecking Ball“ wurde deshalb zum Klagelied eines Mannes, der sich über den Schneckenbefall in seinem Garten beschwert. Aus Luis Fonsis „Despacito“ wurde ein Schmählied auf Donald Trump und Michael Jacksons „Earth Song“ wurde zu einer Ballade, in der ein Köbes seine Trauer darüber zum Ausdruck bringt, dass kein Kölsch mehr getrunken wird. Gesungen wurden die Parodien von den bekannten Charakteren aus dem Köbes Underground-Universum: dem DJ aus Sachsen, dem Mexikaner oder den Söhnen vom Bofrost-Mann.
Dass die Gruppe allerdings nicht nur eine „Spaß-Band“ ist, sondern auch technisch was auf dem Kasten hat, bewies sie an diesem Abend gleich mehrmals. Wie etwa bei ihrem „Fernbedienungs-Gag“, bei dem Schlagzeuger Volker Klinke die Band schneller, langsamer, stumm, und sogar rückwärts „Just a Gigolo“ spielen ließ. Auch Ozan Akhans sekundenschnelle Kostümwechsel und Tanja Svejnohas Querflöten-Solo ließen die Zuschauer staunen. Und obwohl das dreistündige Konzert trotz seiner Länge allemal abwechslungsreich war, durften viele Fans das ein oder andere Déjà-vu erlebt haben.
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Begeisterung trotz Wiederholungen
So wurden an diesem Abend mehrere Witze und Sprüche aus den Konzerten der Vorjahre recycelt. Und das gleich zum Einstieg. Auch in diesem Jahr beantwortete Frontmann Ecki Pieper gleich zu Beginn die Frage, „ob man auch zu schwierigen politischen Zeiten feiern und Spaß haben darf“. Ja, das dürfe man (immer noch). Schließlich brauche man Kraft, um all das, was auf uns zukommt, zu überstehen. Auch Sprüche wie „Viele von Euch sind hergekommen, um zu sehen, ob wir noch alle da sind“, dürften vielen der Fans schon bekannt gewesen sein. Zugegeben, es ist nicht ganz einfach, sich nach 20 Jahren immer wieder Neues auszudenken. Und wenn die alte Formel funktioniert, warum sollte man sie ändern? Die Fans haben sich jedenfalls prächtig amüsiert: Es wurde getanzt, geschunkelt und gesungen.
Um viertel vor Zehn war dann „offiziell“ Schluss. Eine Zugabe gönnte die Band ihren Fans aber. Auf den üblichen Zugabe-Ritus hatte Bandleader Ecki Pieper allerdings keine Lust: „Ja, ich weiß, normalerweise würden wir jetzt von der Bühne gehen, ihr würdet klatschen und ‚Zugabe‘ rufen und wir würden dann, Überraschung, zurückkommen und weiterspielen. Lasst uns heute einfach direkt zur Sache kommen und das Spielchen lassen.“ Gesagt, getan: 5 Lieder packte die Band in die letzten 15 Minuten, bevor um Punkt 22 Uhr dann aber wirklich Schluss war.