Der Dom wird 777, der Effzeh 77 - und ein neues Ausweichtrikot gibt es auch noch. Die Fangemeinde stand beim traditionellen Gottesdienst im Dom Kopf.
Gottesdienst in KölnFC-Fans feiern im Kölner Dom – neues Trikot bricht Rekorde

Das neue Ausweichtrikot war schon zahlreich vertreten bei dem Gottesdienst.
Copyright: Meike Böschemeyer
Noch bevor der Gottesdienst anfängt, stehen die Menschen schon Schlange vor dem Dom. Nicht weniger als 4000 Menschen wollen in die Kathedrale. Und die angesagte Farbe ist Schwarz. Doch von Trauer keine Spur. Ganz im Gegenteil. Die Menschen in dem fast schon überfüllten Dom wollten feiern: 77 Jahre 1. FC Köln. 777 Jahre Kölner Dom. Zu diesem Anlass hat der „Effzeh“ sein neues Ausweichtrikot herausgegeben: gotische Elemente auf schwarzem Grund und im Kragen ein kleiner Dom. Und sollte die kommende Saison zu erfolgreich werden wie der Verkauf des Trikots, wird der FC Meister.
Das neue Trikot schlägt alle Rekorde
Dieses Trikot schlägt alle Rekorde: Innerhalb einer Stunde und noch bevor die Fan-Shops geöffnet hatten, wurde das Trikot bereits über 7000 Mal online verkauft. Das übertrumpft selbst Kölns Liebling Lukas Podolski. Dessen Jubiläumstrikot ging an einem Tag 6000 Mal weg. Und wie sich im Dom zeigte, müssen die Fan-Shops bei Öffnung gestürmt worden sein, denn die Trikots waren beim Gottesdienst schon zahlreich zu sehen. Und dazu gab es noch ein Geschenk: Jeder Gottesdienstbesucher bekam einen schwarz-goldenen Schal geschenkt.
Damit war die perfekte Kulisse zum Start des Gottesdienstes um 12 Uhr gesichert. Dom- und Stadtdechant Robert Kleine hatte das erste Wort: „Wir beginnen heute nicht nach dem Anpfiff, sondern nach der Glocke“ und eröffnete damit den ökumenischen Gottesdienst. Dabei an seiner Seite: Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent der evangelischen Kirche Köln. Die beiden sind schon ein eingespieltes Duo an der „Sturmspitze“ des Fan-Gottesdienstes. Sie zelebrieren ihn seit Jahren.
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Bei der FC-Hymne gab es kein Halten mehr
Copyright: Meike Böschemeyer
Doch wer glaubte, von nun an ist die Traditionsveranstaltung in bekannten Fahrwassern, der irrte. Wenn der Dom und der FC ein kölsches Jubiläum feiern, dann darf eine kölsche Institution nicht fehlen. Die „Bläck Fööss“ trat auf und gaben zwei neue Lieder zum Besten, die sie extra für diesen besonderen Tag komponiert haben. „Die Songs sind noch nicht einmal richtig im Studio aufgenommen worden und die Texte sind auch noch nicht online“, erklärte Bandmitglied Andreas Wegener. Die beiden Stücke „Dreimol Siebe“ und „Zwölfter Mann“ widmet die Band dem Kölner Dom und der Fangemeinde des 1. FC Köln. Doch zu diesem Anlass durfte natürlich nicht die Hymne Kölns fehlen: „In unserem Veedel“. Der ganze Dom stimmte ein, alle 4000 Besucher, alle textsicher. „Das war der schönste Moment für mich.“ erzählte FC-Fan Melanie Prangenberg, die den Gottesdienst mit ihrer Schwester besucht hatte. „Als alle mitgesungen haben, wurde es richtig emotional.“
Erfolg, Kraft und Fairness
Da ergab sich das Predigtthema für Seiger schon von alleine: über die Wichtigkeit des Zusammenhaltes und der Gemeinschaft. Das war auch das Thema der Fürbitten unter anderem von Stadionsprecher Michael Trippel, Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner. Erfolg, Kraft und ein faires Miteinander erbaten sie für die kommende Saison.
Wie lässt sich das alles noch toppen? Nur noch mit der FC-Hymne, die traditionell immer am Ende des Fan-Gottesdienstes gespielt wird. Organist Wolf Rüdiger Spieler griff in die Tasten - und der Dom stand wie „ein Mann“. Keiner blieb mehr auf den Plätzen sitzen - soweit sie überhaupt noch einen bekommen hatten. Alle sangen gemeinsam: Mer stonn zu dir ... Mit dieser Kraft im Rücken zum Bundesliga-Saisonstart am 22. August kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger und Stadtdechant Robert Kleine zelebrierten den Gottesdienst.
Copyright: Meike Böschemeyer
Für 99,95 Euro kann man das neue Ausweichtrikot für Erwachsene im FC-Shop gekauft werden. 79,95 ist es in Kindergröße erhältlich. Für FC-Mitglieder gibt es Nachlass. Am Freitagabend betrug die Versandzeit bereits vier bis sechs Monate.