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Nutzung des DachsStudenten stellen Entwürfe fürs Römisch-Germanische Museum vor

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Ihre Entwürfe für ein öffentlich zugängliches Dach auf dem Römisch-Germanischen Museum stellten die Studenten beim Haus- und Grundbesitzerverein vor.

Ihre Entwürfe für ein öffentlich zugängliches Dach auf dem Römisch-Germanischen Museum stellten die Studenten beim Haus- und Grundbesitzerverein vor.  

Studierende der TH Köln präsentierten kreative Dachnutzungskonzepte fürs Römisch-Germanische Museum. Umsetzung bleibt Zukunftsmusik. Das Expertengremium prämierte fünf Entwürfe.

Wenn es denn einmal so weit sein sollte und das Römisch-Germanische Museum am Roncalliplatz wirklich öffnet, dürfte es wie einst zum Magneten für Touristen, Schulklassen und Einheimische werden. Was aber trotz aller Modernisierung voraussichtlich bleiben wird: Das Dach, wiewohl von Hotel und Dom aus gut einsehbar, ist wie das auf dem dazugehörigen Studienhaus keine Schönheit. Pläne für eine Öffnung, etwa für einen Biergarten oder eine Aussichtsplattform, wurden ebenso oft vorgestellt wie zwischenzeitlich wieder verworfen.

Dabei hätte der Ort unbestreitbares Potenzial. Der Blick auf den Dom und einen Teil der Altstadt würde sicher Scharen von Besuchern anziehen. Warum sich also nicht einfach mal von allen Konventionen lösen und darüber nachdenken, wie man das Dach des RGM einerseits attraktiv gestalten und andererseits öffentlich gestalten kann? Die Technische Hochschule Köln, genauer die Fakultät für Architektur, widmete sich genau dieser Frage. Und weil es für den Kölner Haus- und Grundbesitzerverein eine lange Tradition ist, in Zusammenarbeit mit der TH Studierendenwettbewerbe und unter Moderation des Architekturbüros Kottmair durchzuführen, wurden die besten Entwürfe nun in der Geschäftsstelle von Haus und Grund präsentiert.

Umsetzung nicht geplant

Dabei legte die Jury unter Vorsitz von Professor Rainer Schützeichel von der TH Köln weniger Wert auf eine realisierbare Umsetzung, die Studierenden sollten sich vielmehr frei im Raum bewegen dürfen. „Die meisten Präsentationen würden wahrscheinlich schon an der Statik des Daches scheitern“, meinte Schützeichel. Doch darum ging es gar nicht: Gefragt waren Ideen, aus denen sich später einmal vielleicht realistische Entwürfe ableiten ließen. Auch wenn es dann nur Teile sind, die übernommen werden könnten.

Wie etwa die barrierefreie Rundtreppe (sie hat im Innenbereich eine Rampe für Rollatoren und Rollstühle), die Architektur-Student Julian Böttcher vorstellte. Sie erschließt das Dach von RGM und Studienhaus von der alten Römerstraße zwischen Studien- und Kurienhaus aus. Oben mit viel Grün und entsprechenden Exponaten angereichert, könnte das RGM hier sozusagen eine öffentliche Fortsetzung finden.

Zwei zweite Plätze statt eines ersten

Er konnte sich mit seinem Entwurf gemeinsam mit Anna Tabea Thomas den zweiten Platz teilen, ein erster Platz wurde nicht vergeben. Bei ihr würde das Dach über einen externen, rot abgesetzten Zugang vom Roncalliplatz erschlossen. Oben setzt eine ebenfalls rote Umrandung des Daches mit unterschiedlich nutzbaren Aufbauten die Linie horizontal fort. „Mutig“ fand dies die Jury und auch Schützeichel selbst, allerdings dürften hier einer späteren Umsetzung sowohl aufgrund des Denkmalschutzes als auch durch die mangelnde Traglast des Daches noch engere Grenzen gesetzt sein als bei den anderen Entwürfen.

Fünf von einem guten Dutzend der Präsentationen wurden ausgezeichnet, was aber die Leistung der anderen Studierenden nicht schmälere, betonte Haus- und Grund-Vorstandsvorsitzender Anton Bausinger. „„Mit dem Wettbe[1]werb wollen wir einen Impuls setzen, ungenutzte Flächen in der Stadt ganz neu zu denken. Und in jedem Entwurf steckt viel Arbeit“, lobte er. Neben Böttcher und Thomas konnten sich Lukas Göschel, Christian Struwe und Robert Rebber über die Plätze drei bis fünf freuen. Für das nächste Jahr ist bereits der nächste Studierendenwettbewerb angekündigt – Thema noch offen.