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Show im Tanzbrunnen„NightWash“ feiert 25-jähriges Jubiläum - Wie damals alles begann

Lesezeit 3 Minuten
Kult: der erste „NightWash“-Standort am Brüsseler Platz. 2007 war dort Schluss.

Kult: der erste „NightWash“-Standort am Brüsseler Platz. 2007 war dort Schluss.

Viele heutige Stars der Comedy-Szene absolvierten im berühmten Waschsalon ihre ersten Gehversuche auf der Stand-Up-Bühne.

Die Liste der Comedians, die im Kölner Waschsalon einen ihrer ersten Auftritte hatten, ist lang. Noch immer existieren in den Unweiten des Internets Videos, die diese ersten Gehversuche in der Stand-Up- Szene dokumentieren. Carolin Kebekus, Luke Mockridge, Bülent Ceylan, Felix Lobrecht, Olaf Schubert, Mario Barth, Johann König, Chris Tall, Markus Krebs oder Torsten Sträter sind einige von ihnen – sie alle waren in der Anfangsphase ihrer Karrieren zu Gast bei „NightWash“. Dem Format, dass sich von Anfang an der Entdeckung und Förderung junger Künstler und frischer Talente verschrieben hat. Am kommenden Freitag feiert „NightWash“ 25-jähriges Jubiläum – mit einer Open-Air-Show im Tanzbrunnen.

Seit 2009 ist der Waschsalon am Höninger Weg in Zollstock Austragungsort von „Nightwash“.

Seit 2009 ist der Waschsalon am Höninger Weg in Zollstock Austragungsort von „Nightwash“.

Der Startschuss für das Format fiel 2001 in einem Waschsalon am Brüsseler Platz. Initiator und erster Moderator war Moderator und Comedian Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser. Die Idee, die Deuser später als „die beste seines Lebens“ bezeichnete: die jungen Stand-Up-Talente, die aus seiner Sicht reichlich vorhanden waren, zu den Leuten zu bringen, im besten Fall zu einem genauso frischen und jungen Publikum. Ein öffentlicher Ort musste her und so stieß Deuser auf den Waschsalon mit dem großen Schaufenster. Aus ursprünglich zwei geplanten Shows wurde dank der großen Resonanz und schließlich auch durch das Interesse des WDR (mittlerweile läuft „NightWash“ auf RTL2) eine Erfolgsgeschichte. Anfang der 2000er Jahr trat das neue Format in eine Art Vakuum. Spannende Künstler, die nach Auftrittsmöglichkeiten sucht, gab es tatsächlich reichlich: eine Win-Win-Situation.

Ingo Appelt: „NightWash ist immer noch Rock'n'Roll“

Als am ersten Standort im Belgischen Viertel Schluss war, weil der Salon dicht machte, zog „NightWash“ 2009 nach einem zweijährigen Gastspiel im Gloria-Theater in einen Waschsalon auf dem Höninger Weg in Zollstock. 2013 trat Deuser als Moderator ab und übergab das Zepter an Luke Mockridge, der das Amt drei Jahre bekleidete.

Schon damals hatte das Format längst Kultstatus erreicht. Selbst viele von denen, die nie eine der beliebten Shows besucht haben, kennen durch zahlreich geteilte Videos im Internet und später auch in den sozialen Medien die Bilder von der klitzekleinen Bühne, dem dicht an dicht gedrängte Publikum und der Fensterfront mitsamt Passanten, die im Vorbeigehen einen neugierigen Blick ins Innere werfen.

An viele besondere „NightWash“-Momente erinnert sich auch Comedian Ingo Appelt. Seinen ersten Auftritt hatte er noch am ersten Standort im Belgischen Viertel. „Ich hatte viel Spaß mit Knacki Deuser, wir haben uns beide über das Jammern der Deutschen ausgelassen“, erinnert er sich. Mit dem Format verbinde er vor allem, die herzliche Art, wie mit den Künstlerinnen und Künstlern umgegangen werde. „NightWash ist immer noch Rock'n'Roll. Es gibt keinen Backstage-Bereich, keine Garderoben, ein Zeltdach im Hof, im Winter mit Heizpilzen… gemütlich. So kommt man mit den anderen Künstlern intensiv in Kontakt.“