Nachdem bereits Anfang September erneute Verzögerungen bei der Sanierung des WDR-Filmhauses bekannt wurden, muss die Rundfunkanstalt den Zeitplan nun erneut nach hinten korrigieren.
Zu viele MängelWarum der WDR den Zeitplan der Filmhaus-Sanierung wieder korrigieren muss

Blick auf das Filmhaus vom Appellhofplatz aus. Das Gebäude hat eine komplett neue und moderne Doppelfassade erhalten.
Copyright: Meike Böschemeyer
Der Westdeutsche Rundfunk ist bei seinem Sanierungsprojekt für das Filmhaus an der Tunisstraße erneut gestolpert. Nachdem bereits im September klar war, dass sich die Fertigstellung um mehrere Monate verzögert, gibt es nun weitere Probleme. Eine Sprecherin informierte die Rundschau, dass der Betrieb doch nicht wie geplant in diesem Jahr starten wird. Noch vor acht Wochen war die Rundfunkanstalt von einem Start in diesem Jahr ausgegangen. Nun sollen die Einzüge in das neue Filmhaus erst in der zweiten Jahreshälfte 2026 starten.
Entrauchungsanlagen bestehen Test nicht
„Für die Verschiebung gibt es mehrere Gründe, die in der Summe eine Anpassung des Zeitplans notwendig gemacht haben“, erklärt die Sprecherin. Dabei erinnert die Problemlage ein wenig an das Desaster der Opernsanierung. Auch bei der Oper waren Nachbesserung bei den Entrauchungslagen einer der größten Stolpersteine. Die Sprecherin konstatiert: „Ein aktueller und wichtiger Sicherheitsfaktor, der nachgebessert werden muss, ist die Entrauchungsanlage. Der erste in einer Reihe von geplanten Tests hat vor wenigen Tagen ergeben, dass die Funktionen der Anlage überarbeitet werden müssen.“
Das Problem ist im Grunde ähnlich wie bei der nur wenige hundert Meter entfernten Großbaustelle am Offenbachplatz. Die Anlagen sind errichtet worden und erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass sie nicht richtig funktionieren. Wie die Rundschau berichtete, kündigte der WDR 2023 dem Planer für die technische Gebäudeausrüstung. Anschließend übernahm ein sechsköpfiges Team der hauseigenen Gebäudewirtschaft.
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Zeitraubende Mängelbeseitigung
„Während größere Planungsfehler zügig identifiziert und bereinigt werden konnten, treten in der konkreten Ausführung nun zahlreiche kleinere Mängel in den Planungen zutage. Die Korrekturen und die Beaufsichtigung der Ausführungen auf der Baustelle sind enorm zeitintensiv“, beschreibt die Rundfunksprecherin und fügt hinzu: „Auch die Qualität der ausgeführten Arbeiten entspricht in vielen Fällen nicht den vorgegebenen Anforderungen, so dass entsprechend angemahnte Nachbesserungsarbeiten zu Verzügen führen.“ Des Weiteren seien Lieferengpässe und die Überziehung von Terminen durch beauftragte Firmen zusätzliche Faktoren für die erneute Verzögerung.
Aufgrund der Baustelle für die Generalsanierung des Filmhauses an der Nord-Süd-Fahrt ist mittlerweile seit Jahren der Gehweg entlang des WDR-Gebäudes gesperrt. Das führt immer wieder zu gefährlichen Situationen mit Fußgängern, die teilweise mit großen Koffern auf der Hauptstraße herumgeistern. „Der Übergang wird mit dem Beginn der Einzüge wieder geöffnet“, hieß es noch im September vom WDR. Damit ist klar, dass der Fußweg voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr 2026 wieder begehbar sein wird.
Kosten von 240 Millionen Euro
Die Sanierung und Modernisierung des Bauwerks begann bereits 2018 und verzögerte sich mehrfach. Auch die Kosten stiegen deutlich an, ursprünglich waren 130 Millionen Euro angesetzt. Nun bekräftigt die Sprecherin trotz der Verzögerungen und Probleme: „Das Projekt bleibt nach jetzigem Stand in dem veranschlagten Gesamtbudget von 240 Millionen Euro.“
