Der Stadtrat hat Preiserhöhungen um bis zu 110 Prozent beschlossen. In manchen Garagen verdoppelt sich der Stundentarif von 90 Cent auf 1,80 Euro.
Beschluss im RatParken in städtischen Tiefgaragen in Köln wird teurer

Die Tiefgarage an Groß St. Martin ist derzeit wegen erheblicher baulicher Mängel gesperrt.
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Das Parken in den meisten städtischen Tiefgaragen wird teurer. Das hat der Stadtrat am Dienstagabend mit den Stimmen von Grünen, SPD, Volt, PARTEI, Gut & Klimafreunde sowie Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) beschlossen. Die CDU enthielt sich. Der Rat gab der Stadtverwaltung grünes Licht, die Gebühren „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ zu erhöhen. Dies geschieht voraussichtlich am 1. Februar 2026.

Parkgebühren im Überblick
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Laut Stadt werden die Parkentgelte auf einen durchschnittlichen Stundentarif in Höhe von 2,10 Euro angepasst: Betroffen sind die städtischen Tiefgaragen am Dom, Breslauer Platz/Hauptbahnhof, Groß St. Martin, Philharmonie, Kaiser-Wilhelm-Ring, Mülheim, Kalk, Neptunplatz sowie das Parkhaus am Zoo.
Wegen Baumängeln wurden bereits Tiefgaragen gesperrt
In diesen Einrichtungen kostete das Parken nach Angaben der Stadt bisher im Durchschnitt 1,44 Euro und damit deutlich weniger als in privaten Parkhäusern und Tiefgaragen. Dort müssten Autofahrer im Schnitt 3,04 Euro pro Stunde bezahlen. Während die Tarife in der Domgarage 2026 gleich bleiben, werden sie in den anderen städtischen Parkhäusern angehoben und teils mehr als verdoppelt. So steigt der Preis pro Stunde in den Tiefgaragen Mülheim, Neptunplatz und Kalk sowie im Parkhaus am Zoo von 90 Cent auf 1,80 Euro (siehe Tabelle). Der Tageshöchstsatz beträgt dort künftig 18,00 Euro. Das sind 9,40 Euro mehr als bisher – eine Erhöhung um knapp 110 Prozent.
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In der Tiefgarage am Kaiser-Wilhelm-Ring wird der Stundentarif um 47 Prozent auf 2,10 Euro angehoben. In den Garagen Breslauer Platz, Groß St. Martin und Philharmonie erhöht sich der Preis um 33 Prozent auf 2,40 Euro pro Stunde. Abgerechnet wird jeweils je angefangene 20 Minuten.
Insgesamt gibt es in den neun städtischen Tiefgaragen 2965 Stellplätze. Jedoch ist die marode Tiefgarage an Groß St. Martin wegen erheblicher baulicher Mängel seit September für die Öffentlichkeit geschlossen (wir berichteten). Auch der nördliche Teil der ebenfalls maroden Domgarage kann derzeit nicht genutzt werden. Dort finden weitere Betonuntersuchungen statt. Die Mängel in diesem Bereich, der vor dem Haupteingang der Kathedrale liegt, sind so groß, dass seit November jeder einzelne Betonpfeiler dort mit vier großen Stahlstützen abgestützt wird.
Erhöhung vor Kommunalwahl vertagt
Liegenschaftsdezernent William Wolfgramm wollte die neuen Tarife bereits im Juli beschließen lassen, doch vor der Kommunalwahl wurde die Entscheidung vertagt. Aus der Erhöhung erwartet er eine Steigerung der städtischen Einnahmen um rund 2,1 Millionen Euro auf 12,7 Millionen pro Jahr.
Die Mehrerlöse sollen nicht nur den tiefroten Haushalt entlasten, sondern „auch zur Deckung erwarteter Mehrbedarfe bei den anstehenden Instandhaltungen und Sanierungen“ dienen. In nahezu allen städtischen Tiefgaragen und Parkhäusern, so Wolfgramm, bestehe – vorwiegend altersbedingt – die Notwendigkeit von Sanierungen. Der Aufwand reiche je nach Objekt „von einer Sanierung der Bodenbeschichtung bis hin zu umfangreichen Generalsanierungen“. Die bisher für die Arbeiten in der Domgarage und der Tiefgarage Groß St. Martin eingeplanten Mittel würden nicht ausreichen, so der Beigeordnete.
Wegen der Haushaltskrise könnte bald auch die Erhöhung der Parkgebühren im öffentlichen Straßenraum wieder auf der Agenda stehen. Bereits im November 2024 hatte die Verwaltung vorgeschlagen, das Parken in der Innenstadt ab 2025 von 4,00 auf 5,00 Euro pro Stunde zu verteuern. In den anderen Stadtbezirken sollen die Gebühren von 2,00 auf 2,50 Euro pro Stunde steigen. Die ersten 15 Minuten sollen aber jeweils kostenlos sein. Die Entscheidung hat der Rat auf Wunsch der CDU wiederholt vertagt – zuletzt kurz vor der Kommunalwahl.

