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Von Abfall bis HundesteuerSo stark steigen im neuen Jahr die Nebenkosten in Köln

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Die Hundesteuer in Köln steigt 2026 um 11,5 Prozent.

Die Hundesteuer in Köln steigt 2026 um 11,5 Prozent.

Der Stadtrat erhöht die Grundsteuer und die Hundesteuer und hebt die Gebühren für Abfall, Straßenreinigung und Abwasser an.

Wohnen wird in Köln noch teurer. Am Dienstag hat der Kölner Stadtrat höhere Steuern und Gebühren beschlossen. Damit kommen auf alle Kölnerinnen und Kölner höhere Ausgaben zu. Ab 1. Januar steigen die Nebenkosten auf breiter Front. Ein Überblick.

Grundsteuer:

Das Haushaltsloch der Stadt Köln wächst. Dieses Jahr beträgt das Defizit voraussichtlich 582 Millionen Euro, nächstes Jahr 567 Millionen Euro. Um mehr Einnahmen zu generieren, wird ab 1. Januar der Hebesatz der Grundsteuer B für Wohn- und Gewerbegrundstücke von 475 auf 550 Prozent angehoben. Dafür stimmten im Rat Grüne, CDU, SPD, Volt und Peter Jüde (Gut & Klimafreunde).

Das ist eine Erhöhung um 15,8 Prozent. Wer zum Beispiel für seine Wohnung dieses Jahr 250 Euro Grundsteuer bezahlt hat, muss ab nächstem Jahr 289,47 Euro bezahlen. Die Gewerbesteuer wollte Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) nicht erhöhen, um die Wirtschaft nicht zusätzlich zu belasten. Die Grundsteuer müssen aber neben Mietern und Eigentümern von Wohnungen auch Unternehmen für ihre Immobilien bezahlen.

Abfall:

Die Müllgebühren steigen 2026 im Schnitt um satte 12,4 Prozent. Eine 120-Liter-Tonne im Vollservice kostet statt 659,52 Euro künftig 755,71 Euro pro Jahr, eine 240-Liter-Tonne 1246,98 statt 1117,37 Euro.

2025 hatte die Stadt die Abfallgebühren bereits um 9,3 Prozent angehoben, 2024 um 1,6 Prozent. Das entspricht einer Kostensteigerung um ein Viertel in drei Jahren. Hauptpreistreiber sind neben höheren Kosten für Personal und Verwaltung die hohen Verbrennungskosten, die sich durch die im nächsten Jahr weiter steigende CO2-Abgabe 2026 verteuern werden.

Straßenreinigung:

Auch die Straßenreinigung wird ab Januar teurer – im Schnitt um 3,5 Prozent. 2025 waren die Gebühren bereits um durchschnittlich 9,0 Prozent gestiegen, 2024 um 6,8 Prozent. Das entspricht einer Erhöhung um ein Fünftel (20,5 Prozent) binnen drei Jahren.

Abwasser:

Für Wasser muss man 2026 ebenfalls mehr bezahlen. Die Gebühr für Schmutzwasser steigt von 1,63 auf 1,76 Euro pro Kubikmeter. Das sind 8,0 Prozent mehr. Die Gebühr für das Niederschlagswasser bei der Dachentwässerung wird von 1,32 Euro auf 1,39 Euro pro Kubikmeter erhöht (plus 5,3 Prozent).

Außerdem plant die Rheinenergie, 2026 die Preise für Trinkwasser leicht anzuheben. Der genaue Preis soll in Kürze bekannt gegeben werden. In diesem Jahr war der Preis für einen Kubikmeter Trinkwasser von 1,15 auf 1,23 Euro gestiegen – eine Erhöhung um 7,0 Prozent.

Hundesteuer:

Hundebesitzer müssen tiefer in die Tasche greifen. Zum 1. Januar steigt die jährliche Hundesteuer von 156 auf 174 Euro pro Tier. Das sind 11,5 Prozent mehr. Für Menschen mit geringem Einkommen gilt weiterhin der ermäßigte Steuersatz in Höhe von 60 Euro jährlich.

Ein Beispiel:

Eine vierköpfige Familie mit Hund in einem Einfamilienhaus, das bisher 600 Euro Grundsteuer kostet, zahlt künftig 94,74 Euro mehr Steuer. Für die Nutzung einer 80-Liter-Restmülltonne muss sie im Teilservice 68,51 Euro mehr berappen. Die Straßenreinigung kostet bei 15 Metern Gehweg 6,45 Euro mehr. Bei einem Wasserverbrauch von 180 Kubikmetern wird das Abwasser 23,40 Euro teurer. Der Hund wird 18 Euro teurer. Das bedeutet unterm Strich jährliche Mehrkosten von 211,10 Euro.