Ein 33-Jähriger, der im Januar selbst Ziel eines Anschlags wurde, ist nun festgenommen worden. Die Polizei fand bei ihm eine scharfe Waffe und Bargeld.
Kölner DrogenkriegOpfer von Schüssen in Ostheim nun selbst in Haft

Ermittler der Polizei vor dem Kiosk, in dem im Januar auf den 33-Jährigen geschossen wurde. Nun ist er selbst in Haft.
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Am Donnerstag gab es erneut Festnahmen im Ermittlungskomplex der Kölner EG (Einsatzgruppe) „Sattla“, die nach den Beteiligten im sogenannten Kölner Drogenkrieg fahndet: Ein 33-Jähriger wurde in einem Kiosk in Ostheim von Beamten der Kripo festgenommen.
Der Kölner ist kein Unbekannter: Es ist derselbe Mann, auf den im Januar in einem Kiosk auf der Frankfurter Straße in Ostheim von einem maskierten Täter fünf Schüsse abgefeuert wurden. Der 33-jährige Sohn eines Kioskbesitzers wurde dabei schwer verletzt. Der unbekannte Täter, der damals auf einem E-Scooter vom Tatort flüchtete, konnte laut Staatsanwaltschaft noch nicht ermittelt werden.
Beschuldigter soll Betäubungsmittel gekauft haben
Schon zu Beginn des Jahres konnten die Beamten eine Verbindung zum Rockermilieu herstellen: Der damals Angeschossene war ein Bekannter des 32-Jährigen, der Ende Oktober 2024 vor einem Fitnessstudio in Kalk erschossen wurde. Auch dieser Täter, der ebenfalls mit einem E-Scooter flüchtete, wurde noch nicht gefasst. Unbekannt ist auch noch, ob es sich um denselben Schützen handeln könnte.
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Dem am Donnerstag festgenommenen 33-Jährigen wird vorgeworfen, von der Kalker Drogengruppierung Betäubungsmittel „in nicht unerheblichem Umfang“ gekauft zu haben, teilt die Polizei mit. In dem Kiosk beschlagnahmten die Einsatzkräfte neben einer scharfen Schusswaffe samt Munition auch mehrere zehntausend Euro sowie das Auto des Beschuldigten. Im Rahmen des Einsatzes durchsuchten die Fahnder auch mehrere Wohnungen in Köln und Bonn. Dabei beschlagnahmten sie weiteres Bargeld.
Vater des Kölner Drogenboss festgenommen
Einen ebenfalls per Haftbefehl gesuchten Tatverdächtigen nahmen die Ermittler der EG „Sattla“ am Donnerstag in Süddeutschland fest. Der 28 Jahre alte Afghane soll in den Drogenhandel rund um die 700 Kilogramm Marihuana aus Hürth bei Köln verstrickt gewesen sein, von denen im vergangenen Jahr knapp die Hälfte geraubt worden war.
Erst vor zehn Tagen war den Ermittlern der EG „Sattla“ — das arabische Wort für Marihuana — ein weiterer Erfolg gelungen: Ein 50-Jähriger aus Kalk wurde festgenommen. Wie die Rundschau berichtete, ist er der Vater des Kölner Drogenboss Sermet A., ihm wird Geldwäsche im Zusammenhang mit bandenmäßig organisierten Drogengeschäften vorgeworfen.