Tödliche KeimbelastungKölner Uniklinik räumt Fehler nach Wurst-Rückruf ein

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Wilke Werk

Der Wursthersteller aus Hessen hat nach zwei tödlichen Fällen Insolvenz angemeldet.

Köln – Das Universitätsklinikum Köln hat nach dem Rückruf von Wurstwaren durch den hessischen Hersteller Wilke einen Fehler bei einer Tochtergesellschaft eingeräumt. „Aufgrund der Kurzfristigkeit und des Zeitpunktes der Information ist es im Zusammenhang mit unserer Tochtergesellschaft UniReha zu einem Fehler innerhalb der Speisenversorgung gekommen, so dass einigen Reha-Patienten dennoch Wurstware der Firma Wilke angeboten worden ist“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Uniklinik Köln am Freitagabend.

Wurst soll am Feiertag noch ausgeliefert worden sein

Für Nachfragen, zu welchen Zeitpunkt und wie viele Reha-Patienten vom Rückruf betroffene Wurst des Herstellers Wilke noch erhalten haben, war die Uniklinik Köln am Freitagabend zunächst nicht zu erreichen.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hatte zuvor am Freitag erklärt, dass nach ihren Informationen in der Reha-Einrichtung „UniReha“ des Universitätsklinikums Köln noch am Feiertag (3. Oktober) zum Frühstück vom Rückruf betroffene Wilke-Produkte an Patienten ausgegeben worden seien. Sie berief sich dabei auf mehrere Quellen.

Verteilung soll nicht zu stoppen gewesen sein

In der Erklärung der Uniklinik Köln heißt es, sie sei am Mittwoch (2. Oktober) um 17.45 Uhr durch ihren Fleisch-Zulieferer per E-Mail informiert worden, dass sämtliche Produkte des Wurstherstellers der Firma Wilke zurückgerufen werden. „Daraufhin haben wir unverzüglich damit begonnen, die Verteilung der Wurstwaren zu stoppen“, erläuterte der Sprecher des Universitätsklinikum Köln weiter. „Die in den Medien genannten, vermutlich kontaminierten Wurstsorten des Herstellers sind in der Uniklinik Köln jedoch nicht verwendet worden“, betonte er.

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Die Behörden hatten die Produktion des Unternehmens Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren in Twistetal-Berndorf am Dienstag vorläufig geschlossen. Wie der Kreis am Mittwoch mitgeteilt hatte, seien in Wurstprodukten der Firma Listerien nachgewiesen worden. Eine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) habe einen unmittelbaren Zusammenhang zu zwei Todesfällen von zwei älteren Menschen aus Hessen ergeben. Wie die Listerien in die Wurst kamen, ist bislang unklar. (dpa)

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