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Kommunalwahl in KölnVolt stellt OB-Kandidaten auf

Lesezeit 3 Minuten
Jennifer Glashagen

Jennifer Glashagen ist Vorsitzende der Volt-Fraktion im Kölner Stadtrat.

Die Partei will im September zum zweiten Mal in den Rat gewählt werden. Fraktionschefin Glashagen tritt erneut an, und zwei Mitglieder hören auf.

Die paneuropäische Partei Volt tritt bei der Kommunalwahl im September erneut mit einem eigenen Bewerber für das Amt des Oberbürgermeisters an. Sie ist seit 2020 mit einer vierköpfigen Fraktion im Kölner Stadtrat vertreten und bildet dort ein Bündnis mit den Grünen und der CDU. Auf einer Mitgliederversammlung von Volt wurde der in Porz geborene und aufgewachsene Unternehmer Lars Wolfram (48) zum OB-Kandidaten gewählt. Er setzte sich gegen Mitbewerber Max Appenroth durch.

Wolfram hat lange in der Werbebranche gearbeitet. Er ist Experte für Digitalisierung und gründete 2013 mit Freunden eine Firma, die Unternehmen per Software bei der Personalgewinnung unterstützt. Sie beschäftigt heute in Köln 108 Mitarbeitende aus 18 Nationen. „Mitglied bei Volt bin ich direkt nach der Europawahl im Juni 2024 geworden“, sagte Wolfram der Rundschau. Er sei der Ansicht, in der Politik brauche es mehr Unternehmertum.

Lars Wolfram

Lars Wolfram, OB-Kandidat von Volt

„Als Gründer habe ich gelernt, gegen Widerstände zu kämpfen – und genau das werde ich als OB tun“, kündigte Wolfram an. Volt sei „die einzige Partei, die europäisch denkt, pragmatisch handelt und die Zukunft wirklich gestalten will. Wir haben den Mut, neu zu denken – und das braucht diese Stadt. Gerade auf lokaler Ebene.“

Jennifer Glashagen steht erneut für den Fraktionsvorsitz zur Verfügung

Auf der Mitgliederversammlung wählte Volt Köln auch Direktkandidaten für alle 45 Kölner Wahlbezirke und die Reserveliste für den Stadtrat. Sie wird von der amtierenden Fraktionsvorsitzenden Jennifer Glashagen (34) angeführt. Sie stehe erneut für den Fraktionsvorsitz zur Verfügung, bestätigte Glashagen der Rundschau. Sie betonte: „Unsere Kandidierenden stehen für Mut, Innovation und eine zukunftsfähige Politik“. Auf Platz 2 der Liste kandidiert Ratsherr Manuel Froh, der seine Arbeit im Stadtrat gerne fortsetzen möchte.

Dahinter folgen zwei Neulinge: Helena Woll (20) auf Platz 3 und Sergen Belen (30) auf Platz 4. Helena Woll ist sachkundige Einwohnerin im Ausschuss Allgemeine Verwaltung. Sie erklärte: „Kölner Politik kann und muss so divers sein wie möglich. Sie darf dabei kein Club der Alten bleiben wir jungen Menschen gestalten die Zukunft, also gehören wir auch mit an den Entscheidungstisch.“ Sergen Belen ist gesundheitspolitischer Sprecher und sachkundiger Einwohner im Gesundheitsausschuss.

Volt erstmals 2020 bei der Kommunalwahl in Köln angetreten

Bei der Kommunalwahl 2020 war Volt erstmals in Köln angetreten. Mit 20.783 Stimmen (4,98 Prozent) erreichte die 2018 gegründete Partei auf Anhieb Fraktionsstatus. Um dies erneut zu schaffen, müsste sie mindestens drei Ratsmandate erringen.

Zwei Mitglieder der aktuellen Fraktion werden im nächsten Stadtrat nicht mehr dabei sein. Sowohl der stellvertretende Fraktionschef Christian Achtelik als auch Ratsfrau Isabella Venturini treten nicht mehr für das zeitintensive Ehrenamt an. Venturini verwies auf berufliche Gründe. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen.“ Sie werde aber weiter im Arbeitskreis Stadtentwicklung mitmachen.

Zehn Bewerber für das Oberbürgermeisteramt in Köln

Mit der Nominierung von Lars Wolfram als OB-Kandidat von Volt gibt es in Köln mittlerweile zehn Bewerber für das Amt des Oberbürgermeisters. Für die Grünen tritt die Landtagsabgeordnete Berivan Aymaz an, für die CDU kandidiert Baudezernent Markus Greitemann, und die SPD schickt den früheren Sportfunktionär Torsten Burmester ins Rennen. Die FDP hat ihren Ratsfraktionschef Volker Görzel als OB-Kandidaten aufgestellt.

Für die Linke soll Fraktionschef Heiner Kockerbeck antreten, er wird Ende März nominiert. Für die Partei „Die Partei“ bewirbt sich der Kriminalbiologe Mark Benecke, für die Klimafreunde die frühere Ratsfrau Inga Feuser. Hotelier Roberto Campione, der bereits bei der OB-Wahl 2020 kandidierte und damals 3,4 Prozent der Stimmen holte, bewirbt sich für die von ihm gegründete Partei „Kölner Stadt Gesellschaft“ (KSG) für das OB-Amt. Außerdem tritt der frühere Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter als parteiloser Kandidat an.